Marsch fürs Läbe

Lebensschutz baut Brücken zwischen den Konfessionen

Bereits zum sechsten Mal findet der überkonfessionell abgestützte Marsch fürs Läbe am 19. September 2015 in Zürich statt. Bemerkenswert ist, wie sich die katholischen Kirche und die evangelischen Freikirchen bei diesem Thema angenähert haben.

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Marsch fürs Läbe
Die Annäherung ist nicht zuletzt Papst Franziskus zu verdanken, der sich mehrere Male öffentlich wahrnehmbar mit Leitungspersonen von Freikirchen getroffen hat (Pfingstkirche, Waldenser). So konnten Fehler der Vergangenheit korrigiert und Gemeinsamkeiten des Glaubens hervorgehoben werden.

Zeitgeist im Kampf gegen Gottes Gebote

Auch durch externe Faktoren ist die Annäherung zwischen katholischen und evangelischen Christen begünstigt worden. Immer heftiger kollidiert in unseren Tagen der Zeitgeist mit Werten, welche für die christlichen Kirchen unaufgebbar sind. «Heutige Egoisten stören sich vor allem an der christlichen Lehre zu 'Sexualität & Familie'», beobachtet Daniel Regli, OK-Präsident des «Marsch fürs Läbe». Diese Menschen wollten laut Regli nicht anerkennen, dass nur die treue Liebe in Freundschaft, Ehe und Familie zum Lebensglück führt. «Stattdessen fordern sie uneingeschränkten Sex, Abtreibung, Homo-, Bi- und Transsexualität. Dass die Lebensqualität dabei auf der Strecke bleibt, ist ihnen offenbar egal. Hauptsache ist das beanspruchte Recht auf Selbstbestimmung.»

Die moralische Zerstörung der Gesellschaft habe dazu geführt, dass sich Christen wieder vermehrt in die öffentliche Diskussion einmischen, ist Regli überzeugt. «Glücklicherweise werden gemeinsame Aktionen immer weniger durch die Konfessionszugehörigkeit ausgebremst.» Bei der Durchführung kirchlicher Anlässe würden theologische Unterschiede bisweilen als Hinderungsgrund wirken. Gehe es aber um den Schutz des Lebens oder der Familie, verlieren konfessionelle Eigenheiten an Bedeutung. Daniel Regli: «So konnte es dazu kommen, dass katholische und evangelische Christen einmütig für das Leben und die Liebe auf die Strasse gehen.»

Stark durch gemeinsames Auftreten

Die Veranstalter des Lebensrechtsprotests in Zürich rufen die Christen in der Schweiz auf, ihre Stimme zu erheben: «Gerade die forcierte Jagd auf ungeborenes und behindertes Leben soll diese Gläubigen zu vermehrter Gegenwehr bewegen. Der Kampf um die öffentliche Moral kennt keine Pause! Wenn Christen sich nicht wehren, werden sich der Trend der Lieblosigkeit und die Todesspirale weiter verstärken.» Eine Möglichkeit, sich für die Gesundung der Schweiz einzusetzen, sei der «Marsch fürs Läbe».

In hunderten von Städten der westlichen Welt wird bereits mit diesen Märschen das uneingeschränkte Lebensrecht für Ungeborene, Kranke und Alte gefordert. Auch in Zürich werden am 19. September 2015 wieder tausende katholische und evangelische Gläubige erwartet.

«Total Mensch!»

Erstmals wird mit Charles Morerod ein Schweizer Diözesanbischof (Genf, Lausanne, Freiburg) an einem Marsch fürs Läbe auftreten. Neben Bischof Charles wird der überkonfessionelle Gottesdienst von Marc Jost gestaltet. Der ausgebildete Pfarrer wirkt als Co-Generalsekretär der Schweizerischen Evangelische Allianz (SEA) und präsidiert zurzeit für die EVP den Grossen Rat des Kantons Bern. Weitere interessante Referate, gute Musik und ein eindrücklicher Marsch durch das Zentrum von Zürich Oerlikon sind ebenfalls Teil der Veranstaltung. Mit dem Motto «Total Mensch!» rufen die Marschierenden dazu auf, das von der Bundesverfassung garantierte Recht auf Leben auch wirklich umzusetzen.

Zur Webseite:
Marsch fürs Läbe

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Datum: 19.07.2015
Quelle: Livenet / Marsch für's Läbe

Kommentare

Gottesdienste (mit oder ohne Abendmahl) sollten meiner Meinung nach nur in Einmütigkeit des Glaubens geschehen, sie sollten keine PR- oder sonstigen Spektakel sein. Sie sind sonst nur Heuchelei gegenüber Gott und den Menschen. Es ist unehrlich, so zu tun, als gäbe es die grundsätzlichen Unterschiede in der Lehre nicht und so etwas Unaufrichtiges wie "ökumenische Gottesdienste" abzuhalten. Aber auf der ethischen Ebene können Angehörige verschiedener Konfessionen, ja sogar Religionen, sehr gut zusammenarbeiten. Es ist gut und wichtig, dass sich verschiedene Kirchen im Kampf für das Leben und gesunde Familien zusammentun.
Um für Schutz von ungeborenem Leben zu handeln, gehe ich grundsätzlich mit weiss ich wem auf die Strasse. Leider gibt es nicht so viele echte Alternativen. Da braucht es im Prinzip keine "Gemeinsamkeiten des Glaubens" hervorzuheben um vor der Welt ein Bild herzustellen, das es so gar nicht gibt. Ich halte es eh für eine gefährliche Haltung zu sagen, man müsse auf die Gemeinsamkeiten achten und die Unterschiede nicht so beachten, oder am besten gar nicht beachten. Da kann ich auch mit gutem Gewissen mit Muslimen, Jehovas oder Mormonen am gleichen Strick ziehen, da sind auch einige Gemeinsamkeiten. Vielleicht sogar mehr als im Blick auf die röm. Kirche.

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