Comedy-Theater «FischAugä»
«Stell dir mal vor: Jesus hat Humor gehabt!»
Beat Müller und Peter Wild sind derzeit mit dem Programm
«FischAugä» in Deutschland und der Schweiz unterwegs. Ihr Programm lockt
in den Gemeinden nach wie vor Publikum an, doch es wird zunehmend
härter, sich mit Comedy im Dschungel der Unterhaltungsmöglichkeiten zu
behaupten.
«FischAugä» schaut durch die Augen von Petrus und Andreas auf bekannte Szenen aus der Bibel. In diesem Comedy-Programm werden die Jünger nahbar, menschlich, manchmal wirken sie in der Inszenierung der «Schauspiel GmbH» gar tölpelhaft. «Christen haben manchmal ein verklärtes Bild von den Jüngern. Aber sie haben sich bestimmt manchmal peinlich benommen», sagt Beat Müller, der seit rund 20 Jahren Theaterproduktionen mit christlicher Botschaft inszeniert.
Christliche Comedy ist ein Wagnis
«Wir nähern uns biblischen Inhalten mit Humor», erklärt Müller. Dies sei für viele ein unerwarteter Zugang. «Deshalb spüren wir jeweils eine gewisse Skepsis in den Gemeinden, besonders in Deutschland, wo wir noch nicht so bekannt sind. Die Leute befürchten wohl, dass wir Pointen auf Kosten von Gott machen.» Dies ist natürlich nicht der Fall. Es bedürfe jedoch einer gewissen Ehrlichkeit, auch was die Schwächen der Jünger betreffe. Beat Müller «Gerade Petrus hat manchmal etwas rausgelassen und erst danach überlegt. Dies zeigen wir in unserem Stück.» Für den 45-jährigen Zürcher ist klar, dass Jesus viel Humor gehabt hat. Die Gleichnisse von Jesus hätten in sich eine humorvolle Note: «Wenn man sich nur schon die Sache mit dem Kamel, das durch ein Nadelöhr gehen soll, vorstellt, muss man lachen.»
«Etwas mehr kulturelles Interesse würde Christen guttun»
Beat Müller und Peter Wild sind auf der Bühne, weil sie überzeugt sind, dass solche Kunst gut tut. «Wir freuen uns über jeden, der kommt und sich überraschen lässt.» Finanziell schaut für die Schauspieler nicht viel heraus. Mit Kleinkunst sei es heute nicht mehr einfach, sich zu behaupten, sagt Müller, der Gründer der Schauspiel GmbH. « Wir haben manchmal schon mit geringer Wertschätzung zu kämpfen. Im Schnitt legen die Besucher zirka 15 Franken ins Kollektenkörbli für einen Theaterabend. Für 15 Franken könnte man wohl kaum sonst in ein Theater gehen.» Dies sei der Zeitgeist. Man bleibe zuhause und sitze mehr vor dem Fernseher. Etwas mehr kulturelles Interesse würde den Christen nicht schaden, findet Beat Müller. Trotzdem will er nicht jammern und freut sich an jedem einzelnen Besucher der kommt: «Egal, wie viele Leute kommen, egal, ob der Veranstalter grosszügig ist oder nicht. Peter und ich versuchen jeden Abend alles zu geben.»
Webseiten:
Die Tourneedaten 2014 von «FischAugä»
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Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet