Umgang bei der Arbeit
Kritik annehmen lernen
Im Prinzip bleiben nur zwei Möglichkeiten: Wir «steinigen» den Angreifer oder wir nehmen ihn in den Kreis unserer zugelassenen Kritiker auf. Versuchen Sie es doch mal mit dem Letzteren.
Blinder Fleck
Kritik hat immer auch was Nützliches: Sie offenbart Schwächen, zumindest solche, die andere wahrnehmen. Das ist doch ein suboptimaler Zustand. Wie gut, wenn ich Gelegenheit habe, ihn zu verbessern. Den «blinden Fleck» nennen Trainer das, was andere an uns bemerken, wir selber aber nicht. Gut für uns, wenn dieser blinde Fleck möglichst klein wird. Beim Autofahren sind wir ja auch froh, wenn der «tote Winkel», also die für uns nicht einsehbare Stelle, möglichst klein ist.
Feedback heisst es neudeutsch, wenn mir jemand etwas Kritisches sagen möchte. Etwas «zurückfüttern» könnte man frei übersetzen. Da habe ich also erst jemanden (zwangs-?)gefüttert, und jetzt kommt es zurück.
Abstand gewinnen
Wir können für solche Feedbacks einen Rahmen schaffen, der Kritik begünstigt. Mir hilft, Abstand zur Situation gewinnen, sowohl zeitlich als auch räumlich. Vielleicht sogar eine nette Atmosphäre? Darauf zu achten ist, dass ich trenne, zwischen tatsächlich Beobachtetem/Gehörtem und wie das auf meinen Kritiker gewirkt hat, was er empfunden hat.
Bei aller Kritik bleibt: Was ich daraus mache, liegt an mir! Paulus rät in der Bibel: «Prüft alles, das Gute behaltet» (1.Thessalonicher, Kapitel 5, Vers 21). Das gilt auch für Kritik. Schreiben Sie sich wichtige Punkte auf und kontrollieren Sie die gewünschte «Veränderung» selbst oder bitten Sie einen Kritiker Ihres Vertrauens, darauf zu achten.
Autor: Holger Waldminghaus
Quelle: Neues Leben
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