Freundschaften

Wo sind nur meine Freunde hin?

Meine Freunde: Die einen arbeiten so viel, dass sie abends nur noch ihre Ruhe wollen. Die anderen sind frisch verliebt oder verheiratet und sind mit ihrer Liebe wie vom Erdboden verschluckt. Und die nächsten haben gerade Kinder bekommen und schweben in einer völlig anderen Sphäre. Natürlich sind und bleiben auch diese Menschen Freunde. Aber manchmal ist das eben einfach nicht genug.

Klar, jeder durchlebt unterschiedliche Lebensphasen, und nicht jede Freundschaft ist immer gleich intensiv. Aber auch wenn alle anderen so beschäftigt sind, braucht man nicht einsam zu bleiben.

Das grosse Fest

Es ist erstaunlich, aber auch zum Thema «beschäftigte Freunde» hat die Bibel etwas zu sagen. Die Geschichte hat Jesus selbst erzählt: Ein Mann bereitet ein grosses Festessen vor, zu dem er viele Gäste einlädt. Als alles fertig ist, schickt er einen Boten zu den Eingeladenen, aber niemand hat Zeit. Der eine hat gerade ein Grundstück gekauft, der nächste einen neuen Wagen, und wieder ein anderer ist frisch verheiratet und will seine Zeit lieber ganz allein mit seiner Frau verbringen. Daraufhin beschliesst der Gastgeber, auf die Plätze der Stadt, in die Gassen und auf die Landstrassen zu gehen. Er will alle einladen, die er dort findet. Bettler, Landstreicher, Lahme, Blinde, alle sollen kommen. «Mein Haus soll voll werden», sagt er, und feiert sein rauschendes Fest mit all diesen neuen Freunden (Lukas, Kapitel 14, Verse 16-24).

Gott kann ein Lied davon singen

Der Gastgeber in der Geschichte ist ein Gleichnis für Gott. Und trotzdem sind die Menschen zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Sie haben keine Zeit oder auch keine Lust, um mit Gott zu feiern. Es geht also nicht nur dir mit deinen Freunden so. Aber Gott gibt nicht auf. Er lädt eben andere ein. Vielleicht sollte man sich ein Beispiel daran nehmen.

Neue Freunde finden

Ist es nicht so, dass man doch immer wieder von Menschen eingeladen wird, die man nicht so gut kennt? Mit denen man normalerweise nicht so viel Zeit verbringen würde? Die man vielleicht sogar etwas eigenartig findet? Ganz ehrlich: Jeder Mensch ist auf seine Weise seltsam. Bei dem einen merkt man es nur gleich, und bei anderen erst, wenn man sehr viel Zeit mit ihnen verbringt. Und: Eigenheiten können auch spannend sein. Wenn man das so betrachtet, wird die Auswahl neuer Freunde riesig.

Es gibt genug Arbeitskollegen, Bekannte, Nachbarn, Gemeindemitglieder, Flüchtlinge, die sich über Freundschaft freuen würden und echte Freunde werden könnten. Und vielleicht sollte man einfach mal hingehen, wenn man das nächste Mal von einem eigenartigen Arbeitskollegen zum Geburtstag eingeladen wird... Das Leben könnte spannend werden.


Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch

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