Boko Haram war gegen Schule

Zwei Chibok-Mädchen erhalten Masterabschluss

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Lydia Pogu und Joy Bishara (Bild: Assemblies of God USA)
Zwei der 276 Schülerinnen, die im Jahr 2014 in Nigeria von Boko Haram entführt worden waren, haben nun in den Vereinigten Staaten ihren Masterabschluss gemacht.

Lydia Pogu und Joy Bishara gehörten zu den 57 Mädchen, die ihren islamistischen Entführern entkamen, indem sie kurz nach ihrer Entführung von einem fahrenden Lastwagen sprangen.

Jetzt hat Lydia einen Masterabschluss in Human Services Administration und Joy einen Master in Sozialarbeit an der Southeastern University in Lakeland, Florida abgeschlossen.

«Schule tabu für Frauen»

«Die Boko Haram haben uns gesagt, dass die Schule ein Tabu für Frauen sei. Sie warnten uns, dass sie uns holen werden, wenn wir wieder zur Schule gehen», erinnert sich Lydia.

Nach diesen Drohungen hatten die beiden grosse Angst, wieder zur Schule zu gehen. Lydia: «Ich habe meinen Eltern gesagt, dass ich lieber bei ihnen zu Hause bleibe und leide, als noch einmal zur Schule zu gehen. Aber Gott hatte einen anderen Plan für mich.» Beide erhielten die Möglichkeit, in den USA zu studieren.

Bald Menschenrechtlerin?

Lydia plant, Menschenrechtsanwältin zu werden, während Joy hofft, in Chibok eine gemeinnützige Organisation zu gründen, die, wie sie sagt, «diejenigen aufnimmt, die in einer gewalttätigen Beziehung verletzt wurden, die von Boko Haram angegriffen wurden, die ihr Eigentum verloren haben und die keine Nahrung mehr haben».

Die 1935 gegründete Southeastern University ist eine christlich geprägte Hochschule. Die Bildungsstätte will die nächste Generation dazu befähigen, als einflussreiche, dienende Führungspersönlichkeiten in der Welt zu wirken.

Immer noch über 100 Mädchen gefangen

Am 14. April 2014 entführten islamistische Extremisten 276 Mädchen, zumeist Christinnen, aus einer Sekundarschule in Chibok im Nordosten Nigerias. Etwa 160 der Mädchen konnten in der Folge entkommen, wurden gerettet oder freigelassen.

Die Mädchen berichteten, dass sie von ihren Entführern ausgepeitscht wurden, um sie zur Heirat zu zwingen, während eine Gruppe christlicher Mädchen eine Scheinhinrichtung erlebte, weil sie sich weigerten, zum Islam zu konvertieren.

Bis heute sind immer noch über 100 Chibok-Mädchen in den Händen von Boko Haram.

Zum Thema:
Mary Katambi: Vom «Chibok-Mädchen» zur Uni-Abgängerin
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Trauriger Jahrestag: Noch immer über 100 Chibok-Mädchen vermisst

Datum: 02.06.2022
Autor: Barnabas Fund / Daniel Gerber
Quelle: Barnabas Fund / Übersetzung: Livenet

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