«Kulturfenster»
Profi-Schauspieler inspirieren Gemeinden
Profis aus dem Bereich Theater faszinierten am
«Kulturfenster in Olten» am 25. März 2011 die Zuschauer. Aber auch eine
Laienschauspielgruppe aus Rapperswil wusste zu begeistern.
Im Hauptprogramm in der Oltener «Schützi» zeigten der Mime und Komiker Peter
Wild, der Komiker Andrew Vanoni und der Spontankomponist Martin Villiger ihr
professionelles Können. In ihrem Sog bilden sich auch Theatergruppen in
Gemeinden. Ein Beispiel boten in Olten die Mitglieder der Theatergruppe der
Kirche im Prisma in Rapperswil. Deren Leiterin Magdalena Meier-Pfeiffer
schreibt seit Jahren Szenen für Gottesdienste und andere Anlässe unter dem
Motto «Wir inszenieren Theater, das Kopf und Herz nachhaltig bewegt». Die
Gruppe zeigte zwei Stücke: «Im Himmel» – mit der Leiterin in der Solorolle –
und «David gegen Goliath» in aktualisierter Fassung mit alten Uniformen der
Schweizer Armee.
Türöffner
Die Kirche im Prisma Rapperswil hat die Theaterkultur mit dieser Laienschauspielgruppe bereits fest verankert. Ihre Stücke spiegeln und vertiefen den Glauben und wecken auch mal verschüttete Emotionen der Zuschauer. Sie sollen als Türöffner für die Predigt dienen und den Zuschauer inspirieren, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Es sind darum meist keine Inszenierungen, die „einfach fertig sind“, so Ladina Spiess, Moderatorin des Kulturfensters 2011.
Ein Preis für drei Profis
Ausgezeichnet mit dem «PrixPlus» wurden der Kabarettist Beat Müller, der Schauspieler und Regisseur Jörg Reichlin und die Theater- und Filmschauspielerin Dorothée Reize. Gestiftet wird der PrixPlus von der Arbeitsgemeinschaft Arts+ der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA). Insgesamt waren für den Preis 10 Künstlerinnen und Künstler nominiert worden, wie der Theater- und Filmschauspieler Adrian Furrer namens der Jury verriet.
Theater im Gemeindeprogramm
Der Abend machte deutlich, welche Rolle die
Kunstgattung Theater in christlichen Kirchen und Gemeinden einnehmen könnte.
Eine der Preisträgerinnen, Dorothée Reize, sagte denn auch gegenüber Livenet:
«Ich wünsche mir, dass sich die Kirchen entschliessen könnten, Kunstschaffende
anzustellen. Zum Beispiel die Kirchen einer Stadt wie Bern, Basel oder Zürich.
Sie könnten sich sagen: ‚Wir engagieren eine Künstlerin oder einen Künstler,
der die Bibel so interpretieren kann, dass sie die Menschen anspricht.’ Oder
dass sie die Pfarrpersonen und Lektorinnen so schulen, dass sie einen besseren
Bezug zu den biblischen Texten finden. Ein solches Engagement würde mir sehr
gefallen.»
Heute reist Reize für Auftritte und Schulungen
von einer Kirche der Schweiz zu andern. «Das ist zwar etwas unruhig, aber schon
in Ordnung ...», beruhigt sie im Wissen, dass ihr Wunsch wohl noch länger ein
Traum bleiben wird.
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet / SEA