Coach Philippe Hauenstein

«Ich möchte das Herz der Menschen sehen»

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Coach Philippe Hauenstein (Bild: Flickr)
Der Zuger Philippe Hauenstein (51) ist Autor des Buchs «Bibel Coaching». Jesus.ch-Print sprach mit ihm über die Region Zug, Veränderungen und Persönlichkeitsentwicklung.

Philippe Hauenstein arbeitet zurzeit bei einer der grössten Krankenversicherungen der Schweiz. Vorher war er mehrere Jahrzehnte bei bekannten Unternehmen wie Swiss Life Select, Sunrise und Renault Suisse tätig. In seinem Buch «Bibel Coaching» gibt er vieles von dem wieder, das er in seinem privaten und beruflichen Leben gelernt hat.

Die Bibel habe in seinen Augen sehr viel zu sagen zum Thema Persönlichkeitsentwicklung. Er vergleicht sie mit Indiana Jones, mit einer Schatzsuche. «Du findest heraus, dass bis heute vieles gleich geblieben ist. Die mentalen Themen gab es damals bereits. König Salomo sagte einst: ‹Dein Denken widerspiegelt dein Verhalten.› (Sprüche, Kapitel 4, Vers 23).» Wenn möglich lese er jeden Tag in der Bibel, sagt Hauenstein und fügt an: «Früher war es mehr ein ‹Ich muss›, heute ist es zu einem ‹Es bringt mir etwas› geworden.» Hoffnung bedeute für ihn das Wissen, dass es mehr gebe als das Leben auf der Erde.

Der gelernte Automobilingenieur, einstige Journalist und Medien-Manager wuchs in Steinhausen auf und ist dankbar für sein christliches Elternhaus: «Ich hatte authentische Vorbilder, glaubwürdige Menschen, die mir biblische Werte vorgelebt haben.»

Internationaler Kanton

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Philippe Hauenstein
Hauenstein wohnt heute in Rotkreuz, ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er stelle fest, dass der Kanton Zug in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen sei. Als Gründe für die Beliebtheit des Standorts sieht er die günstigen Steuersätze und das Wirtschaftswachstum. Der Kanton ziehe Menschen und Unternehmen aus aller Welt an. «Mir gefällt das internationale Flair sehr und ich schätze die Sprachenvielfalt. Nebst Englisch hört man auch viel Russisch. Der Kanton Zug ist eine Region, die vieles auf kleinem Raum vereint. Der Weg ins Tessin oder in die Berge ist nicht weit.» Als grosse Bereicherung sieht Philippe Hauenstein das neue, europaweit grösste Leistungszentrum «On your marks» (kurz OYM) in Cham für Spitzensportlerinnen und -sportler. Seit 2020 setzt sich das OYM mit modernsten Ressourcen für sie ein, macht sie mental und psychisch fit für die Zukunft, die nächste Saison und ihre Karriere.

Für den Kanton Zug wünscht sich Philippe Hauenstein, dass die Menschen ihre Wurzeln nicht vergessen: «Wir dürfen nicht auf Kosten unserer Identität nach Profit streben.» Ein gutes Miteinander, gerade in dieser international geprägten Region, sei für ihn zentral. Für die Zukunft ist es ihm ein Anliegen, «dass wir im Kanton Zug mehr aufeinander schauen und einander in unserer Vielfalt wertschätzen». Es gelte, mehr Fragen zu stellen, als (vorschnell) zu urteilen. «Ich möchte das Herz der Menschen sehen und wünsche mir, dass wir den Menschen von der Sache trennen.»

Erfolge feiern

Der begeisterte Mittelstreckenläufer war einst im Team der Leichtathletik-Junioren Nati. Als ehemaliger Spitzensportler weiss der 51-Jährige, wie schwierig es ist, den inneren Schweinehund zu überwinden. Um sich zu verändern, brauche es eine konkrete Zielsetzung. Hilfreich seien Fragen wie: «Was macht mich glücklich?» «Was ist mein Herzenswunsch?» Hauenstein präzisiert: «Wichtig dabei sind kleine Zwischenziele, die man dann auch feiern sollte. Wir tun das viel zu wenig.»

Dabei helfe ein wertschätzendes Umfeld, Menschen, die das Feuer in einem spüren und das Potenzial fördern wollen. Dies würde andere anstecken und mitziehen, die Leidenschaft springe so vom einen zum anderen. Philippe Hauenstein erklärt: «Wenn du von etwas überzeugt bist, kannst du in anderen ein Feuer entfachen. Einer muss den ersten Schritt machen. Edison brauchte 999 Versuche mit seiner Glühbirne, erst beim 1000. Mal hat es geklappt.»

Eine Ration Lebensweisheit

Seine Erfahrungen als Coach und sein fundiertes Wissen über Persönlichkeitsentwicklung, Veränderung und was die Bibel dazu sagt, hat Hauenstein in das oben erwähnte Buch «Bibel Coaching» gepackt. Im September 2020 erschien es mit 52 wertvollen Inputs fürs Leben – pro Woche eine Ration Lebensweisheit. «Eine Woche ist eine ideale Zeitspanne, um das ganze Jahr über mit genügend Zeit an sich zu arbeiten», sagt er.

Die Kapitel sind kurz und kompakt; Lebensweisheiten mit Vergleichen aus der Bibel. Zu den Themen zählen «Vergleichen macht unglücklich» oder «Es ist ok, nicht ok zu sein». Zwei Jahre sammelte der Autor Themen, der Schreibprozess dauerte neun Monate. «Dabei hatte ich immer wieder konkret Hilfe von oben», ergänzt Hauenstein. «Am Samstag habe ich jeweils geschrieben und am Sonntag wurde in der Predigt ‹zufällig› genau das Thema aufgegriffen, an dem ich dran war.»

Flöhe und Talente

Zu seinen Lieblingsbeiträgen zählt Philippe Hauenstein die Floh-Geschichte: «Wenn man Flöhe in ein Glas ohne Deckel steckt, springen sie immer wieder heraus. Verschliesst man das Glas hingegen, dann gewöhnen sich die Flöhe daran. Sobald der Deckel weggenommen wird, bleiben sie im Glas, auch wenn neue Flöhe dazukommen.» Diese Geschichte sei für den Autoren bezeichnend dafür, wie Menschen denken, dass sie sich ihren Wert einreden und sich begrenzen lassen würden. Dazu der Coach: «Du hast einen Traum und jemand sagt dir: ‹Es wird sowieso nicht klappen!›... Bin ich wie die anderen? Warum lasse ich mich bremsen? Ist es nicht möglich, dass ich es einfach mache?» Philippe Hauenstein empfiehlt, nicht zu oft auf andere zu hören, sondern überzeugt für seine Träume und Pläne einzustehen. Zum Schluss sagt er: «Wir haben etwas Grösseres über uns. Wir sind unserem Schöpfer etwas schuldig. Was tun wir mit unseren Gaben und Talenten?»

Zum Buch:
Bibel Coaching

Zum Thema:
Livenet-Serie «Mutig & frei»: Beraterin Susanna Aerne: «Mut hat auch mit Scheitern zu tun»
Von der Drogistin zum Job Coach: Menschen ermutigen, ihr Potential zu entdecken
Thomas Gubser: Der Wander-Coach

Datum: 04.11.2021
Autor: Nora Baumgartner
Quelle: jesus.ch-Print

Comments

Ich kenne Herrn Hauenstein nicht, deshalb kann ich nur zu diesem Artikel etwas sagen: Schon der Titel hat mich etwas stutzig gemacht: Wollen wir wirklich in unsere Herzen sehen? Nach der Bibel findet man darin nichts Schönes, sondern allerlei Unschönes. Trotzdem schenkt uns Gott ab und zu einen Blick in unsere Herzen - damit wir umso mehr auf Jesus schauen, weil wir sonst verzweifeln würden. Leider ist in diesem Artikel kein Wort von Jesus Christus zu lesen. Das finde ich sehr schade. Es gibt viele gute Lebensweisheiten, aber auch vieles Menschliche, Ungöttliche, das uns abirren lässt. Deshalb halte ich es mit Paulus, der JESUS als Weisheit verkündigen wollte (1.Kor.1.30).

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