Schwester Rose Schwarz
Chrischona-Diakonisse wird für Aidswaisenprojekt geehrt
Ein Leben im Dienst für den Nächsten – das lebt Schwester Rose Schwarz vom Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona. Sie engagiert sich seit mehr als vier Jahrzehnten für arme, kranke und leidende Menschen in Afrika. Aktuell hilft sie Aidswaisen in Kenia. Jetzt erhielt Schwester Rose für dieses Projekt Deutschlands höchste Auszeichnung: das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Reichtum oder Auszeichnungen waren für die Diakonisse allerdings nie von Bedeutung. Es geht ihr darum, den Menschen zu helfen und ihnen auf diese Weise Gottes Liebe zu zeigen.Als Missionarin in Äthiopien
Als Schwester Rose etwa siebzehn Jahre alt war, stellte sie ihr Leben ganz bewusst unter die Führung Gottes. Danach trat sie ins Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona ein und machte eine Ausbildung zur Krankenschwester. Schliesslich wurde ihre grosse Vision Wirklichkeit: Am 5. Februar 1973 reiste sie als Missionarin nach Äthiopien. Die äthiopischen Frauen mussten viele Totgeburten verkraften, hatten oft Parasiten, waren ausgezehrt. Schwester Rose half ihnen medizinisch und seelisch.
Aidswaisenprojekt «Neema ya Mungu»
Nach der Machtergreifung der Kommunisten musste Schwester Rose 1978 aus Äthiopien fliehen. Sie ging nach Kenia, wo sie das Gesundheitswesen des Landes mit aufbauen half. Als sie sich schon in den Ruhestand begeben wollte, rührte sie das Schicksal der Aidswaisen. Diese rangieren in der afrikanischen Kultur auf der niedrigsten Stufe. Gemeinsam mit einem afrikanischen Pastorenpaar gründete Schwester Rose das Aidswaisenprojekt «Neema ya Mungu – durch Gottes Hilfe». Das Projekt bietet den Kindern eine neue Lebensperspektive an, die vom christlichen Glauben geprägt ist. Sie erfahren Liebe, Anerkennung und Wertschätzung, erhalten Nahrung und eine Ausbildung.Gottes Segen, der rote Faden
Schwester Roses Leben ist «unglaublich reich an Erlebnissen, an Erfahrungen, an Freude, an Wundern, an Begegnungen, an Kulturen, an Menschen, an Glauben. Ja, an Segen, der sich wie ein roter Faden durch ihr Leben zieht». So beschrieb es Susanne Hartrampf in der Laudatio zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Sie selbst durfte diesen Erfahrungsschatz heben und hat ihn zu einer Biographie verarbeitet. Der Titel «Ganz oder gar nicht – ein Leben unter Gottes Führung» könnte jetzt ergänzt werden. Mit dem Zusatz «Portrait einer Trägerin des Bundesverdienstkreuzes».
Zum Thema:
Ebola in Afrika: Wie viel darf Nächstenliebe kosten?
Einsatz in der Elfenbeinküste: «Afrika, ich komme wieder!»
Engagiert für Jugendliche: Bundesverdienstkreuz für Hans-Martin Stäbler
Bundesverdienstkreuz: Ehre für Erfinder von «Schwerter zu Pflugscharen»
Autor: Markus Dörr
Quelle: Chrischona International