EVP und SEA erstmals dabei
«Marsch fürs Läbe» mit breiterer Trägerschaft
Am kommenden Marsch fürs Läbe am 19. September 2015 werden Exponenten der Evangelischen Volkspartei (EVP) und der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) mitmarschieren. Im Vergleich zu den Vorjahren will man moderater auftreten und auf Provokationen verzichten.
Seit Jahren gesucht
Der Schulterschluss der beiden Organisationen mit der als radikal etikettierten Lebensrechts-Kundgebung, die vom Zürcher SVP-Politiker Daniel Regli zum 6. Mal organisiert und auch stilistisch geprägt wird, hat selbst in SEA- und EVP-Reihen überrascht und in kirchlichen Medien Staub aufgewirbelt. Wie ist es dazu gekommen? Daniel Regli bestätigte gegenüber idea, dass er diese Zusammenarbeit und Unterstützung seit Jahren gesucht habe. Das bestätigen die Generalsekretäre von EVP und SEA. Regli räumt ein, dass Elemente bisheriger Märsche wie Kindersärge und gewisse Plakate als radikal empfunden wurden. Sie hätten aber auch das Publikum und die Medien mobilisiert. Dieses Jahr werde auf solche «Provokationen» verzichtet. Die Veranstaltung sei auch als fröhlicher, bunter Marsch für das Lebensrecht ausreichend provokativ.
Moderater Auftritt
Über die Form habe man zusammen gesprochen, bestätigt Regli. Im Programm für den 19. September wird dazu aufgerufen, auf Plakate mit verletzenden Bildern und Texten zu verzichten, keine Traktate zu verteilen und eine «ökumenische Christuszentriertheit» an den Tag zu legen. Ein neuer Stil war denn auch das zentrale Anliegen von EVP und SEA, wie EVP-Generalsekretär Joel Blunier und SEA-Generalsekretär Marc Jost bestätigen. Laut Jost würde auch das Réseau Evangélique Suisse, die Partnerorganisation der SEA in der Romandie, den Anlass unterstützen, sofern er in Bern stattfinden und damit für die Romands leichter erreichbar wäre. Man ist sich darin einig, dass eine deutliche Stimme für das Leben erhoben werden muss und diese Kundgebung eine breite Unterstützung verdient.
Charta leicht angepasst
Die Unterstützung für den Marsch fürs Läbe gilt jedoch laut Joel Blunier explizit für den Marsch 2015. Bedingung für die Teilnahme der EVP sei die Entscheidung des SEA-Vorstandes gewesen. Nach dem Marsch 2015 werde die EVP über die Unterstützung weiterer Märsche entscheiden. Im Komitee ist die Evangelische Allianz mit ihrem Vorstandsmitglied Sabine Aschmann vertreten. Auf ihren Antrag hin wurde ein Passus in der Charta des Marsches angepasst. Sie lautet jetzt so: «Wir gedenken all jener Menschen, deren Seelen durch ihre Beteiligung an der Abtreibungspraxis geschädigt wurden.»
Zur Webseite:
Marsch fürs Läbe
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Autor: Fritz Imhof
Quelle: idea Schweiz