Arabische Halbinsel

Google-Suchen führen zu persönlichen Gesprächen

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Das Leben der Christen auf der arabischen Halbinsel ist gefährlich. Dennoch suchen Tausende Bewohner jedes Jahr per Internet nach Informationen über das Christentum. Und diese Suchen enden jährlich in rund 200 persönlichen Gesprächen.

Was war das letzte, das Sie gegoogelt haben? Vielleicht eine Frage zum Glauben oder zur Bibel? Wer auf der arabischen Halbinsel wohnt und Fragen zum Christentum hat, kann nicht einfach eine Kirche besuchen oder in einen christlichen Buchladen gehen. So etwas gibt es dort gar nicht… Also gehen Tausende online auf die Suche.

«In Saudi-Arabien gibt es gar keine Kirchen», berichtet Daniel (Name geändert), der ein Open-Doors-Team vor Ort leitet. «In den anderen Ländern (der arabischen Halbinsel) stehen Kirchen nur den Ausländern offen. Etwa in Katar oder den Vereinigten Arabischen Emiraten wird jeder, der eine Kirche betritt, kontrolliert und nur Ausländer dürfen rein.» Da die meisten Christen dort ihren Glauben heimlich ausleben, ist es zudem schwierig, jemand zu finden, der Auskunft über Jesus geben könnte. Vor der Internet-Ära war es demnach sehr gefährlich, Informationen über den christlichen Glauben zu bekommen.

Doch seit dem Arabischen Frühling und dem Zugang zum Internet haben sich die Türen geöffnet. «Unser Fokus hat sich darauf gerichtet, das Internet zu nutzen, um mit den Suchenden in Kontakt zu treten», erklärt Daniel. «Das Internet ist anonym, obwohl die Regierungen auf der Arabischen Halbinsel überprüfen, was die Leute in den Sozialen Medien tun.»

Inhalte produziert

Wer allerdings in Suchmaschinen nach Informationen suchte wie «Wer ist Jesus?» oder «Glauben Christen an drei Götter?», dem wurden Webseiten angezeigt, die keine wirklich hilfreichen Informationen hatten. Also machte sich das Open Doors-Team an die Arbeit und produzierte Inhalte, darunter Videos, Animationen und Frage-Antwort-Kataloge – und bald schon erschienen diese Seiten in den Suchmaschinen.

Laut Daniel suchen zehntausende Menschen jedes Jahr nach Informationen. Von ihnen beginnen Tausende Online-Gespräche mit dem Team über die Seiten von Open Doors – und mit etwa 200 Personen von ihnen treffen sich Teammitglieder später persönlich, im Kaffee, im Park oder an sonst einem Ort. «Wenn jemand wirklich interessiert ist, organisieren wir innerhalb von 12 bis 24 Stunden ein persönliches Treffen.»

Ein grosser Unterschied zu früher

Die Zahl 200 mag klein klingen, doch Daniel sieht das anders: «Das ist so viel mehr als noch vor der Zeit des Internets, wenn Menschen, die auf der Suche waren, in Coffee Shops gingen und dort mit irgendeinem Fremden ein Gespräch begannen in der Hoffnung, irgendwann irgendwie auf einen Christen zu stossen. Das hat nicht zu so vielen positiven Gesprächen geführt, wie wir sie heute führen.»

Natürlich sind persönliche Treffen kompliziert und riskant, für beide Seiten. Für den Suchenden ist es gefährlich, sich mit Christen zu treffen – aber was, wenn es gar kein Suchender ist, sondern eine Falle? Trotzdem macht das Team weiter mit der Arbeit, denn viele Menschen haben auf diese Weise bereits Jesus kennengelernt.

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Zum Thema:
Ermutigendes Zeugnis: Taufen in aller Welt – auch da, wo es gefährlich ist
Lebendige Gemeinden: Die Kirche auf der arabischen Halbinsel wächst
Trotz aller Widrigkeiten: Neue Wachstums-Ära des Evangeliums im Jemen

Datum: 12.12.2022
Autor: Tim / Rebekka Schmidt
Quelle: Open Doors UK / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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