Jahresschule «Confession»

«Seit Jahren gläubig, jetzt zum ersten Mal Menschen zu Jesus geführt»

«Confession», eine Jahresschule für Evangelisation, bietet eine «professionelle und fundierte Ausbildung für angehende Evangelisten, evangelistische Gemeindemitarbeiter, Missionare im In- und Ausland und für alle, die sich im Bereich der Evangelisation berufsbegleitend weiterbilden möchten», wie es auf der Webseite heisst. Livenet fragte den Schulleiter Helmut Kuhn, was «Confession» ausmacht.

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Helmut Kuhn
Livenet: An welche Leute richtet sich «Confession»? Ist die Schule nur für Evangelisten oder für jeden, der sich für Evangelisation interessiert?
Helmut Kuhn: Die Jahresschule «Confession» richtet sich primär an Personen, die in irgendeiner Weise in einem evangelistischen Dienst tätig sind. Vielfach sind dies Personen, die zum Beispiel die «EE»-Ausbildung machen und/oder bei Life-Seminaren oder auch «Alphalive»-Kursen tätig sind. Das Alter spielt überhaupt keine Rolle. Der Altersdurchschnitt liegt bei etwa vierzig Jahren. Die jüngsten Teilnehmern sind etwa zwanzig Jahre alt, die ältesten zählen sechzig und mehr Jahre. Nur für Evangelisten? Ganz sicher nicht. Evangelisten kommen zwar in unsere Jahresschule und wollen sich für ihren Dienst weiterentwickeln. Die meisten Studierenden sind aber Personen, die einfach nur das Anliegen der Evangelisation haben und sich für den Dienst in ihrer Gemeinde und ihren Werken weiterbilden wollen. Unter den Studierenden schätze ich höchstens etwa zwanzig Prozent klassischer Evangelisten; alle Teilnehmer teilen aber die Leidenschaft, Menschen in die Nachfolge Jesu zu führen.

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Unterricht von «Confession»
Welches sind die wichtigsten Inhalte, die bei «Confession» vermittelt werden?
Wir unterrichten alle Fächer, die in einer theologischen Fachschule auch unterrichtet werden, aber auf den evangelistischen Dienst ausgerichtet. Anstelle der allgemeinen Glaubenslehre (Dogmatik) unterrichten wir Apologetik, also die Verteidigung des christlichen Glaubens bzw. die Behandlung von Einwänden gegenüber dem Christentum. Der historisch-theologische Bereich ist auf die Erweckungsgeschichte in der Schweiz konzentriert. Uns ist es wichtig, dass unsere Studierenden erfahren, wie Gott in ihrer Heimat Geschichte schrieb. Daneben unterrichten wir Themen wie Fundraising, Heilsgeschichte des AT und NT, Folgen und Konsequenzen, wenn ein Moslem zum Glauben kommt, Fürbitte im evangelistischen Dienst, Spiritualität eines Evangelisten, Heilung und Befreiungsdienst in der Evangelisation, aber auch Fächer wie Philosophiegeschichte.

In einem Fach haben Sie darüber gesprochen, wie Europäer denken. Lässt sich dies so einfach erklären?
Das ist eine gute Frage. Selbstverständlich lässt sich diese Frage erklären. Allerdings ist dies meiner Überzeugung nach nicht ohne den Einbezug der europäischen Geistesgeschichte möglich. Der ehemalige Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss, hat einmal in einer Rede in Tübingen gesagt, dass Europa auf drei Hügeln gebaut ist. Zum einen ist es der Kapitol in Rom, auf dem das europäischen Rechtsverständnis entwickelt wurde, dann aber auch der Areopag in Athen, in dessen Umfeld die griechische Philosophie und das griechisch-logische Denken entstand und letztlich Golgatha, jener Hügel, auf dem Christus den Tod erlitt und der dafür steht, woher unser Glauben stammt. Diese drei Grundpfeiler machen Europa und das europäische Denken aus. Unser Humanismus, unser individualistisches Denken und unser gegenwärtiger Hedonismus (Leben nach der Lust und dem Wohlstand) sind keine Erfindungen des modernen Europäers, sondern liegen in seiner Geschichte begründet. Wer dies in etwa versteht, der findet auch einen Zugang zum Denken des Europäers.

Kann ich durch die Inhalte, die weitergegeben werden, auch für andere Lebensbereiche profitieren (z.B. Kommunikation)?
Selbstversändlich! Unsere Schule ist zwar eine Fachschule für Evangelisation und Apologetik, aber der grösste Nutzen dabei hat unsere persönliche Beziehung zu Christus, also die Jüngerschaft. Wir von der Leitung sind davon überzeugt, dass sich dies gar nicht trennen lässt. Wenn du die Nähe Jesu suchst, dann ist es wichtig, dass du Menschen für Christus gewinnst, denn für diese Menschen hat Christus gelebt und unter diesen Menschen hat er sich hauptsächlich aufgehalten. Zudem beobachten wir, dass unsere Studierenden schon nach kurzer Zeit Selbstvertrauen und Souveränität im Gespräch mit kirchendistanzierten Menschen gewinnen. Dabei spielt die Kommunikation natürlich auch eine Rolle.

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Was für Erlebnisse hatten «Confession»-Klassen schon bei evangelistischen Einsätzen?
In unseren praktischen Einsätzen kommen Menschen zum Glauben! Da gibt es ehemalige Studierende, die zum ersten Mal in ihrem Leben Menschen zu Christus führten, obwohl sie bereits etliche Jahrzehnte gläubig sind. Dies macht auch mich als Schulleiter sehr dankbar. Besonders freut es mich, wenn daraus auch nachhaltige Beziehungen entstehen.

«Confession» arbeitet gemäss Webseite unter anderem mit ISTL, Netzwerk, EE, usw. zusammen. Wie kann man sich diese Zusammenarbeit vorstellen?
Alle drei Werke sind Träger unserer Schule und durch Delegierte im Vorstand vertreten. Für ISTL ist «Confession» ein evangelistisches Jahresprogramm mit der Möglichkeit, nahtlos in das theologische Seminar zu wechseln. Für Netzwerk Schweiz und EE Schweiz ist «Confession» eine Mitarbeiterschule. Dies soll aber nicht heissen, dass die Studierenden anschliessend für diese Werke ausgebildet werden, oder aus diesen Werken kommen. Der überwiegende Teil der Studierenden kommt aus Gemeinden oder auch aus anderen Werken.

Was ist der Traum, den Sie mit «Confession» verfolgen?
Dass etliche Menschen, die heute noch Christus in ihrem Leben ignorieren, in seine Nachfolge treten und andere Menschen wiederum für Christus gewinnen. Aus diesem Grund bilden wir Menschen aus und aus diesem Grund gibt es diese Schule.


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Datum: 23.02.2016
Autor: Florian Wüthrich / Anja Janki
Quelle: Livenet.ch

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