Positive WM

Der (Fussball-)Gott ist nicht tot

Betende Fussballer und Fan-Nationen, welche den verursachten Müll wegräumen; dies und weitere Auswirkungen zeigen, dass durchaus viel Gutes an einer Fussball-WM geschieht und nicht nur Hooligans und Vandalismus um sich greifen.

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Solche Szenen sah man an dieser WM oft: Zwei Fans unterschiedlicher Nationen (Japan und Russland) räumen zusammen auf.
Doch wer ist nun dieser Fussball-Gott? Meint man den angehimmelten Brasilianer Neymar, dem nebst brillanter Ballbehandlung vermehrtes Schauspieltalent attestiert wurde, oder die «Hand Gottes» vom drogengezeichneten Maradona, oder doch Gianni Infantino als mächtiger Boss der zwielichtigen FIFA? Dann erscheint noch der «Halb-Gott in Weiss» auf dem Rasen, wenn sich ein Spieler verletzt und medizinisches Eingreifen gefragt ist.

Aber Gott sei Dank gibt es mehr als das.

Die Aufräumer

Erfreulich präsentiert sich das Bild aufräumender Fans. Völlig auf dem Boden der Realität, wurde nach diversen Spielen Müll wie Trinkbecher, farbige Papierschnipsel und Weiteres von den Tribünen geräumt. Es zeigt eine tolle Gegenbewegung zu den Vandalenbildern, die in den vergangenen Monaten die Schweizer Medien rund um Fussballspiele prägten.

Die Japaner waren nach der WM 2014 Wiederholungstäter, und nun zeigen Nationen wie Senegal oder Kolumbien uns superzivilisierten Westlern, wie man Littering die Stirn bietet.

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So hinterliess Japan die Garderobe in Russland.
Das Tüpfelchen aufs i setzten dann noch die japanischen Spieler, als sie die Garderobe fein säuberlich putzten und ein «DANKE» in russisch-kyrillischer Schrift auf einer Karte hinterliessen.

Erhobenes Haupt oder gebückt durch die Hintertür

Dankbarkeit zeigten auch viele begeisterte Schweizer Fans bei der Ankunft der helvetischen Elf am Flughafen. Man war mit der Leistung zufrieden, obwohl nicht mehr als das gesetzte Ziel erreicht wurde; die Erwartungen waren erfüllt. Mit sehr hohen Erwartungen war Deutschland auf dem russischen Grün angetreten und scheiterte deprimiert. Folglich war das Heimkommen «durch die Hintertür» auf deutschem Boden von Frust und Scham geprägt. Erwartungen und ihre Folgen – einmal mehr ein eindrückliches Zusammenspiel.

Lebensspuren

Lebensfreude wird hingegen greifbar, wenn afrikanische Fans trotz drohender Niederlage im Stadion weiterfeiern und sich nicht beeindrucken lassen, dass man hier gerade auf dem Weg zum Ausscheiden ist.

Und mindestens so eindrücklich sind Torschützen, welche demütig auf dem Boden knien und mit Gesten gegen den Himmel Gott danken; diese übermächtig hochbegabten Spieler weisen nicht nur auf ihre Leistung hin, sondern geben die Ehre weiter. Spontan denkt man, irgendwie komisch, dass gerade solche Superstars ein T-Shirt mit «Ich gehöre Jesus» präsentieren. Auch da wird klar, es gibt mehr als Fussball und nur dem Sieg hinterher zu rennen.

Wenn dann andernorts beispielsweise der Papst Franziskus im Kinofilm seine Botschaft von gelebter Nächstenliebe erklärt, oder ein Bischof Gmür als Interview-Partner im aktuellsten WWF-Magazin erscheint, zeigt es, dass christliche Werte durchaus präsent und gefragt sind.

Dies alles sind feine Hinweise, dass Menschen nach Gutem und Gott fragen und er selber seine Finger im Spiel hat, seine Kinder nicht im Stich lässt und mit seiner Hilfe noch lange nicht am Ende ist. Sein Ziel ist die Rettung aller Menschen und der ganzen Schöpfung. Denn Gottes Sonne scheint für Gerechte und Ungerechte, Fussballer und Nichtsportler.

Matthäus, Kapitel 5, Vers 44-45: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.

Hier einige Aufräumaktionen der Fans:

 

Zum Thema:
Der Fussballgott: Was, wenn der Fernseher wieder schwarz wird?

Die viel zitierte Instanz: Gibt es einen Fussballgott?
Fussball: Nächstenliebe ist stärker als Gewalt

Datum: 14.07.2018
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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