Martin Smith

«Corona hat mich positiv verändert»

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Martin Smith mit seiner Frau (Bild: Facebook)
Als wegen Corona alles abgesagt wurde, führte dies zu einer Identitätskrise beim früheren «delirious?»-Sänger Martin Smith. Nun ist sein viertes Soloalbum «Dancing In The Fire» aus der Asche von Covid-19 hervorgegangen.

Die Pandemie hat Martin Smith (51) tiefgreifend beeinflusst. Als ein Auftritt nach dem anderen abgesagt wurde, führte dies zu einer heftigen Identitätskrise. Er fragte sich, wer er überhaupt ist – seine Antwort: «Ich bin nur der Typ, der zu Hause den Rasen mäht und spazieren geht.»

Die Corona-Krise traf ihn Zuhause: Er war gerade während einer kurzen Pause seiner US-Tour nach England zurückgekehrt. «Ich war drei Tage hier, und dann sollte ich zurückfliegen. Ich wollte gerade in ein Taxi zum Flughafen nach Heathrow steigen, als der amerikanische Tourmanager mich anrief und sagte: 'Du brauchst nicht zu kommen, es wurde alles abgesagt.' Ich weiss noch, wie ich hier sass, ganz allein, um fünf Uhr morgens, und dachte: 'Ich glaube, das Leben wird sich ändern!' Aus irgendeinem Grund wusste ich einfach, dass dies nicht so schnell vorbeigehen würde.»

Dinge, die man nicht fühlen sollte

Dementsprechend ist sein neues Album «Dancing In The Fire» im Corona-Lockdown entstanden. «Der Kontext für diese Songs war, dass ich mehr daheim war und unglaublich dankbar für meine Familie bin. Aber ich habe auch aus einem Gefühl der Ungewissheit, Unruhe und Angst heraus geschrieben. Meine ganze Arbeit wurde abgesagt. Es gab viele Tränen, viel Panik – all die Dinge, die man als Christ nicht fühlen sollte.» Es sei gut zu erkennen, «dass wir aus Haut und Knochen bestehen, dass wir aus Staub kommen und als Staub enden».

Es sei in Ordnung, am Morgen zynisch zu sein. «Aber am Ende des Tages muss man sich an all die erstaunlichen Dinge erinnern, die Gott getan hat.» Ohne eine Freundschaft mit Gott sei man zum Scheitern verurteilt, sagt Martin Smith. «All die Religion, das Wissen, die Lehrbücher – das ist alles Staub. Aber wenn Sie morgens aufwachen und zu Gott sagen können: 'Können wir einen weiteren Tag zusammen verbringen?' Dann ist das ein guter Anfang.»

Gott führt hindurch

Es sei aber kein zynisches, zweifelndes Album. «Es geht um den Glauben und das stille Vertrauen, dass Gott mich durch diese Dinge führt.» Er habe das Gefühl, wieder aufgebaut worden zu sein.

Wenn die hellen Bühnenlichter und die Nebelmaschinen weg sind, kommen viele Fragen auf. «Mag ich, wer ich geworden bin? Bin ich ein guter Ehemann? Bin ich ein anständiger Vater oder ein guter Freund für andere? Wie oft rufe ich meine Mutter an? Ich habe versucht, ein besseres Fundament für die kommende Zeit zu legen. Jetzt, wo sich die Dinge öffnen und ich diese Platte machen konnte, fühle ich mich unglaublich kindlich.»

Nicht nur auf Wiese sitzen

Weiter reflektiert Martin Smith: «Wir sind, wer wir sind, weil wir das lieben. Wenn man sich Gott als einen grossartigen Vater vorstellt – und die erste Zeile des 'Vaterunsers' lautet 'unser Vater', was mich fasziniert – dann habe ich das Gefühl, dass Gott mag, was ich mag. Wenn ich also gerne auf einer Bühne stehe und singe, dann mag er das wahrscheinlich auch. Wenn ich das nicht tue, ist er vermutlich ein bisschen traurig. Meine Verbindung zu Gott besteht also nicht nur darin, auf einer Wiese zu sitzen und die Sterne anzuschauen, so wunderbar das auch sein mag, sondern in dem, wozu ich geschaffen bin.»

Einer seiner neuen Songs heisst «Eyes are on you», basierend auf einer Passage aus dem Alten Testament, aus 2. Chronik, Kapitel 20. «Es ist die Geschichte von König Joschafat, der spürt, dass er die Schlacht verlieren wird.» Doch Joschafat schaute vertrauensvoll zu Gott auf. «Dieser Gedanke wird nie alt.» Aus der Bibel entlehnt ist in diesem Zusammenhang die Songzeile: «Wir wissen nicht, was wir tun sollen / Aber unsere Augen sind auf dich gerichtet.»

Vor wenigen Tagen habe er im Gottesdienst die Anbetung geleitet. «Es ist unglaublich emotional, wenn die Leute anfangen, gemeinsam zu singen. Das ist der Klang des Sieges, denke ich.» Corona hat an Martin Smith genagt … doch der kürzlich Opa gewordene Musiker ist gestärkt aus der Krise hervorgegangen.

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Datum: 09.03.2022
Autor: Sam Hailes / Daniel Gerber
Quelle: Premier Christianity / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch

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