PEW-Studie
USA: Zahl der Christen schwindet
Christen in den USA könnten einer Studie zufolge schon bald nicht mehr
die Mehrheit der Bevölkerung stellen. Seit den 1990er Jahren hätten
zahlreiche US-Amerikaner sich vom Christentum abgewendet, besonders
junge Menschen, heisst es in einer von dem Forschungsinstitut Pew
Research Center am Dienstag in Washington vorgelegten Untersuchung. Gehe
das so weiter, würden sich 2070 nur noch 46 Prozent der US-Amerikaner
als Christen bezeichnen. 41 Prozent gehörten dann zu keiner
Glaubensgruppe.
Im Jahr 2020 hätten sich noch etwa 64 Prozent der
Menschen in den USA als Christen bezeichnet, hiess es in der
Untersuchung mit dem Titel «Modeling the Future of Religion in America»
(Modellierung der Zukunft der Religion in Amerika). 30 Prozent rechneten
sich danach keiner bestimmten Religion zu, sechs Prozent gehörten
anderen Glaubensgruppen an. Zu Beginn der 1990er Jahre seien etwa 90
Prozent der US-Amerikaner Christen gewesen.
Entwicklung wie in Westeuropa
Hauptverantwortlich für den Trend ist laut PEW die Abkehr zahlreicher
US-Amerikaner schon in jungen Jahren von der Religion ihres
Elternhauses. Etwa 31 Prozent der Menschen aus christlichem Elternhaus
kehrten sich im Alter von 15 bis 29 vom Glauben ab. Dagegen würden sich
21 Prozent der Kinder und Jugendlichen aus Elternhäusern ohne Religion
als junge Menschen dem christlichen Glauben zuwenden.
Pew
versteht seine Analyse nicht als feste Prognose. Allerdings sei
wahrscheinlich, dass die USA sich so entwickelten wie viele Länder in
Westeuropa. Mitte des 20. Jahrhunderts seien die Bevölkerungen dort
überwiegend christlich gewesen. Das sei nicht mehr der Fall.
Menschen
ohne Zugehörigkeit zu einer Glaubensgruppe seien nicht zwangsläufig
ungläubig, heisst es in der Studie. Viele glaubten an eine höhere Macht
oder eine spirituelle Kraft. Das Pew Research Center gründete die
Untersuchung auf Bevölkerungsstatistiken zu Familiengrösse, Sterblichkeit
und Migration und eine Befragung von mehr als 15'000 Menschen zur
Religionszugehörigkeit.
Dieser Artikel erschien zuerst auf PRO Medienmagazin
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Quelle: PRO Medienmagazin