Kurzprofile
«Undesperate Housewives» und ihr Kampf mit der Angst
Jeanette Macchi: «Die Liebe Gottes ist stärker als alle Angst um sich selber und sogar stärker als der Tod.»
In der fiktiven US-Stadt Fairview kämpfen die vier Nachbarinnen Bree, Gabrielle, Lynette und Susan mit ihren Problemen. Ganz zu Recht trägt darum die Fernsehserie den Titel «Desperate Housewives» – «Verzweifelte Hausfrauen».
Von den Kämpfen des Lebens enttäuscht? Es geht auch anders. Das zeigen unsere «Undesperate Housewives», die «nichtverzweifelten Hausfrauen», tagtäglich. Und zwar auch dann, wenn Schwierigkeiten auftauchen und – wie in diesem Teil der Jesus.ch-Serie – die Angst den Atem rauben will.
Jesus.ch: Was macht Ihnen Angst?
Jolanda Schärer: Wenn ich Menschen begegne, die lügen können, ohne mit der Wimper zu zucken. Wenn sich Jugendliche sinnlos besaufen, sich auf Internet-Pornoseiten wohlfühlen, sich ohne Skrupel Gewaltfilme anschauen oder gar ihre Kollegin mit dem Handy filmen, wenn die sich gerade das Leben nehmen will. Überhaupt pure Egotrips jeglicher Art.
Jeanette Macchi: Religiöser Fanatismus. Menschen, die sich selbst und Unschuldige in die Luft sprengen und dabei noch glauben, den „Willen Gottes“ zu tun, die machen mir Angst.
Paula Schaub: Ich bin eine Kämpfernatur und kenne Angst – wenn sie um meine eigene Person geht – seit meiner Kindheit nur noch äusserst selten. Unwohl ist mir einzig in Situationen, in denen ich den «Gegner» nicht kenne. Vor dem Tod habe ich keine Angst, höchstens vor dem Sterben, zum Beispiel wenn ich dabei grosse Schmerzen leide oder anderen hilflos ausgeliefert bin. Angst habe ich auch vor dem Verlust eines geliebten Menschen.
Gaby Schildknecht: Das Überqueren einer Alpenwiese, auf der Kühe weiden.
Gaby Schildknecht: «Jesus Christus hat mir immer wieder die Angst genommen und Ruhe gebracht.»
Wie gehen Sie mit Angst um?
Gaby Schildknecht: Da werde ich zum Weltmeister im Beten.
Jolanda Schärer: Jesus sagt: «In der Welt werdet ihr bedrängt. Aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.» Diese Aussage von Jesus ist mir eine Hilfe und ein Trost in der Angst. Ich rufe Jesus an und sage ihm meine Angst. Auch stelle ich mich, je nach Situation, ganz bewusst unter den Schutz Gottes und befehle dem Teufel im Namen von Jesus, zu schweigen oder abzuhauen.
Wenn mir der innere Zustand eines Menschen Not bereitet, dann bete ich für ihn und segne ihn im Namen von Jesus. Wenn ich ihm gegenüberstehe, möchte ich ihn einfach so sehen, wie Jesus ihn sieht. Ich möchte ihm dann helfen, durch Jesus von den Egotrips und Süchten frei zu werden.
Jeanette Macchi: Ich bin überzeugt, dass die Angst von dem kommt, was man hört. Das wirkt oft wie ein Magnet. Wir fürchten dann, dass uns selber das eines Tages ebenfalls geschieht. – Spannend ist, dass in der Bibel 365 Mal der Aufruf vorkommt: «Fürchte dich nicht!» Wenn sich die Bibel also so oft wiederholt, dann, denke ich, hat das seine Bedeutung!
Das hat mich gelehrt, mit meinen Ängsten umzugehen und sie bei Gott zu deponieren. Wenn sie mich ergreifen, dann bete ich zu Jesus. Das beruhigt mich und gibt mir neue Sicherheit.
Situationen, in denen uns die Angst packt, gibt es wohl immer. Mein Ziel ist aber, dass der Glaube die Angst überwindet. Gott ist mein starker Fels. Denn seine Liebe ist stärker als alle Angst um sich selber und sogar stärker als der Tod.
Paula Schaub: Ich lasse ihr möglichst keinen Raum, damit dieses bedrängende Gefühl mich nicht beherrschen oder lähmen kann. Angst versuche ich mit Vertrauen zu bekämpfen. Gottes Zusagen begleiten mich dabei. Ich kenne viele Versprechen auswendig, die Gott über unser Leben gemacht hat. Die Bibel nennt sie «Verheissungen».
Paula Schaub: «Angst versuche ich mit Vertrauen zu bekämpfen. Gottes Zusagen begleiten mich dabei.»
Diese Wahrheiten spreche ich laut aus, sei’s beim Bügeln, beim Spaziergang mit unserem Hund, vor einem Arzttermin oder vor einer schwierigen Sitzung. Ich fülle meine Gedanken mit dieser Art Kraftnahrung. Dann hat das Gespenst der Angst meist das Nachsehen.
In der Praxis erprobt ist auch die Fürbitte. Das heisst, ich rufe einer Freundin an und bitte sie, für mich zu beten.
Schildern Sie ein Angst-Erlebnis.
Gaby Schildknecht: Ich wachte einmal mitten in der Nacht auf und hatte den Eindruck, ich könne nicht mehr atmen, weil mir jemand den Hals zudrückt. Ich schwitzte, öffnete auch das Fenster ganz, um mehr Luft zu bekommen, und fing an zu beten. Doch alles half nichts. Vor lauter Angst konnte ich kaum mehr Denken, geschweige denn Handeln.
Weil es kalt wurde im Zimmer, wachte mein Mann auf. Er merkte sehr schnell, was vor sich ging. Er betete mit mir und wies die finsteren Mächte weg. Zusehends wurde ich immer ruhiger. Die Angst wich, und ich konnte erschöpft wieder einschlafen.
Solche Erlebnisse hatte ich leider ab und zu. Aber Jesus Christus hat mir immer wieder die Angst genommen und Ruhe gebracht. Darum musste ich nie mit Befürchtungen schlafengehen.
Jeanette Macchi: Mit 17 Jahren wurde ich bei einem Mädchenstreit lebensgefährlich mit einem Messer verletzt. Mein Leben hing an einem seidenen Faden, und ich hatte wahnsinnige Angst vor dem Tod. Mir wurde klar, dass ich die Sinnfrage lange Zeit vor mir hergeschoben hatte: Woher komme ich, wozu ich hier bin, und wohin ich nach meinem Ableben gehe?
Ich wusste damals: Wenn ich jetzt sterbe, könnte ich kaum vor Gott bestehen. Also bat ich ihn in einem kleinen Gebet, mir doch eine neue Chance zu geben. Als ich dann Jahre später Jesus Christus in mein Leben eingeladen habe, hab ich die ganze Angst vor dem Tod verloren. Auch die Sinnfrage wurde mir durch den Glauben an Gott beantwortet.
Jolanda Schärer: «Jesus ist mir eine Hilfe und ein Trost in der Angst.»
Paula Schaub: Der jüngste unserer Söhne starb an einer Herzanomalie. Sein Bruder – ein Allergiker – wurde kurz darauf bei einem Spaziergang von einem Hummelschwarm angegriffen. Der Bub war damals vier Jahre und vor allem am Kopf voller Hummeln. Wir befanden uns etwa zwei Kilometer von den nächsten Häusern entfernt, und damals gab es noch keine Mobiltelefone. In meinem Leben bin ich noch nie so gerannt und habe noch nie so inbrünstig gebetet wie damals.
Die Angst, ich könnte auch dieses Kind noch verlieren, hat in mir Kräfte mobilisiert, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Gott sei Dank – im wahrsten Sinne des Wortes – konnte er das Krankenhaus nach einem halben Tag Beobachtung wieder verlassen, obwohl an seinem Kopf und Hals über 40 «Klemm-Male» gezählt wurden. Allerdings hatte er noch Jahre später Angst, wenn Insekten um seinen Kopf brummten …
Jolanda Schärer: Ich war mitten in der Nacht mit meinem Auto unterwegs auf der Autobahn. Als ich die Geschwindigkeit reduzieren wollte, blieb der Tacho konstant oben. Ich drückte mit beiden Füssen aufs Bremspedal, aber das nützte überhaupt nichts. Ich tastete nach unten zum Teppich. Vielleicht war ja das Pedal eingeklemmt – nichts. Ich versuchte zu schalten – wieder nichts.
Voller Angst fing ich an zu beten und den Namen Jesus anzurufen. Plötzlich hörte ich eine Stimme, die sprach: «Fahr die nächste Ausfahrt raus!» Das machte ich dann. Kaum war ich auf der anderen Strasse, ging ein Ruck durchs Auto, und alles war wieder ganz normal. Ich habe mein Auto später von einem Mechaniker überprüfen lassen, aber es war alles o.k.!
Kurzprofile der «Undesperate Housewives»:
Gaby Schildknecht leitet «Begegnung in der Ehe»
Jeanette Macchi moderiert «Fenster zum Sonntag»
Jolanda Schärer wirbelt als Fitnesstrainerin.
Paula Schaub politisiert im Langenthaler Gemeinderat.
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch
Livenet Aktuell
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