Wegen Abendmahl-Wein

Iranischer Christ zu 80 Peitschenhieben verurteilt

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Der iranische Christ Zaman Fadaei wurde zu 80 Peitschenhieben verurteilt, weil er das Abendmahl mit Wein abgehalten hatte. Er kassierte diese brutale Strafe im Gefängnis nur wenige Wochen, nachdem ein anderer Christ in gleicher Weise bestraft worden war.

Im Iran wird das Christentum – das aus dem Nahen Osten stammt – noch immer als westliche Bedrohung dargestellt. Gemeinden und Hauskirchen werden, sofern bekannt, häufig überwacht.

Im Juni 2017 wurden drei Männer – Zaman Fadaei, Mohammad Reza Omidi und Pastor Yousef Nadarkhani – zu je zehn Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie «durch die Propagierung von Hauskirchen und die Förderung des zionistischen Christentums gegen die nationale Sicherheit verstossen» hätten.

Seit 2018 in Haft

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Zaman Fadaei
Die drei begannen 2018 mit der Verbüssung der Strafen, die dann Anfang dieses Jahres reduziert wurden. Zaman Fadaei und Yousef Nadarkhani wurden neu zu je sechs Jahren Haft verurteilt, während jene von Mohammad Reza Omidi auf zwei Jahre reduziert wurde.

Mohammad Reza Omidi erhielt seine Peitschenhiebe für dasselbe «Verbrechen» wie Zaman Fadaei bereits im Oktober.

«Ungerechte Strafe»

Dieses Vorgehen gegen Reza Omidi löste ebenso wie bei Zaman Fadaei grösse Empörung aus. Die Sprecherin des US-Aussenministeriums, Morgan Ortagus, twitterte: «Ich bin zutiefst beunruhigt durch die Berichte, dass der Iraner Mohammad Reza Omidi 80 Mal gepeitscht wurde, weil er Abendmal-Wein getrunken hat.»

Und weiter: «Er sass bereits zwei Jahre im Gefängnis, weil er einer Hauskirche angehörte. Wir verurteilen diese ungerechten Strafen und fordern den Iran auf, allen Iranern die Freiheit zu gewähren, ihren Glauben auszuüben.»

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Datum: 27.11.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Premier / Open Doors

Kommentare

Es ist bedenklich, was sich Iran erlaubt bezüglich der Christen. Leider wird das von der "westlichen Welt" einfach so, meist kommentarlos, "hingenommen". Diese larsche Haltung bestärkt die extremen Islamisten des Iran, diese Praktik weiter zu betreiben. Einzig die USA, das Aussenministerium, gibt einen Kommentar ab und verurteilt dieses Vorgehen. Wo sind die anderen "Westlichen Staaten"? Von der Schweiz erwarte ich eine ähnliche Stellungnahme wie die USA. Entweder in einem offiziellen Kommentar, oder in einer Protestnote an den Iranischen Botschafter in der Schweiz. Es tragisch, dass wir, als Schweiz, nicht mal die offiziellen Möglichkeiten nutzen, um eine klare Stellung zu beziehen.

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