Ein Herz für Benachteiligte

Kinder vor Armut und Prostitution retten

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Susanne Frey mit einem Kind in Uganda (Bild: zVg.).
Das Engagement in Uganda kam für Susanne Frey unerwartet. Beim Betrachten ihres Lebenslaufs fügt sich aber vieles ineinander, das sie auf diese Tätigkeit vorbereitet hat.

Als Kind fragte sich Susanne Frey (1965) oft, wie Kinder in Afrika wohl leben würden. «Es lag schon immer auf meinem Herzen, schwächere Menschen und sozial Benachteiligte zu unterstützen.» Heute lebt Susanne in Spiez, ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Das Anliegen für benachteiligte Menschen ist ihr geblieben.

Lebenserfahrungen als Vorbereitung

In jungen Jahren war Susanne als Betriebsdisponentin der BLS oft unterwegs. «Ich reiste in verschiedene Länder und lernte unterschiedliche Kulturen kennen.» Nach der Geburt des ersten Kindes gab sie diesen Job auf und stieg in die Kinder und Jugendarbeit der reformierten Kirche ein, gab Kirchliche Unterweisung (KUW) und bildete sich zur Betreuerin in der Tagesschule weiter. «Dabei wurde mir bewusst, dass eine gute Bildung, die später den Lebensunterhalt ermöglicht, nicht selbstverständlich ist.» Diese Erkenntnis prägte sie und sollte Jahre später an Bedeutung gewinnen. Sowohl das Reisen, die Auseinandersetzung mit den Kulturen, wie auch der Umgang mit Kindern und Jugendlichen sollten sich allesamt als wertvolle Lebenserfahrungen erweisen.

Für Gott ist jeder Mensch wertvoll

Der christliche Glaube ist Susanne wichtig. Das Wissen, dass jeder Mensch in Gottes Augen unvorstellbar wertvoll ist, prägt ihr Handeln. «Damit rechnen zu dürfen, dass Gott immer bei mir ist, hat es mir wiederholt möglich gemacht, meine Komfortzone zu verlassen.» Sie betont, dass es ihr persönlicher Glaube ist, der sie zum Handeln antreibt und nicht etwa theologische Konzepte oder Dogmas. «Mit Taten der Nächstenliebe will ich meinen Mitmenschen begegnen ohne ihnen irgendetwas überzustülpen.» Der Respekt vor den Menschen ist ihr wichtig.

Engagement in der Politik

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Susanne Frey (Bild: EVP)
«In die Politik stieg ich ein, um politisch engagierte Frauen der EVP Spiez zu unterstützen.» Bereits Susannes Vater war in Spiez politisch aktiv. Sie selbst wuchs hier auf und ihre Kinder sind am Ort integriert. Das alles führte zu einem gewissen Bekanntheitsgrad und so wurde sie vor sechs Jahren in den Grossen Gemeinderat Spiez (mit 36 Sitzen) gewählt. «Meine Motivation für die Politik war, soziale Anliegen der Bevölkerung zu vertreten.» Einmal mehr lagen ihr die Schwächeren am Herzen. Sie wirkte beim Lancieren der Fachstelle 60+ sowie der Fachstelle Familie mit. Projekte und Anlässe für Senioren, aber auch generationenübergreifende Projekte sind ihr ein grosses Anliegen. Die Orientierung an christlichen Werten ermöglicht es ihr mit Respekt und Wertschätzung zu politisieren und sich zum Wohle der Menschenwürde und der Schöpfung einzusetzen.

Plötzlich in Afrika

2018 wurde Susanne von einer Freundin angefragt, mit ihr nach Uganda zu reisen. Der Gedanke, Afrika zu besuchen, faszinierte sie. «Andererseits schreckten mich Gedanken an die weite Reise und das Zurücklassen meiner Familie ab.» Was sollte sie tun? In einer Zeit der Stille unter dem Thema «Bei Gott verweilen, damit Er wirke was er will», suchte sie eine Antwort. Da sah sie bei einem Spaziergang, wie Kinder mit Strassenkreide dreimal das Wort «Ja» geschrieben hatten. «Ich empfand dies als Reden Gottes und Ermutigung, nach Uganda zu reisen.»

In Uganda traf sie überraschend auf eine Bekannte, die dort im Einsatz stand. Diese Frau öffnete ihr eine Vision für Kinder in Afrika. Um diesen Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen, gründete Susanne nach der Rückkehr in die Schweiz einen Verein. «Ich habe gesehen, wie Mädchen aufgrund von Armut in die Prostitution gegeben wurden», schildert Susanne ihre persönliche Betroffenheit und ist froh um die Unterstützung ihrer Familie, damit sich das Leben einzelner zum Guten verändern kann.

Gott ist der Regisseur

Es waren keine grossen Visionen oder ausgeklügelte Strategien, von welchen Susanne berichtet. Trotzdem ist in ihrem Leben ein roter Faden sichtbar. Das Anliegen für die Kinder Afrikas, welches sie schon als Mädchen hatte, dann das Anliegen für benachteiligte Menschen. Die Erfahrungen als Disponentin, in der Jugendarbeit und das lancieren von Projekten in der Politik – all dies mündet im Engagement in ihrem Verein «hopeland».

Immer wieder ist Susanne überrascht, wie plötzlich Menschen da sind, welche mit Finanzen, Know-how oder sonst irgendwie die Hilfe bieten, die gerade erforderlich ist. Besonders berührt war sie von Jugendlichen, die sich zu einer Gruppe mit dem Namen «SOS Afrika» formierten, um die Not in Afrika ein wenig zu lindern.

Hier können Sie mehr über den Verein hopeland erfahren.

Zum Thema:
Datum: 07.02.2022
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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