Wechsel nach 20 Jahren
Roberto Battistini ist neuer Gesamtleiter vom Christuszentrum
Wechsel in der Geschäftsleitung der sozialtherapeutischen Institution Christuszentrum in Zürich-Altstetten: Nach 20 Jahren Leitung übergibt Ueli Lüthi das Steuerrad an dem 59-jährigen Roberto Battistini.
Als ehemaliger Motocross-Fahrer kam Roberto Battistini früh mit der Auto- und Motorradbranche in Kontakt. Er verkaufte und vermietete Harley Davidson-Motorräder und Wohnmobile in den USA sowie später Bentley, BMW, Maserati, Mercedes und Porsche. Nun hat er sich aus dem Luxus- und Sportwagengeschäft verabschiedet, um als neuer Gesamtleiter des Christuszentrums Zürich tätig zu sein. «Es ist eine komplett andere Arbeitswelt, die sich mir hier auftut, mit einer völlig anderen Sinnhaftigkeit», beschreibt Roberto Battistini seine ersten Erfahrungen.
Die Atmosphäre ist geprägt von der gemeinsamen Aufgabe, Menschen, die eine Beeinträchtigung haben, den bestmöglichen Ort zu schaffen, wo sie leben, arbeiten und teilhaben können. «Dies erfüllt mich weitaus mehr als alles, was ich vorher in meiner spannenden, schönen und erfolgreichen Karriere erleben durfte. Diese Aufgabe erfüllt mich und ich bin glücklich, so tolle Menschen und Arbeitsbedingungen vorgefunden zu haben.»
Neues aufbauen und bewegen
Roberto Battistini hat eine Lehre als technischer Giessereimodellbauer bei der damaligen BBC gemacht. Später absolvierte er eine Managerausbildung an der Hochschule St. Gallen, danach schloss er noch ein Leadership Diplom an der CLC – einer kalifornischen Hochschule in Cypress – ab. Roberto Battistini nimmt gerne Herausforderungen an oder startet neue Projekte: «Es ist eine gute Herausforderung, der Erste zu sein, der etwas Neues aufbaut und bewegt. Ich suche die Chance im Problem und nicht das Problem in der Chance.» Beim Christuszentrum steht 2022 das 50-Jahr-Jubiläum an, das mit dem Abbruch des ersten Betreuungshauses an der Flurstrasse 90 einhergeht.
Über das Christuszentrum
Die sozialtherapeutische Institution wurde 1972 von Pfarrer Ernst Sieber als «Verein Christuszentrum der Zürcher Jugend» gegründet. Sein Ziel war es, den aufkommenden Jugendproblemen und der gesellschaftlichen Not in der Stadt Zürich entgegenzuwirken. Junge Menschen mit sozialen Problemen sollten einen Zufluchtsort erhalten, wo sie mit Gottes Hilfe zu innerer und äusserer Stabilität finden konnten. Aus dem Unterschlupf der 1970er Jahre wurde eine anerkannte Institution mit verschiedenen Wohneinheiten, Arbeitsplätzen und Ausbildungsangeboten. Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen finden hier ein erfahrenes und professionell geschultes Team, das auffängt, begleitet und weiterhilft. Wie in den Gründungsjahren basiert der unabhängige Verein auf einer christlichen Werteethik. Der Verein ist von der Eidgenössischen Invalidenversicherung anerkannt und wird von der Sicherheitsdirektion des Kantons Zürich subventioniert und auditiert.
Das Christuszentrum pflegt eine Gemeinschaft, die jede Person ernst nimmt und die Grenzen des und der Nächsten achtet. Menschen mit einem Unterstützungsbedarf in psychischer, physischer oder kognitiver Hinsicht finden ungeachtet ihrer Religion, Herkunft oder ihres Geschlechts Aufnahme. Mit rund 60 Mitarbeitenden werden 50 Personen mit IV-Rente in Wohnheimen sowie 120 Personen in Werk- und Tagesstätten in Zürich-Altstetten betreut.
Zur Webseite:
Christuszentrum.ch
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Autor: Markus Baumgartner
Quelle: b-public AG