6000 Gefangene freigekommen
Christliche NGO fordert weitere Freilassungen
Fast 6'000 Gefangene sind in Myanmar im Rahmen einer Amnestie freigelassen worden; 53 von ihnen sind politische Gefangene, die wegen ihres Aktivismus inhaftiert waren.
«Christian Solidarity Worldwide» – eine Organisation, die sich gegen die Verfolgung von Christen auf der ganzen Welt einsetzt – hat diese Nachricht begrüsst. Christen leiden in besonderer Weise in Myanmar.
Die freigelassenen Gefangenen waren nach einem harten Vorgehen gegen Aktivisten und politische Führer nach dem Militärputsch im Februar 2021 inhaftiert worden.
Noch 7'000 Personen in Haft
Benedict Rogers, leitender Analyst des CSW für Ostasien, hält fest: «Während wir die Freilassung von fast 6'000 Gefangenen begrüssen, fordern wir die internationale Gemeinschaft auf, sich daran zu erinnern, dass eine noch grössere Anzahl in Haft bleibt.»
Und weiter: «Die Armee von Myanmar fährt fort, jeden zum Schweigen zu bringen, den sie als Bedrohung oder Kritiker ansieht. Sie ist für den Tod von mehr als 2'400 Menschen seit dem Putsch verantwortlich, und die Situation der religiösen und ethnischen Minderheiten hat sich erheblich verschlechtert.» Im Visier von buddhistischen Extremisten ist namentlich die christliche Minderheit.
Gefangene sollen freikommen
Benedict Rogers will weiterhin hinsehen: «CSW fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung aller verbleibenden Gefangenen sowie umfassende und koordinierte Sanktionen gegen das Militär Myanmars und seine Unternehmen. Ein weltweites Waffenembargo ist unerlässlich, um zu verhindern, dass dem Militär weitere Waffen in die Hände fallen, mit denen es gewaltsam gegen diejenigen vorgehen kann, die die Demokratie fordern.»
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Autor: Sophie Drew / Daniel Gerber
Quelle: Premier / Übersetzung: Livenet