Forschung
Das Universum dürfte nicht existieren
Vor 13,8 Milliarden Jahren soll das Universum entstanden sein. Über diesen Prozess wissen wir dennoch nur wenig. Anstatt zu neuen Erkenntnissen zu gelangen, werden Forscher vor immer mehr Rätsel gestellt. Wie sie nun herausfanden, dürfte das Universum nämlich gar nicht existieren!
Wissenschaftler der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) in Genf kamen zum Schluss, dass Materie und Antimaterie sich am Anfang der Schöpfung gegenseitig vernichtet haben sollten, da sie zu gleichen Anteilen bestehen, allerdings unterschiedliche Ladungen haben. Wie die Johannes Gutenberg Universität in Mainz in einer Pressemitteilung dazu schreibt, sollten Materie und Antimaterie sich in einem Blitz purer Energie zerstören, sobald sie aufeinandertreffen – das Universum kann es also eigentlich nicht geben.
Verschleierte Realität
Vielleicht werden die physikalischen Gesetze des Universums von etwas – oder jemandem – ausserhalb des Universums gesteuert; mit anderen Worten, das Universum ist nicht die «Grundrealität», sondern ist eine Existenzstufe, die in einer anderen, dem Menschen unbekannten Überstruktur enthalten ist.
Dies entspricht dem Standpunkt des französischen Physikers Bernard d’Espagnat, der einst theoretisierte, die Wissenschaft biete nur eine «verschleierte» Sicht auf eine zugrunde liegende Realität, zu der die Wissenschaft keinen Zugang habe. «D'Espagnat hat auch die philosophische Bedeutung dieser neuen physikalischen Einsichten in die Natur der Realität verstanden», schrieb die Stiftung Templeton Prize, die d'Espagnat im Jahr 2009 ihren Preis verliehen hat. «Ein Grossteil davon konzentriert sich auf das, was er als verschleierte Realität bezeichnet, eine verborgene, aber ultimative Realität jenseits von Zeit, Raum, Materie und Energie – Konzepte, die von der Quantenphysik als möglicherweise blosse Erscheinungen bezeichnet werden».Realität ein ewiges Geheimnis
D'Espagnat glaubte, die Menschheit könnte etwas von der Realität unter dem Schleier sehen, aber letztendlich würde es ein unendliches, ewiges Geheimnis bleiben. «Seitdem haben seine Schriften und Vorträge zu grundlegenden Fragen wie 'Welche Informationen hat die Wissenschaft uns wirklich gegeben?' und zu einer Debatte unter Wissenschaftlern und Philosophen geführt.»
Der 2015 verstorbene Bernard d'Espagnat wurde besonders für seine Arbeiten zu den Grundlagen der Quantenphysik und zur Frage nach der Realiät bekannt. In seinem Buch «Auf der Suche nach dem Wirklichen» zieht er aus verschiedenen Phänomenen in der Quantenphysik den Schluss, dass das Bewusstsein kein Teil der physikalischen Welt sei. Dies ist vor allem relevant im Hinblick auf Leib-Seele-Problem, weil es der herkömmlichen materialistischen Vorstellung, dass der Geist ein Produkt des Gehirns ist, widerspricht.
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Autor: Willy Gautschi
Quelle: Livenet / euro-med / pravda-tv7