Stadtpräsident Mark Eberli

Verändern christliche Werte die Kultur einer Stadt positiv?

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Bülachs Stadtpräsident Mark Eberli (Bild: Mirjam Fisch-Köhler)
Bülachs kürzlich wiedergewählter Stadtpräsident Mark Eberli lebt nach dem Motto «Suchet der Stadt Bestes». Als Jugendarbeiter war er vor 30 Jahren Leiter des Jugendtreffs. Seit 2006 ist er im Stadtrat auf strategischer Ebene für Bülach engagiert.

«Ich wollte Bülach schon immer mitprägen und dazu beitragen, dass sie Vorbildcharakter erhält», stellt Mark Eberli klar. Christliche Werte haben ihn geprägt, diese will er weiterhin in seinem Alltag leben. Als er noch Mitarbeiter der Stadt war, erfuhr er vom Prinzip der Partizipation, das der Bürgermeister des österreichischen Dorfes Steinbach entwickelt hat. Seither dient es ihm als Grundlage der Entwicklung seiner Kommune. «Dass Betroffene zu Beteiligten werden, hat mich überzeugt», so Eberli.

Er übernahm die Idee und setzte sie in Form von Stadtateliers und Stadtwerkstätten um. «Die Projekte der Bülacherinnen und Bülacher sollen mehrheitsfähig sein», hält er fest. Daher holen er und seine Behörde jeweils deren Wünsche, Bedürfnisse und Meinung ein. Wenn sich Interessierte begegnen, bringen sie ihre Ideen und Erfahrungen ein. Sie lernen gegensätzliche Standpunkte kennen und können darüber diskutieren. Die Resultate dieses Austauschs werden dann in die Planung der Projekte mitberücksichtigt. Dies präge die politische Kultur und den Umgang miteinander.

«In einer Zeit, in der oft polarisiert wird, ist das ein längerer Weg», gesteht der 53-Jährige. Doch er fordere einen respektvollen Umgang miteinander ein und lebe ihn auch vor. «Wir können unterschiedlicher Meinung sein und in der Sache hart kämpfen und doch freundlich und fair bleiben», ist er überzeugt.

Gemeinschaftliches Engagement
 ist gefragt

Menschen zu motivieren, sich politisch für ihre Stadt oder ihr Dorf einzusetzen, sei eine grosse Herausforderung. Viele Christen engagieren sich in einer Kirche und werden dort so absorbiert, dass sie kaum noch Kapazität für ein Engagement in einem Verein oder in der Politik haben. Mark Eberli schätzt das soziale Engagement von Kirchen und Freikirchen und wünscht sich, dass der Blick aller Beteiligten vermehrt über die eigenen Reihen hinaus geht. «Kirchen können einen Unterschied machen.»

Generell ist der Ehemann und zweifache Vater überzeugt, dass es den Blickwinkel erweitert, sich in lokalen Vereinen oder Projekten einzubringen und mitzuarbeiten. Vorurteile können abgebaut und gegenseitiges Verständnis aufgebaut werden. «Beteiligungsprozesse fördern die Transparenz eines Projekts», hält Eberli fest. Einblick in die Überlegungen, die zu einer Entscheidung führen, sorgen für mehr Verständnis und Akzeptanz.

Um gemeinsame Erlebnisse zu fördern, plant Bülach im nächsten Jahr ein «Festival der Strassenfeste». Die Bevölkerung ist auf über 22'000 Bewohner gewachsen. Dies mache das Leben im Quartier zum wichtigen Begegnungsort. «Einwohnerinnen und Einwohner werden auf einer Karte sehen können, welche Strassenabschnitte für ein Quartierfest geeignet sind. Wir werden für selbstorganisierte Strassenfeste handfeste Unterstützung anbieten», verspricht der Stadtpräsident. Ein weiterer Schritt auf dem Weg, dass gemeinsam geplant, gestaltet, gelebt und das Leben gefeiert wird.

Dieser Artikel erschien zuerst in der Jesus.ch-Print «Hope-Stories» Bülach.

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Datum: 03.04.2022
Autor: Mirjam Fisch-Köhler
Quelle: Jesus.ch-Print

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