Trotz extremer Verfolgung
Christentum wächst in Afghanistan
Vor einem Jahr haben die Taliban die Macht in Afghanistan übernommen. Trotz dem Druck, der bereits vorher immens war, verbreitet sich das Christentum in der zentralasiatischen Nation.
Ein Jahr nach der Übernahme Afghanistans durch die Taliban scheint das Christentum im Aufwind zu sein. Zu diesem Schluss kommt die christliche Organisation «Release International». Laut diesem Werk überwachen die Taliban die Mobiltelefone von mutmasslichen Gläubigen, die versuchen, geistlichen Beistand von ausserhalb des Landes zu erlangen.
Viele Gläubige sind extremer Verfolgung durch die Regierung und den Islamischen Staat ausgesetzt. Die Machtübernahme durch die Taliban führte dazu, dass Afghanistan auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors vom zweiten auf den ersten Rang vorrückte; was jedoch zeigt, dass die Lage bereits ausgesprochen schwierig war, bevor das neue Regime die Macht an sich gerissen hatte.
Immer mehr Menschen sind an Jesus interessiert
In den letzten zwölf Monaten haben sich die Schwierigkeiten, mit denen die Christen in Afghanistan konfrontiert sind, noch verschlimmert. Trotz der sich verschlechternden Lage der Christen, scheinen immer mehr Menschen zu Christus zu kommen.
Andrew Boyd von «Release International» berichtet: «Es ist sehr schwierig, all dies zu bestätigen, aber wir erhalten Berichte von christlichen Fernsehsendern, die ausserhalb des Landes sind, die immer noch in regelmässigem Kontakt mit den Zuschauern stehen.»
Kleine aber wachsende Basis
Auch scheint es, dass sich Gläubige gegenseitig treffen können. «Einige Christen schaffen es immer noch irgendwie, sehr vorsichtig, sehr zurückhaltend, sich mit anderen Christen vor Ort zu treffen.»
Gleichzeitig hält Andrew Boyd fest: «All das ist mit grossen Risiken verbunden, aber einer der Fernsehsender ist überzeugt, dass das Christentum in Afghanistan von einer sehr niedrigen Basis aus nun schneller wächst.»
Wachstum in der Diaspora
«Wir erhalten Berichte aus verschiedenen Quellen, dass sich das Christentum sowohl im Land als auch ausserhalb des Landes in der afghanischen Diaspora ausbreitet», freut sich Andrew Boyd. «Niemand konnte diese Zahl genau beziffern, da sie von einer niedrigen Basis ausgeht, aber sie gibt Anlass zu Optimismus.»
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Autor: Sophie Drew / Daniel Gerber
Quelle: Premier / ergänzte Übersetzung: Livenet