Israelische Innovation

So können Plastikverpackungen überflüssig werden

Statt Einwegschalen aus Kunststoff und Aluminium herzustellen, basiert «Supra-Pulp» von W-Cycle auf Zuckerrohrbagasse. Das kürzlich patentierte Verpackungsprodukt kann auf minus 40 Grad Celsius gefroren und auf 250 Grad erhitzt werden.

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Die Behälter der Firma W-Cycle sind biologisch abbaubar.
Die israelischen Unternehmer Joseph Siani und Lior Itai, die über jahrzehntelange Erfahrung in der Verpackungs- und Hi-Tech-Industrie verfügen, suchten nach einer Alternative zu umweltverschmutzenden Kunststoffen. Gemeinsam gründeten sie «W-Cycle», ein Start-up-Unternehmen, das kompostierbare Verpackungen entwickelt. Nun hat die Firma das Produkt «Supra-Pulp» patentieren lassen.

«Wir konzentrierten uns darauf, wie wir Abfallprodukte der Industrie wiederverwenden können», sagt Itai, der als CEO des Unternehmens mit Sitz im Kibbuz Gan Shmuel im Norden Israels arbeitet. Bei der Verarbeitung von Zuckerrohr fallen tonnenweise Abfälle an. «Dieser Zellstoff ist ein grossartiger Rohstoff.»

Gefrieren und erhitzen

Nach vier Jahren Forschungs- und Entwicklungsarbeit kann das Material von «W-Cycle» auf minus 40 Grad Celsius eingefroren und im Ofen wieder auf 250 Grad erhitzt werden.

Und – was in der Lebensmittelindustrie besonders wichtig ist – das Material ist wasserabweisend. «Dieser Zellstoff ist viel stärker als Plastik – und er ist günstiger», erklärt Siani.

Nach Gebrauch kann die Verpackung entweder als organischer Abfall oder alternativ in die Papier-Recycling-Tonne geworfen werden. Sie enthalte keine Giftstoffe oder Schwermetalle. «Es entspricht einem Bananenblatt in dem Sinne, dass es völlig natürlich und zu 100 Prozent kompostierbar ist», sagt Itai.

Airlines interessiert

Andere zellulosebasierte Produkte, die aus lebenden Pflanzen hergestellt werden, enthalten oft eine dünne Kunststoffschicht, um zu verhindern, dass der Zellstoff Wasser absorbiert, so Itai.

Das Unternehmen verhandelt gerade mit Herstellern von Fertiggerichten und Airline-Cateringunternehmen aus Europa und Asien. Weitere Zielmärkte sind grosse Unternehmen, die viele Mahlzeiten in Einwegverpackungen in Krankenhäuser, Gefängnisse oder Schulen liefern.

Das Start-up will in den kommenden Jahren zudem Verpackungsfolien und Getränke-Verpackungen revolutionieren.

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Datum: 04.06.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Jerusalem Post / Israel heute

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