Neues Konzept

Kirchgemeinde plant «spirituellen Ort»

«Der Neubau soll im Ökosystem 'Quartier Hirzenbach' und darüber hinaus ein spiritueller Ort werden – und damit für noch viel mehr Menschen eine ganzheitliche Heimat», heisst es in der Medienmitteilung der reformierten Kirchgemeinde.

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Die Kirchgemeinde Zürich-Hirzenbach plant neue Gebäude und hat dafür eine klare Vision.
In Hirzenbach will man «eine Kirche bauen, die Gott den Menschen für alle Sinne sichtbar und erfahrbar macht».

Arbeit, Freizeit und Spiritualität vereinigt

Dazu braucht es ein ganz neues Konzept, in das die eigentliche Kirche integriert ist. Geplant ist eine Überbauung, die Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Spiritualität vereinigt. Das Miteinander von Arbeit, Freizeit und Spiritualität sei ansatzweise bereits im trendigen Kirchenkaffee «Coffee & Deeds» im kleineren Rahmen gelungen, sagt Kirchenpflegepräsident Thomas Bucher. Das Projekt spinne den Faden weiter und versuche, diesen Ansatz noch umfassender umzusetzen. Die Stefanskirche soll «ein Ort werden, wo Menschen aus dem Quartier und darüber hinaus Leben in all seinen Dimensionen erfahren können».

Am 14. April hat die Kirchgemeindeversammlung den Planungskredit von 1,93 Millionen Franken für einen solchen Neubau ohne Gegenstimmen beschlossen. Das Projekt umfasst Kirche und Nebenräume, einen Co-Working-Space und rund 40 Wohnungen. Die Detailplanung werde zusammen mit den interessierten Gruppen noch verfeinert, verrät Bucher auf Anfrage von idea.

Gemeinde stemmt 27 Millionen

Der Neubau soll rund 27 Millionen Franken kosten und Ende 2023 realisiert sein. Geplant wird zusammen mit einer Planwerkstatt seit 2014. Allerdings seien die Planungen durch die Verhandlungen rund um den Zürcher Stadtverband verzögert worden, so Bucher. Hirzenbach habe sich «für einen Weg der hochvernetzten Eigenständigkeit entschieden» und hat damit auch Raum, sich eigenständig weiterzuentwickeln.

Wie kann ein solches Megaprojekt durch eine einzelne Kirchgemeinde, die erst noch in einem sozial schwachen Quartier arbeitet, finanziert werden? Dazu Bucher: «Wir können den Boden und ein beträchtliches Eigenkapital bereitstellen.» Ein weiterer Teil stamme aus Grundeigentum, das vor Jahren verkauft wurde.

Im Quartier sichtbar und spürbar

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Thomas Bucher vor der Stefanskirche
Die Gemeinde will mit dem neuen Projekt vorhandenes Potenzial besser ausschöpfen, wie Thomas Bucher es formuliert: «Wir sind überzeugt, dass die lokale Gemeinde im Quartier sichtbar, greifbar und spürbar sein muss.» Bei der Nutzung der Wohnungen sollen Ideen wie gemeinschaftliches Wohnen und das Zusammenwohnen der Generationen zum Tragen kommen. Dazu soll auch günstiger Wohnraum realisiert werden. Das Projekt sieht sich ganzheitlich auch im Dienst des Gemeindebaus im Quartier.

Neue Formen ausprobieren

Wie aber kann das Gemeindeleben während der Bauzeit funktionieren, nachdem die bestehende Kirche und das Gemeindezentrum zurückgebaut worden sind? Dazu hat die Kirchgemeinde laut Bucher bereits Abklärungen getroffen. Zum einen könnte die Gemeinde wahrscheinlich Räume in einem bestehenden Pflegeheim nutzen. Man wolle aber auch neue Formen von Gemeindeleben ausprobieren. Thomas Bucher: «Es ist eine Chance, die man in einem normalen Gemeindebetrieb nicht hätte.» Er denkt an alternative Formen, die man später weiter nutzen könnte.

Die reformierte Kirche Zürich-Hirzenbach

«Wir sind eine profilierte Gemeinde mit Anziehungskraft über unsere Gemeindegrenzen hinaus.» So stellt sich die Kirchgemeinde Hirzenbach selbst vor. «2010 kam sie aus einer schwierigen Zeit heraus. Der Kirchenpflege und den Mitarbeitenden gelang es dann, aufbauend auf gute Elemente aus der Hirzenbach-Geschichte, die Fäden wieder aufzunehmen. Sie leitete eine dynamische Gemeindeentwicklung ein, welche die Gemeinde zu einem Modell des Gemeindeaufbaus innerhalb der Landeskirche gemacht hat.»

Zum Thema:
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Datum: 26.04.2019
Autor: Fritz Imhof
Quelle: idea Schweiz

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