Albanien feiert
Tirana hat jetzt ein christliches Symbol
Die albanische Hauptstadt galt als islamisches Zentrum. Durch beharrliche Evangelisation haben jetzt die Christen an Einfluss gewonnen und erhalten ihre erste Kathedrale.
Zum Fest einer Auferstehung der albanischen und der gesamten postkommunistischen Christenheit gestaltete sich am 1. Juni in der albanischen Hauptstadt Tirana die Einweihung der neuen griechisch-orthodoxen Auferstehungskathedrale.Die Zeremonie wurde vom 85-jährigen Erzbischof Anastasios Yannulatos zusammen mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. und den Patriarchen von Jerusalem, Serbien und Rumänien sowie den Oberhirten der orthodoxen Landeskirchen von Zypern, Griechenland und Polen vollzogen.
Grosse Veränderungen im ersten atheistischen Staat der Welt
Vor der Errichtung des «Ersten Atheistischen Staates» der Welt durch den balkanischen Stalin Enver Hoxha 1967 hatte die albanische Orthodoxie ihre Schwerpunkte in den Hafenstädten Durres und Vlora sowie in Fier im Landesinnern, in Berat sowie im griechischsprachigen Süden des Landes. Tirana war ganz islamisch geprägt. Nach der albanischen Wende von 1991 zogen aber immer mehr orthodoxe Christen in die Hauptstadt. Ihnen dient nun der neue Auferstehungs-Dom, ein moderner Kuppelbau mit Anleihen an den traditionell-byzantinischen Stil.
Evangelist von Albanien
Zusammenarbeit mit evangelischen Werken
Das orthodoxe Hilfswerk «Diakonia Agapes» (Diakonie der Liebe), dem in einem der nach wie vor ärmsten Länder Europas besondere Bedeutung zukommt, arbeitet eng mit evangelischen Werken zusammen. So etwa mit der Hilfe für die Opfer der Blutrache, die im albanischen Bergland bis heute nicht ausgestorben ist, durch die Herrnhuter Brüdergemeine. Dazu kommen die «Christlichen Hilfsvereine» der Methodisten und des albanischen «Baptisten-Bundes», die evangelikale «Medizinische Nothilfe Albanien» sowie eine ganze Reihe von Projekten des «Hilfswerks der Evangelischen Kirchen der Schweiz» (HEKS).
Das HEKS ist seit Beginn der neunziger Jahre in Albanien tätig. Besonders aktiv ist es in den Bereichen Unterstützung der sozialen und professionellen Ausbildungen und von Eingliederung in den Arbeitsmarkt mit dem Fokus auf Jugendliche, Frauen und Roma. Letztere – in Albanien wie in Kosovo «Yift» (Ägypter) genannt – werden auch auf kommunalem und politischem Gebiet geschult, damit sie ihre Rechte auf Gemeinde- und nationaler Ebene geltend machen können.
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Autor: Heinz Gstrein
Quelle: Livenet