Bund streicht Zuschüsse

Der Staat unterstützt die Jungschärler nicht mehr

Ende August 2014 wurden dem Bund Evangelischer Schweizer Jungscharen (BESJ) die Auszahlung von zuvor seit Jahren gewährten Subventionen gemäss dem Kinder- und Jugendförderungsgesetz (KJFG) überraschend verweigert. Der BESJ reichte Beschwerde ein. Am 26. Oktober 2016 hat nun das Bundesverwaltungsgericht entschieden. Es weist die Beschwerde ab.

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Die Ablehnung der Beschwerde wird zur Hauptsache damit begründet, dass beim BESJ die Vermittlung des christlichen Glaubens im Zentrum stehe. Damit sei das Jugendwerk eine «sinngebende Organisation» und könne keine Kinder- und Jugendförderung im Sinne des entsprechenden Gesetzes sein.

Glauben im Zentrum geht nicht

Im Gesetz sei die Unterstützung glaubensbasierter Organisationen durch den Staat nicht vorgesehen. Für den BESJ ist das Urteil sehr schmerzhaft. Seit 2014 fehlen jährlich 80'000 Franken in der Kasse. Aufgrund der eingereichten Beschwerde durfte das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) den Leistungsvertrag für Beiträge für die Aus- und Weiterbildung nicht per 30. Juni 2015 kündigen, sondern erst auf den 31. Dezember 2016. Peter Blaser vom BESJ: «Wir erhalten für die Ausbildungen im laufenden Jahr noch einen Beitrag von rund 220'000 Franken.» Ab 2018 ist dann aber endgültig Schluss. Dann wird in der BESJ-Kasse ein Loch von 300'000 Franken klaffen.

«Unwissenschaftliches Menschenbild»

So drastisch das Urteil auch ist - beim BESJ sieht man darin auch Positives. «Uns freut die gerichtliche Feststellung, dass der BESJ klar und transparent den Glauben an Jesus Christus ins Zentrum all seiner Aktivitäten stellt», heisst es in einer Medienmitteilung des Verbandes. Im persönlichen Gespräch zwischen BESJ-Bundesleiter Peter Blaser und den verantwortlichen Personen beim BSV wurde deutlich, dass das biblische Menschenbild mit Jesus Christus im Zentrum in Bern als nicht wissenschaftlich eingestuft wird. Blaser: «Als wissenschaftlich gilt das humanistische Menschenbild mit dem Menschen im Zentrum.»

Wie geht es weiter?

Wie der Jungscharverband den finanziellen Ausfall auffangen kann, ist nicht klar. Man werde bereits angedachte Wege konkretisieren. Zu den Sparmassnahmen gehören die Kürzung des Angebots und eine Reduktion des Personals. Dazu kommt der Ausbau des Fundraisings. Beim BESJ ist man sehr enttäuscht, aber offensichtlich nicht am Boden zerstört. Über der Medienmitteilung zum abschlägigen Urteil steht die Schlagzeile: «Gerichtlich bestätigt: Der BESJ stellt Jesus Christus und das Evangelium ins Zentrum!»

Dem Bund Evangelischer Schweizer Jungscharen sind knapp 800 Ameisli-, Jungschi-, Teenie- und Unihockeygruppen aus Frei- und Landeskirchen angeschlossen. Der Schwerpunkt des Verbandes liegt in der Aus- und Weiterbildung von Leitenden in christuszentrierter Erlebnispädagogik und er bietet Unterstützung mit Programmideen und Material an.

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Autor: Florian Wüthrich / Peter Blaser
Quelle: Livenet / BESJ

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