American Football
Zwei Footballer berichten über ihren «Touchdown»
Am 6. Februar 2011 steigt die 41. Auflage des «Super Bowl», dem Endspiel im American Football. Die Pittsburgh Steelers treffen auf die Green Bay Packers. Mehrere Profis die auf dem höchsten Level spielen, glauben an Jesus Christus; so etwa Jon Kitna, Quarterback bei den Dallas Cowboys oder Michael Vick, Quarterback bei den Philadelphia Eagles – nicht immer standen sie auf der Sonnenseite.
Michael Vick spielt bei den Philadelphia Eagles als Quarterback, also eine Art Spielmacher; dies nachdem seine Karriere bereits zu Ende schien, weil er im Gefängnis sass.
Rund ein Jahr ist es her, seit er erstmals öffentlich über seinen Glauben an Jesus Christus sprach, dies am jährlichen «Super Bowl Breakfast», einen Tag vor dem Super Bowl. Der Athlet erklärte, Gott habe nun wieder die erste Priorität in seinem Leben. Vor 1100 Fans berichtete er, welche Rolle der Glaube in seinem Leben im Hochsicherheitsgefängnis in Leavenworth in Kansas spielte. Dort nämlich sass Vick, weil er in illegale Hundekämpfe verwickelt war. Über ein Jahr sass er hinter Gittern, sein Team hatte ihn suspendiert, die Karriere entglitt.
«Ich hatte Gott vergessen»
«Das einzige Halt war mein Glaube an Gott.» Er fand inneren Frieden, wurde aber von den dunklen Geschäften seines früheren Lebens gejagt. «Am schwersten war, dass ich 18 Monate lang weg von meinen drei Kindern war – eine Zeit, die ich nie zurückerhalte.» Vick erläuterte, dass er bereits während seiner Schulzeit in Virgina Christ geworden war und in der Bibel las. Je erfolgreicher er im Football wurde, desto weniger brauchte er Gott. «Ich lebte sehr auf mich bezogen und vergass dabei den Herrn.»
Im Gefängnis habe er dann mehr oder weniger alles Materielle verloren und er merkte, wie tief er gefallen war. «Und so ging ich zurück zu meinen Wurzeln. Das einzige was ich im Gefängnis tun konnte, war, zurück zu Gott zu fallen. Ich wollte die Dinge richtig machen, die ich beim ersten Mal nicht getan hatte.»
«Gott am Steuer»
Eine Schlüsselrolle gespielt habe dabei auch Tony Dungy, der frühere Trainer der Indianapolis Colts. In Vicks letztem Monat im Gefängnis erhielt er Besuch von Dungy, der ihm in seinem geistlichen Leben beistand. Er half zudem als Mediator zwischen dem Sportler und den Philadelphia Eagles, zuerst erhielt Vick einen Job im Hintergrund und bald schon stand er wieder auf dem Feld. Und seinem Glauben sei er treu geblieben. Seine sportliche Zukunft, die einst unlimitiert schien, lasse er in Gottes Hand. «Die Hauptsache ist, dass ich Gott und meine Familie nicht mehr enttäuschen will. Gott hat mir eine zweite Chance gegeben.» Gegenüber der «Baptist Press» sagte Vick: «Ich fühle mich, als würde ich auf dem Rücksitz sitzen und Gott am Steuer.»
«Er spricht mit allen»
Jon Kitna gab einst zweimal ein sensationelles Comeback, 2003 wurde er zum «Comeback Spieler des Jahres 2003» auserkoren und auch rund vier Jahre später fand er nach einer Verletzung zurück. Öffentlich erklärte er, dass Gott seine Gehirnerschütterung geheilt habe. Laut dem säkularen Sportsender ESPN war er damals, bei den Detroit Lions, Teil der Freitagsgebetsgruppe des Teams und bei ihm zu Hause organisierte er jeweils am Montagabend für Teammitglieder und ihre Frauen ein Bibelstudium – mehrere Teamkollegen hätten durch ihn ebenfalls zum Glauben gefunden.
Er wisse, dass nicht alle in der Garderobe seinen Standpunkt teilen oder wünschten, dass er schweigt. Er missbrauche aber seinen Glauben nicht, um über andere zu richten oder sie zu verdammen. Auch versuche er solche die einen anderen Glauben haben zu verstehen. «Wenn jemand einen anderen Glauben hat, heisst das nicht, dass wir nicht nebeneinander koexistieren können.» Lions-Teamgefährte Roy Williams rühmte, dass Kitna mit allen spreche, das habe der letzte Quarterback nicht getan.
Einst Alkohol und Frauen
Auf einem langen Heimflug nach einer weiteren Niederlage, fragte Williams Kitna ob er nicht am liebsten schimpfen würde. Kitna sagte, dass er nicht einer sei, der richten wolle und erklärte, dass er nicht immer so fromm gewesen sei. Und er erzählte seine Lebensgeschichte: Bereits auf der Schule in Tacoma hatte er gelegentlich getrunken. 1993 dann, auf der «Central Washington Universität» trank er an vier Abenden pro Woche bis zum Vergessen, beging Diebstähle, prügelte, fluchte und schlief hinter dem Rücken seiner Freundin mit allen möglichen Frauen. Dann aber erwischte sie ihn. Jennifer Kitna in der «USA Today»: «Jung und frisch verliebt war das ein riesiger Schlag.» Lange hätten sie an diesem Abend zusammen geredet. «Ich kann sagen er war echt reumütig, er schlug mit seiner Hand an die Wand.»
Jemand fragte ihn, was ihn zurückhalte, mit Gott zu gehen. Jon Kitna: «Ich sagte: ‚Ich weiss es nicht‘ und wechselte das Thema. Dann aber begann ich darüber nachzudenken und ich fragte mich: ‚Was hält mich eigentlich zurück?‘»
Er entschied sich, sich an Gott zu wenden und mit der Zeit kehrte Ordnung in sein Leben. Zehn Monate später waren Jennifer und Jon verheiratet. Roy Williams zeigte sich beeindruckt: «Ich fühlte nicht, dass Jon Druck auf mich ausübt oder mich verurteilt. Er sagte nur: ‚Wenn du einmal tiefer darüber reden willst, dann bin ich da.‘ Ich bin jung und habe Fragen zu Religion und Glaube – er ist ein guter Typ um ihm Fragen zu stellen.»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch