Partnerschaft

Wenn jeder etwas anderes will ...

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Kennen Sie das? Sie wären gerne allein oder wollen einfach nur etwas Zeit für sich haben. Aber ihre Partnerin oder Ihr Partner will mit Ihnen reden oder etwas unternehmen. Was also tun? Dem Wunsch des Anderen nachgeben oder das tun, wonach Ihnen gerade ist?
 
Solche Probleme gehören zum Beziehungsalltag. Oft gibt es in einer Beziehung einen initiativen und einen ruhigeren «Vertreter». Und das ist nicht selten Anlass für Streit oder für das Empfinden, vom anderen nicht mehr verstanden oder sogar nicht mehr geliebt zu werden.

Wie das Salz in der Suppe

Vermutlich war ein Grund dafür, dass Sie zu Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin gefunden haben, der, dass Sie einige Seiten an ihm liebenswert fanden, die Sie selbst nicht haben. Oft wünscht man sich Ergänzung und Verschiedenheit, mit der man dann aber auch umgehen lernen muss. Tatsächlich ist die Verschiedenheit der Partner oft das, was eine Beziehung interessant macht, es ist, wie das «Salz in der Suppe». Aber diese Verschiedenheit ist auch eine Herausforderung.

Gefährliche Unterschiede

In der wissenschaftlichen Forschung nach den Ursachen für Ehescheidungen gibt es einen klaren Befund: Je unterschiedlicher die Partner, desto gefährdeter die Beziehung, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Partnerschaft nicht hält. Am schwierigsten wird es für eine Partnerschaft bei tiefgreifenden kulturellen und religiösen Unterschieden.

Wer liebt, kommuniziert ...

Miteinander zu reden, mitzuteilen, was einem beschäftigt und was man fühlt ist daher das A und O jeder Beziehung. Grundlage für eine gute Kommunikation ist mehr als ein romantisches Gefühl. Dazu gehört es, den Anderen zu lieben und zu achten. Der erste Lehrer des christlichen Glaubens, Paulus, beschrieb es so: «Ordnet euch einander unter; so ehrt ihr Christus ... Ein Mann soll seine Frau so lieben wie sich selbst. Und die Frau soll ihren Mann achten.» (Die Bibel, Brief an die Epheser, Kapitel 2, Verse 21 und 33).

Mit Unterschieden umgehen lernen

Wie sollen wir nun mit der Verschiedenheit umgehen? Etwas alleine machen oder mit dem Anderen etwas unternehmen? Darauf gibt es natürlich keine allgemein gültige Antwort. Entscheidend aber ist das Gespräch darüber.
 
Dabei sollten Sie Folgendes beachten:

  • Werden Sie sich darüber im klaren, was und warum Sie etwas gerne tun. Warum neigen Sie eher zum Nichtstun beziehungsweise eher dazu, etwas zu unternehmen? Es hilft Ihnen – aber auch Ihrem Partner – zu wissen, warum Sie etwas gerne oder nicht so gerne tun!
  • Ein Gespräch über Ihre Wünsche und deren Hintergründe lässt sich meistens nicht aus dem Stand führen und schon gar nicht, wenn der Streit gerade «am Kochen» ist. Besser ist es auszumachen, wann und wo beide in aller Ruhe und ohne Aufregung über das Thema sprechen wollen. Treffen Sie eine verbindliche Verabredung.

Wenn es neu für Sie ist, sich gezielt Zeit zum Austausch zu nehmen, dann führen Sie das ein und üben Sie sich darin. Solche Zeiten sind wie Öl, das Reibungen vermindert.

Und noch ein Tipp

Sprechen Sie auch einmal darüber, wer Ihre Helden und was Ihre Träume in Ihrer Kindheit und Jugend waren. Und: Vielleicht gibt es etwas, was Sie schon lange gerne mit Ihrem Partner machen wollten, aber Sie haben es, aus welchen Gründen auch immer, bisher nie zur Sprache gebracht. Solche Gespräche helfen, den Anderen zu verstehen und so bringen Sie sich gegenseitig näher.
 
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Autor: Norbert Abt

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