Ehe
„Es gibt mehr stabile Ehen denn je“
Paarweises Zusammenleben, Monogamie und der Eltern-Kind-Verband sind laut Gellner weiterhin vorherrschend, wenn auch nicht mehr in der bisherigen Ausschliesslichkeit, sagte der Ehe- und Familienseelsorger gegenüber der Agentur Kipa. Noch nie hätten derart viele Menschen eine so lange Zeit ihres Lebens mit demselben Ehepartner zusammen gelebt.
Dauer der Ehen verdoppelt
Dieses Tatsache werde kaum beachtet, wenn über die steigenden Scheidungszahlen geklagt werde. Gellner bleibt dazu die Zahlen nicht schuldig: Die durchschnittliche Ehedauer habe um 1900 noch 17 bis 18 Jahre betragen. Heute seien es 40 Jahre! Die Dauer der Ehen habe sich in den letzten 100 Jahren somit verdoppelt bis verdreifacht.
„Nachelterliche Phase“ verlängert
Die zunehmende Lebenserwartung der Bevölkerung habe aber dazu geführt, dass die „nachelterliche Phase“ fast so viel Zeit im Leben eines Paares einnehme wie die Eltern- und Familienphase. Diese stelle heute ein relativ kurzes Intermezzo dar, gefolgt von der nachelterlichen Phase des "leeren Nests". Dieser neue Lebensabschnitt sei mit Herausforderung verbunden, sich als Paar neu zu finden. Nicht von ungefähr entfallen 30 Prozent aller Scheidungen auf diesen Lebensabschnitt.
Veränderungen meistern
Dass heute prozentual mehr Ehen scheitern, liegt nach Gellner daran, dass die Anforderungen, das Leben zu zweit zu meistern, stark gestiegen sind. Jedes Paar wird heute von den gesellschaftlichen Umständen praktisch dazu verpflichtet, seine Partnerschaft selbst zu definieren: „Jeder ist zunehmend sein eigener 'Lebensdesigner'. Partnerschafts- und Eltern-Kind-Verhältnisse, Sexualität, Arbeits- und Wohnverhältnisse, das Zusammenspiel von Mann und Frau, Erwerbs-, Haushalts- und Familienarbeit: all das muss vom jeweiligen Paar immer wieder neu ausgehandelt werden.“
Vom Liebesideal zur heilsamen Beziehung
Die Konsequenz daraus: „Was heutige Lebensführung auszeichnet, sind genau besehen ‚riskante Chancen’. Viele leiden unter dem Druck, in all diesen auseinanderdriftenden Lebensbereichen das Optimale geben zu müssen: Einerseits im Beruf, wo Leistung, Konkurrenz und Flexibilität im Vordergrund stehen…, andererseits in Paarbeziehung und Familie, wo ganz andere Werte gelten wie Verlässlichkeit, Gleichheit und Harmonie.“ Das brauche nicht nur mehr Zeit für die Kommunikation, sondern auch die Bereitschaft, sich vom herrschenden Liebesideal zu verabschieden und das Miteinander als „heilsame Beziehung“ zu gestalten.
„Es gibt mehr stabile Ehen denn je“
„Noch nie in der Geschichte gab es so viele dauerhafte und Jahrzehnte haltbare Ehen wie heute!“ Diesen erstaunlichen Befund macht der Luzerner Theologe und Eheseelsorger Christoph Gellner, Autor des Buches „Paar- und Familienwelten im Wandel“.
Paarweises Zusammenleben, Monogamie und der Eltern-Kind-Verband sind laut Gellner weiterhin vorherrschend, wenn auch nicht mehr in der bisherigen Ausschliesslichkeit, sagte der Ehe- und Familienseelsorger gegenüber der Agentur Kipa. Noch nie hätten derart viele Menschen eine so lange Zeit ihres Lebens mit demselben Ehepartner zusammen gelebt.
Dauer der Ehen verdoppelt
Dieses Tatsache werde kaum beachtet, wenn über die steigenden Scheidungszahlen geklagt werde. Gellner bleibt dazu die Zahlen nicht schuldig: Die durchschnittliche Ehedauer habe um 1900 noch 17 bis 18 Jahre betragen. Heute seien es 40 Jahre! Die Dauer der Ehen habe sich in den letzten 100 Jahren somit verdoppelt bis verdreifacht.
„Nachelterliche Phase“ verlängert
Die zunehmende Lebenserwartung der Bevölkerung habe aber dazu geführt, dass die „nachelterliche Phase“ fast so viel Zeit im Leben eines Paares einnehme wie die Eltern- und Familienphase. Diese stelle heute ein relativ kurzes Intermezzo dar, gefolgt von der nachelterlichen Phase des "leeren Nests". Dieser neue Lebensabschnitt sei mit Herausforderung verbunden, sich als Paar neu zu finden. Nicht von ungefähr entfallen 30 Prozent aller Scheidungen auf diesen Lebensabschnitt.
Veränderungen meistern
Dass heute prozentual mehr Ehen scheitern, liegt nach Gellner daran, dass die Anforderungen, das Leben zu zweit zu meistern, stark gestiegen sind. Jedes Paar wird heute von den gesellschaftlichen Umständen praktisch dazu verpflichtet, seine Partnerschaft selbst zu definieren: „Jeder ist zunehmend sein eigener 'Lebensdesigner'. Partnerschafts- und Eltern-Kind-Verhältnisse, Sexualität, Arbeits- und Wohnverhältnisse, das Zusammenspiel von Mann und Frau, Erwerbs-, Haushalts- und Familienarbeit: all das muss vom jeweiligen Paar immer wieder neu ausgehandelt werden.“
Vom Liebesideal zur heilsamen Beziehung
Die Konsequenz daraus: „Was heutige Lebensführung auszeichnet, sind genau besehen ‚riskante Chancen’. Viele leiden unter dem Druck, in all diesen auseinanderdriftenden Lebensbereichen das Optimale geben zu müssen: Einerseits im Beruf, wo Leistung, Konkurrenz und Flexibilität im Vordergrund stehen…, andererseits in Paarbeziehung und Familie, wo ganz andere Werte gelten wie Verlässlichkeit, Gleichheit und Harmonie.“ Das brauche nicht nur mehr Zeit für die Kommunikation, sondern auch die Bereitschaft, sich vom herrschenden Liebesideal zu verabschieden und das Miteinander als „heilsame Beziehung“ zu gestalten.
Quelle: SSF/Kipa
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