Unternehmer Claudio Minder

Mit weichen Schuhen die Welt verändern

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Claudio Minder (Bild: Irene Eichenberger)
Freundlich, offen, mit ein bisschen Schalk in den Augen – und ganz ohne Starallüren. Der Mister Schweiz 2000 ist auf dem Boden geblieben. Genau genommen steht der bekennende Christ mit beiden Füssen fest in Joya-Schuhen.

Diese Schuhmarke gründete der ehemals «schönste Mann der Schweiz» 2008 mit seinem Freund und Geschäftspartner Karl Müller, dem Sohn des Erfinders der MBT- und Kybun-Schuhe. Das Ziel der beiden war, Gesundheitsschuhe zu produzieren, die gut aussehen. Unterdessen wurden mehr als 2,5 Millionen ihrer Schuhpaare verkauft – in 40 Ländern.

«Manchmal arbeiten wir wie in einem Hamsterrad», gibt Claudio Minder zu. Seines Einsatzes für Joya wegen droht die Familie des 42-Jährigen manchmal etwas zu kurz zu kommen. Deshalb hatte er geplant, mit seiner Frau und den beiden Kindern einen Monat lang zu verreisen. Doch leider machte Corona ihnen einen Strich durch die Rechnung.

Applaus nicht mehr so entscheidend

Im vergangenen Jahr wurden Claudio Minder und Karl Müller für den «Ernst & Young Entrepreneur of the Year Award» nominiert – für das «Herausholen des Komfortschuhs aus der orthopädischen Ecke». Natürlich freuten sie sich darüber. Doch «Applaus von Menschen» ist Claudio Minder nicht mehr so wichtig.

Früher war das anders. Claudio Minder erinnert sich an die Zeit nach seiner Mister-Schweiz-Wahl: «Wenn das Publikum klatschte, fühlte ich mich gut. Wurde ich kritisiert, zog ich mich in mein Schneckenhaus zurück.»

Einer Kollegin zuliebe hatte er kurz zuvor von ihr entworfene Kleider auf einem Laufsteg vorgeführt, was ihm die Entdeckung durch eine Agentur einbrachte. Diese schlug ihm vor, am Mister-Schweiz-Casting teilzunehmen. Für Minder völlig überraschend, durfte er zusammen mit 15 weiteren Finalisten ins Trainingscamp in die Türkei fliegen. «Mit 20 Jahren war ich der Jüngste, Kleinste und Untrainierteste», sagt er bescheiden.

Das Gefühl, als er am Schluss noch als Einziger auf der Bühne stand, sei dann «unbeschreiblich» gewesen. Und doch dachte er einen Moment: «Jetzt habt ihr den Salat, ihr habt den Falschen gewählt.» Der in Italien aufgewachsene Sohn von Missionaren hatte sich erst wenige Jahre vor der Wahl bewusst für ein Leben mit Gott entschieden. Das spannende und herausfordernde Jahr als Mister Schweiz war für ihn auch «eine Übung, den Glauben zu kommunizieren und dazu zu stehen». Dass sich ihm in dieser Zeit verschiedene Türen öffneten, sieht er als ein Geschenk. So erhielt er unter anderem die Gelegenheit, bei Radio Life Channel zu arbeiten, nachdem er lange vom Radiobusiness geträumt hatte.

Rauf auf den Kilimandscharo

Auch den Kontakt mit Karl Müller, mit dem er die Schuhmarke Joya aufbaute, sieht er als ein Geschenk. «Ich habe von Anfang an gewusst, dass dies mein Platz ist», sagt er überzeugt. Über die turbulente Zeit der beiden Freunde, welche sich mit wenig Erfahrung, aber viel Optimismus in die Arbeit stürzten, schreiben die beiden momentan an einem Buch mit dem Titel «The Joya Way – Mit Mut, Leichtsinn und weichen Schuhen die Welt verändern».

Die Welt ein bisschen verändern, das wollen sie auch seit dem 18. Februar. Da sind die beiden Geschäftsführer nämlich zu einer Besteigung des Kilimandscharo gestartet. Mit ihrer Teilnahme am Muskathlon (6 Tage, 62 Kilometer, 4255 m Höhendifferenz) unterstützen sie das Mutter-und-Baby-Überlebensprogramm von 4M Switzerland und dem Hilfswerk Compassion. Und selbstverständlich laufen sie in Joya-Schuhen. 

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Joya-Schuhe
Muskathlon Kilimanjaro

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Datum: 19.02.2022
Autor: Irene Eichenberger
Quelle: IDEA Schweiz

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