Thurgauer Jungscharen

Die Botschaft in neue Worte kleiden

Thurgauer Kirchgemeinden profitieren von den Schulungen der Jungscharorganisation BESJ. Ein Zustupf der Landeskirche, vom Thurgauer Kirchenrat beantragt, fand in der Novembersynode keine Mehrheit. Ein Pfarrer rät nun dem BESJ, seine Ziele in einer zeitgemässen Sprache darzulegen.

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Pfarrer Wellauer erlebt die Mitarbeiter des Besj als «aufgestellte junge Leute».
Dem Bund Evangelischer Schweizer Jungscharen (BESJ) gehören im Thurgau acht reformierte Jungscharen mit insgesamt 500 betreuten Jugendlichen an. 13 Jungscharen mit etwa 750 Kindern sind Mitglied des CEVI. Da befand die Thurgauer Kirchenleitung, neben dem CEVI Ostschweiz (21 000 Franken) solle auch der BESJ für seine Dienste einen Beitrag der Landeskirche erhalten.

Kein Beitrag

In der Herbstsynode im November provozierte der Antrag, den BESJ ab 2012 mit 5000 Franken jährlich zu unterstützen, den Einspruch des Sirnacher Gemeindediakons Roland Pöschl. Er wollte den Posten streichen und zitierte Sätze von der BESJ-Homepage, die er als theologisch fragwürdig und mit landeskirchlichen Grundsätzen unvereinbar hinstellte. Nach lebhafter Debatte scheiterte der Antrag auf kirchliche Unterstützung in der Abstimmung.

Biblische Begriffe angemessen übersetzen

Peter Keller, Pfarrer in Lengwil bei Kreuzlingen, hat mit den BESJ-Leiterkursen über die Jahre nur positive Erfahrungen gemacht. Er schätzt die Stossrichtung, Kinder und Jugendliche zum Leben mit Jesus zu ermutigen. Allerdings sollte der BESJ, so Keller gegenüber Livenet, die biblischen Begriffe in eine gut verständliche Sprache übersetzen und nicht beim Luther-Deutsch (z.B. ‚Busse‘) bleiben.  

«Motivierte junge Leute»

Pfarrer Paul Wellauer, Synodale aus Bischofszell, arbeitet in seiner Kirchgemeinde eng mit dem BESJ zusammen. Den Entscheid der Thurgauer Synode könne er nur schwer nachvollziehen, sagte Wellauer der Zeitschrift idea Spektrum. Die Jungschar-Mitarbeiter erlebt er als «aufgestellte, motivierte junge Leute». An den Kursen des Verbands erhielten sie eine kompetente Weiterbildung.

Mit dem Nein zu einem Beitrag spreche das Kirchenparlament den Gemeinden in gewisser Weise ihre «theologische Urteilsfähigkeit und Entscheidungsfreiheit ab», sagte Wellauer gegenüber idea. Er habe von Pfarrkollegen vernommen, dass man nun über die lokalen Gemeinden einen grösseren Beitrag für den BESJ leisten wolle. Dieser fahre eine klare Linie, auch wenn manche Formulierungen auf der Website etwas «altbacken» klingen. Der Jungscharverband, so BESJ-Sekretär Peter Blaser zu Livenet, will die Texte überprüfen.

Webseite:
Besj Schweiz

Datum: 19.01.2012
Autor: Christoph Bauernfeind
Quelle: ideaschweiz

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