Fussballer Beni Baningime
«Ich habe das wahre Glück in Gott gefunden»
Seine Fussballschuhe schnürt Beni Baningime für den Traditionsverein Heart of Midlothian FC. Doch der 23-jährige Mittelfeldspieler sagt: «Gott ist grösser als Fussball.»
Der 23-jährige Baningime wechselte im Juli von Everton zum schottischen Traditionsverein Heart of Midlothian. Der in der Demokratischen Republik Kongo geborene Beni wurde im Alter von neun Jahren in das Jugendprogramm von Everton aufgenommen und debütierte 2017 in einem Ligapokalspiel gegen Chelsea in der ersten Mannschaft, kurz darauf in der Premier League gegen Leicester City.
Er spielte zwölfmal für die erste Mannschaft von Everton und wurde an Wigan Athletic und Derby County ausgeliehen.
Ohne Gott keine Identität
In einem Interview mit «BBC» sprach er über die brutale Natur des Fussballs und darüber, dass das, was ihn wirklich antreibt, sein Glaube an Jesus Christus ist: «Ich habe Gott erlebt, und ich weiss nicht, ob Sie an Gott glauben oder nicht, aber für mich ist Gott grösser als Fussball. Er ist grösser als das Leben. Er ist alles für mich.»
Zu diesem Ergebnis kam er aufgrund seines Vorlebens: «Ich mochte einfach nicht, wie ich gelebt habe. Bis vor ein paar Jahren war ich als Mensch wirklich gebrochen. Ich hatte keine Identität mehr. Ich spreche von Mädchen und all den Dingen, die die Leute einem vorschreiben. Das war nicht ich.»
Auf der Suche nach mehr
«Ich war auf der Suche nach etwas, nach mehr. Ich habe das wahre Glück in Gott gefunden. Man geht in einen Nachtclub und schaut sich um, und denkt: 'Was mache ich hier?'» Es sei nicht das Leben gewesen, das er gewollt hatte.
«Deshalb lese ich immer in meiner Bibel. Ich habe das Gefühl, dass Gott immer bei mir ist und mich auf den richtigen Weg führt. Ich komme ins Training und bete, auch vor einem Spiel bete ich.»
Baningime sprach auch darüber, dass er in der Saison 2019-20 nicht mehr im Team von Everton stand und auch in Derby nicht viel Spielzeit bekam. Aber er sagte, dass er nie vom Fussball abhängig war, um Stabilität zu finden: «In der Bibel steht: 'Du wirst den in vollkommenem Frieden bewahren, der an dich denkt'. Die ganze Zeit über hatte ich Frieden. Deshalb darf man seine Freude nicht auf den Fussball setzen, denn es kann zu Verletzungen und Zurückweisungen kommen, und ich musste das auf die harte Tour lernen. Ich musste lernen, dass Gott der Einzige ist, der zu dir hält, wenn der ganze Fussball vergessen hat, wer du bist.»
«Niemand ist für dich da»
«Mein Agent sagte immer: 'Es ist niemand für dich da.' Ich dachte: 'Ich bin ein anständiger Spieler, ich bin nicht so schlecht.' Wer war im letzten Transfer-Fenster an mir interessiert? Hearts und vielleicht noch einer. Alle anderen sagten: 'Wir wollen ihn nicht.' Das ist die Realität. Jetzt sagt mein Agent, dass die Leute wieder anfangen, mich zu sehen, und ich frage mich: 'Warum haben sie mir nicht früher eine Chance gegeben? Deshalb bin ich den Hearts so dankbar für das, was der Verein für mich getan hat.»
Rassismus? Die Person lieben
Auf die Frage, wie er mit Rassismus umgehen würde, wenn er ihn während eines Spiels erlebe, antwortete er: «Ich würde es so handhaben, wie Jesus es getan hätte – die Person lieben und hoffen, dass sie sich ändert. Ich bin nicht dein Feind, ich weiss nicht, wer deinen Geist verunreinigt hat, aber ich bin nicht dein Feind.»
Und weiter erklärte er: «Einige Schwarze, die ich kenne, sagen, weil sie eine solche Unterdrückung erlebt haben: 'Ich mag die Weissen nicht.' Sie haben viel durchgemacht und wollen, dass ich die gleiche Mentalität habe. Aber ich sage: 'Nein, ich versuche, alle zu lieben'.»
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Autor: Cara Bentley / Daniel Gerber
Quelle: Premier / Übersetzung: Livenet