Projektwoche für Kinder
Ferienprogramm mit Spass, Sport und Glaube
Vor über 20 Jahren gründete Andi Dubach die Projektwoche in St. Gallen. Im Herbst 2021 finden bereits 38 unterschiedliche Sport-Camps mit über 800 Teilnehmern statt. Das Projekt hat sich zudem auch in Zürich und Bern etabliert.
Andi Dubach ist Pastor der Kirche Bild und Leiter der Evangelischen Allianz St. Gallen. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Im Gespräch mit Livenet erklärt er die Hintergründe der Projektwoche, geht auf die Entwicklung ein und erzählt, was ihn immer wieder daran begeistert.
Wie entstand die Idee für die Projektwoche?
Andi Dubach: Vor 21 Jahren initiierte ich ein Basketball- und ein Streetdance-Camp. Dies aus dem Wunsch heraus, etwas anzubieten, zu dem die Kinder und Jugendliche aus unserer Gemeinde ihre Freunde einladen können. Dabei war mir wichtig, dass die Camps unmittelbar vor der «Haustür», also im bekannten Umfeld der Zielgruppe stattfinden und professionell geführt werden. Wir hatten damals nur eine Hand voll Jugendliche innerhalb der Gemeinde, jedoch nahmen knapp 100 an diesen beiden Camps teil. In den laufenden Jahren kamen neue Sportarten hinzu und die Teilnehmerzahlen wuchsen von Jahr zu Jahr. So entstand die Projektwoche St. Gallen.
Warum braucht es dieses Ferienprogramm für die Kinder heute?
Es ist eine Möglichkeit, wie Kinder und Jugendliche ungezwungen mit dem christlichen Glauben und den ethischen Werten in Berührung kommen. Die Kinder sollen in der Projektwoche Fortschritte im jeweiligen Sport machen, eine gute Zeit erleben und spüren, dass sich ein Leben mit Gott lohnt. Die Projektwoche beinhaltet aber nicht nur Sport-, sondern auch Musik- und Abenteuer-Camps. Im Prinzip kann jede Freizeitaktivität in der Projektwoche angeboten werden, ganz abhängig davon, ob ein Campleiter gefunden wird.
Wie hat sich die Projektwoche in den letzten Jahren entwickelt?
Jedes Jahr kommen neue Camps dazu, so dass wir dieses Jahr 38 Camps im Angebot haben. Zudem haben wir uns auch geografisch etwas ausgeweitet. Seit zwei Jahren bieten wir nun in Herisau und neu auch im Speicher Camps mit insgesamt 700 bis 800 Teilnehmern und etwa 200 Mitarbeitern an.
Was haben Sie selbst bei der Verwirklichung dieses Projekts über Gott oder den Glauben gelernt?
Dieses Jahr meldete eine Mutter nicht nur ihr Kind an, sondern stellte sich selbst als Mitarbeiterin zur Verfügung. Im Gespräch erzählte sie mir, wie sie selbst vor 15 Jahren als Teilnehmerin im Basketball Camp war. Sie konnte sich noch an die Time-Outs erinnern, welche ich damals gehalten hatte. In dieser Zeit habe sie der Glaube an Gott immer wieder beschäftigt. Dieses Beispiel zeigt mir deutlich, dass es nie vergeblich ist, von unserem Glauben zu erzählen.
Was macht das sogenannten «Time Out» zu einer guten Möglichkeit, den Glauben zu vermitteln?
Unsere Trainer bringen die nötige Fachkompetenz mit, um die Teilnehmenden sportlich zu fördern, so dass jedes Kind individuelle Fortschritte machen kann. Dadurch erhalten die Trainer eine natürliche Glaubwürdigkeit und Authentizität, wenn sie dann von ihrem Glauben an Gott erzählen. Dieser soll sich natürlich auch an unserem Vorbild und Umgang mit den Kindern zeigen.
Können Sie ein Erlebnis aus einer Projektwoche der letzten Jahre beschreiben, das Ihnen in Erinnerung geblieben ist?
Ein Basketball-Trainer, ehemaliger NBA Spieler, welcher zur Not als Helfer eingesprungen war, wurde bei einem Gebet beim Vorbereitungstreffen so berührt, dass er begann, aktiv nach Gott zu suchen. Danach kam er jedes Jahr als Trainer und bezeichnete diese Woche als seine «spirituelle Woche». Bei einer weiteren Projektwoche hatte er am ersten Tag einen körperlichen Zusammenbruch und schwebte zwei Tage lang zwischen Leben und Tod. Bevor er aus dem Spital entlassen wurde, besuchte ich ihn und er vertraute sein Leben Jesus an.
Warum sollen die Sportarten von Profis geleitet werden?
Die fachliche Kompetenz ist uns in der Projektwoche sehr wichtig, deshalb muss sich jeder Campleiter im Vorfeld ausgezeichnet haben. Niemand kann uns vorwerfen, wir würden das nur machen, um zu «missionieren». Jedes Jahr berichten uns Kids wie sie in ihrem Sport Fortschritte gemacht haben.
Warum ist Ihnen die Zusammenarbeit mit den lokalen Vereinen wichtig?
Mittlerweile kommen Vereine auf uns zu und fragen nach einer Zusammenarbeit. Es ist eine Win-Win-Situation. Sie bringen sich mit Personal, Know-How und Material ein und ich biete ihnen eine Plattform, über die sie zu Nachwuchs für ihren Verein kommen.
Sind die Teilnehmer meist schon christlich geprägt oder kommen da auch viele Kinder, die noch nie etwas vom Glauben gehört haben?
Die Kids kommen wegen dem Sport oder der Freizeitaktivität, die sie interessiert. Über den religiösen Hintergrund erheben wir keine Daten und können darum nur von unserer Wahrnehmung ausgehen. Wir denken aber, dass die Mehrheit der Teilnehmenden nicht christlich sozialisiert ist.
Nächste Projektwochen:
Bern: 11.-15. Oktober 2021
St. Gallen: 18.-22. Oktober 2021
Zürcher Oberland: 21.-25. Februar 2022
Zur Webseite:
Projektwoche
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Autor: Hanna Krückels
Quelle: Livenet