In Corona-Zeit nötiger denn je

Schulklassen zum Drogenverzicht motiviert

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Im diesjährigen Klassenwettbewerb «Drogenfrei» konnte das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg 966 Oberstufenschülerinnen und -schüler zum Verzicht auf Rauschmittel motivieren. Einer Mehrheit der Jugendlichen geht es im Moment schlechter als sonst.

Wie die Organisation in einer Medienmitteilung bekanntgab, haben seit der Lancierung von «Drogenfrei» im Jahr 2016 insgesamt 284 Lehrpersonen mit 5'424 Schülerinnen und Schüler am Klassenwettbewerb mitgemacht. Das Blaue Kreuz gibt dazu jeweils an die Lehrpersonen praxisorientierte Unterrichtsmaterialien zu Alkohol-, Tabak-, E-Zigaretten- und Cannabisthemen ab; dieses Jahr nehmen  49 Lehrpersonen mit 966 Jugendlichen an der Aktion teil.

62 Prozent Berner Jugendlichen geht es aufgrund Corona schlecht

«Der Klassenwettbewerb bietet den Lehrpersonen eine einfache Möglichkeit, gerade auch während der Coronzeit über Drogen zu sprechen. Dies ist von hoher Relevanz, da die letztjährige Auswertung gezeigt hat, dass der regelmässige Alkohol- und Tabakkonsum bei Jugendlichen gestiegen ist», so Markus Wildermuth vom Blauen Kreuz.

In einer Zwischenbefragung bei 412 Oberstufenschülerinnen und -Schülern aus dem Kanton Bern zwischen Januar und März 2021 konnte das Blaue Kreuz nachweisen, dass es 62 Prozent der Befragten aufgrund der Corona-Situation schlechter geht als zuvor. Beispielsweise die Maskenpflicht in der Schule, der reduzierte Kontakt mit Freunden sowie die generellen Einschränkungen setzen ihnen deutlich zu.  

So funktioniert der Klassenwettbewerb

Nach der Onlineanmeldung erhält die Lehrperson methodisch-didaktische Unterlagen zu den Themen Alkohol, Tabak, E-Zigarette und Cannabis. Den Rahmen des Klassenwettbewerbs bildet je eine Start- und Abschlusslektion. Auch die Eltern der Schülerinnen und Schüler sollen sich aktiv mit dem Thema auseinandersetzen; drei unterschiedliche Wettbewerbskarten mit Situationscartoons regen zum Gespräch zwischen Eltern und Jugendlichen an. Nach der Umsetzung der Lektionen und dem Ausfüllen der Wettbewerbskarten erhält die Klasse einen Gutschein von 50 Franken.

Freiwilliger Verzicht möglich

Während der Wettbewerbsphase, die im Juni endet, haben die Klassenmitglieder die Möglichkeit, freiwillig auf den Konsum von Alkohol, Tabak, E-Zigarette und Cannabis zu verzichten. «Die meisten Klassen wollen sich dieser Herausforderung stellen», so das Blaue Kreuz. Bei erfolgreicher Abstinenz gehen zusätzlich 50 Franken in Form eines Gutscheines in die Klassenkasse. Zum Wettbewerb gehört auch eine Fotochallenge; die drei Gewinnerklassen werden mit weiteren CHF 200 belohnt.

Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg ist eine Fachorganisation für Suchtfragen mit den Geschäftsfeldern Prävention und Gesundheitsförderung, Beratung und Therapie sowie Integration und Betriebe. Die vielfältigen Angebote werden von rund 70 Mitarbeitenden und gut 350 Freiwilligen umgesetzt.

Zum Thema:
Umfrage des Blauen Kreuzes: Smartphone raubt Berner Teenagern den Schlaf
Ruedi Löffel: Jugendschutz bei der Legalisierung von Cannabis
Wenn es nicht mehr ohne geht…: Livenet-Talk über den Kampf mit der Sucht

Datum: 13.04.2021
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Blaues Kreuz

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