Wieder leichter Anstieg
Weltweit 32 Millionen Bibeln im letzten Jahr verbreitet
Die weltweite Verbreitung von Bibeln ist im vergangenen Jahr wieder leicht gestiegen. 32,6 Millionen vollständige Bibelausgaben wurden 2021 laut des Berichts des Weltverbands der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS) verbreitet.
Nach dem pandemiebedingten Einbruch der Bibelverbreitung im Jahr 2020 hat sich die Entwicklung damit stabilisiert. Einen weiteren Rückgang gab es dagegen bei biblischen Auswahlschriften wie einzelne Evangelien.
«Abgesehen von Europa wurden auf jedem Kontinent mehr Vollbibeln verbreitet als im Jahr zuvor», berichtete Horst Scheurenbrand, Leiter der Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft. «Das ist ein gutes Zeichen nach dem erheblichen Rückgang im Jahr zuvor.» Die Herausforderungen für die Arbeit vieler Bibelgesellschaften aufgrund der Pandemie seien aber nach wie vor hoch. «Insbesondere Bibelgesellschaften, die Menschen über Veranstaltungen erreichen und Verteilaktionen durchführen, sind weiterhin eingeschränkt.»
Mehr vollständige Bibeln, weniger Teilausgaben
Die Zahl der verbreiteten Vollbibel-Ausgaben ist laut dem «Scripture Distribution Report» im Jahr 2021 um 5,5 Prozent gestiegen, von 30,9 auf 32,6 Millionen Exemplare. Ausgaben, die lediglich das Neue Testament enthalten, wurden dagegen weniger verbreitet (5,1 gegenüber 5,7 Millionen Exemplaren im Vorjahr). Die Zahl biblischer Auswahlschriften (wie einzelne biblische Bücher oder biblische Auswahltexte) sank auf 132 Millionen Exemplare, rund 23 Millionen weniger als 2020. Somit wurden im Jahr 2021 insgesamt rund 170 Millionen biblische Schriften verbreitet.
Jede fünfte Bibel digital
Digitale Bibeln stellten auch 2021 einen wesentlichen Teil der Ausgaben. Rund 20 Prozent aller vertriebenen Vollbibeln wurden im Internet heruntergeladen. Damit ist ihr Anteil zwar niedriger als im ersten «Corona-Jahr» 2020, liegt aber weiterhin deutlich über dem letzten Vor-Corona-Jahr 2019.
Die Verbreitung digitaler Ausgaben spiele gerade in Krisenregionen eine zunehmend grössere Rolle. So konnte etwa die Bibelgesellschaft in Mosambik insgesamt 51'000 Menschen eine digitale Bibelausgabe zur Verfügung stellen. Das südwestafrikanische Land war 2021 durch Naturkatastrophen und Terrorangriffe erschüttert worden.
Der jährlich erscheinende «Scripture Distribution Report» berücksichtigt ausschliesslich die Zahlen von Verlagen und Organisationen, die dem Weltverband angehören. Der Weltverband der Bibelgesellschaften ist der internationale Zusammenschluss von 160 nationalen Bibelgesellschaften, zu denen auch die Schweizerische Bibelgesellschaft in Biel-Bienne und die Deutsche Bibelgesellschaft in Stuttgart gehören.
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Quelle: APD