Schweizerischer Nationalfonds erforscht die Religionen im Land
In der Schweiz sind immer mehr Religionen vertreten; immer neue Glaubensgemeinschaften kommen hinzu. Gleichzeitig schwindet der Einfluss der Landeskirchen. Doch der Staat ist auf ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Richtungen angewiesen. Wie das aussehen kann, dazu soll das neuste Forschungsprogramm des Schweizerischen Nationalfonds Beiträge liefern.
Spannungsfelder entschärfen
Es wurde vor zwei Wochen beschlossen und ist auf vier Jahre angelegt. Interdisziplinär sollen die Veränderungen untersucht werden, die der zunehmende Boom des Religiösen bereits mit sich gebracht hat und wohl noch bewirken wird. Wenn potentielle Spannungsfelder genauer in den Blick genommen werden, kann man sie gegebenfalls auch im voraus entschärfen, hoffen die Initiatoren. Welche politischen, institutionellen und persönlichen Bedingungen es dafür braucht, auch darauf soll die Studie Antworten liefern.
Sie trägt den Namen "Religionsgemeinschaften, Staat und Gesellschaft" und ist in die folgenden fünf Unterrubriken aufgeteilt: "Religionsgemeinschaften im Wandel", "Religion und Individuum", "Religion in Öffentlichkeit und Gesellschaft", "Staat und Religion" sowie "Religion und Sozialisation". An sich wird der Wandel in der religiöse Landschaft der Schweiz seit rund 20 Jahren erforscht. Das jetzige Projekt versteht sich jedoch als übergreifende Studie. Dafür hat der Nationalfonds 10 Millionen Franken bewilligt.
Einladung zum Mitmachen
Interessierte Forscher können sich daran beteiligen und sind gebeten, ihre Projektskizzen bis zum 11. September 2006 einzureichen. "Die Leitungsgruppe möchte durch das Programm auch den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Schweiz fördern. Projekte, in denen junge wissenschaftliche Mitarbeitende angestellt und dadurch in ihrer Laufbahn unterstützt werden können, sind sehr willkommen", heisst es in der Ausschreibung.
Weiterführende Links:
Der Ausführungsplan zu diesem Projekt des Nationalfonds
Bearbeitung: Livenet
Quelle: Kipa