Schloss Wartensee

Bank kauft Schloss von Kirche

Die Saxo Bank will das Schloss Wartensee in Rorschacherberg kaufen. Die reformierte Kirche des Kantons St. Gallen, die das Seminarhotel nur wenig nutzt, hat der Bank eine entsprechende Option eingeräumt.
Die Synode hatte den Verkauf des Schlosses Mitte 2009 beschlossen. Der Kirchenrat führte seither mit zahlreichen Interessenten Gespräche, wie die Kantonalkirche am 14. Oktober mitteilte. Nun wurde ein Verkauf an die Saxo Bank (Schweiz) AG beschlossen.

Die Saxobank, durch ihr Engagement im Velorennsport bekannt, hat ihren Hauptsitz in Dänemark. Die Handels- und Investmentbank beschäftigt 900 Angestellte, davon 70 in Zürich. Sie will das aussichtsreich über dem Bodensee gelegene Schloss Wartensee für Mitarbeiter- und Kundenseminare sowie für weitere Aktivitäten nutzen. Damit die Bank als Privatunternehmen das Schloss führen kann, ist eine Umzonung nötig. Der Kirchenrat hat der Gemeinde Rorschacherberg dazu ein Gesuch eingereicht.

Erhaltung von Schloss und Park garantiert

Der Kirchenrat hofft, dass die nötigen Verfahren im kommenden Jahr abgeschlossen sind und die Saxo Bank das Schloss dann übernimmt. Die Erhaltung des Schlosses samt seinem Park mit altem Baumbestand sei garantiert, heisst es. Garten und Teich sollen weiterhin der Bevölkerung zugänglich sein.

Die St. Galler reformierte Kirche ist seit 1985 Besitzerin des Schlosses. Zuvor hatte ein Verein das Schloss drei Jahrzehnte lang als Heimstätte geführt. Finanzielle Engpässe führten zum Verkauf an die Kantonalkirche. Synode kam Mitte 2009 zum Schluss, die Führung eines Seminarhotels gehöre nicht zu den Kernaufgaben der Kirche. Die Synodale Rosalinda Gugolz sah keinen Sinn darin, „wenn die Kantonalkirche ein Gebäude weiter unterhält und zur Verfügung stellt, sich nur um alte Mauern kümmert, wenn sie nicht imstande ist, es auch mit Leben, mit Kreativität, Ideen und Angeboten zu füllen“. Die Synode beauftragte den Kirchenrat auf seinen Antrag hin, das Schloss „in den nächsten Jahren zu einem dem Marktwert und der Käuferschaft angemessenen Preis zu verkaufen“.

Reformierte Bildungshäuser

Die Landeskirchen tun sich schwer mit Bildungshäusern abseits der städtischen Zentren; ihre Angebote wurden vor Jahrzehnten deutlich besser genutzt. Während die Zürcher Landeskirche das Kloster Kappel betreibt und noch das krisengeschüttelte Zentrum Boldern unterstützt, hat die Berner Landeskirche nach siebenjährigen Bemühungen das Gwatt-Zentrum 2008 verkauft. Die Landeskirche Aargau sucht für ihr Tagungshaus Rügel bei Seengen einen Partner. Die Synode beschloss im November 2009, dass es „in geteilter Verantwortung“ und mit einem neuen Themenschwerpunkt geführt werden kann.

Die Synode zum Schloss Wartensee, Juni 2009


 

Datum: 17.10.2010
Quelle: Livenet / St. Galler Kirche

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