Neue Studie in UK
Nichtchristen mögen Christen, aber nicht die Kirche
Christliche Organisationen in Grossbritannien haben eine Umfrage durchgeführt. Der Bericht unter dem Titel «Talking Jesus» brachte erstaunliche Ergebnisse: 6% der Briten bezeichnen sich als «praktizierende Christen», 42% als «nicht-praktizierend».
Was denken Briten über Jesus? Wie sehen Nichtchristen ihre christlichen Freunde? Und wie sieht die Situation im Bezug zur Evangelisation im Land aus? Um diese Fragen und mehr geht es im Bericht «Talking Jesus», der von der Evangelischen Allianz UK (EAUK), Alpha, HOPE Together, der Luis Palau Association und der Kingsgate Community Church herausgegeben wurde.
Für die Umfrage führte die beauftragte Firma Savanta ComRes von Ende Januar bis Mitte Februar 2022 zehnminütige Interviews online mit etwa 4'000 Erwachsenen und zusätzliche Feldforschung im März durch. Dabei wurde mit zwei Gruppen gearbeitet, zum einen mit allgemeinen Repräsentanten Grossbritanniens, zum anderen mit aktiven Christen. Bereits 2015 wurde eine ähnliche Umfrage durchgeführt. Auf diese Weise kann die Entwicklung deutlich nachverfolgt werden.
Fast jeder zweite glaubt an die Auferstehung
Nur sechs Prozent der Briten bezeichnen sich als «praktizierende Christen», 42 Prozent dagegen als «nicht-praktizierend» – in anderen Worten als Namenschristen. Zwar glauben nur 20 Prozent der Briten, dass Jesus der Sohn Gottes ist, aber immerhin 45 Prozent glauben an seine Auferstehung – 41 Prozent glauben nicht, dass Jesus auferstanden ist und 14 Prozent sind sich nicht sicher.
Freundschaften sind wichtig
Auch die Beziehung zwischen Christen und Nichtchristen war Thema der Umfrage. Heraus kam, dass viele Nichtchristen zwar Christen mögen, die Kirche dagegen nicht. Im Gegensatz zu 2015, als noch 68 Prozent der Nichtchristen Grossbritanniens einen aktiven Christen kannten, sind das jetzt allerdings nur noch 53 Prozent. «Das ist ein beachtlicher Rückgang und eine kleine Warnung», erklärte Rachel Jordan-Wolf, Leiterin von HOPE Together. «Als Gemeinden müssen wir nach aussen schauen und als Individuen müssen wir sicherstellen, dass wir gute, lebensspendende Freundschaften mit Menschen haben, die Jesus noch nicht kennen.» Denn immerhin 33 Prozent der Nichtchristen möchten nach einem Gespräch mit einem Christen mehr über Jesus erfahren. «Ich frage mich, ob durch die Pandemie (…) die Menschen grösseres Interesse am Glauben haben, aber dadurch wird es in diesem Moment sogar noch wichtiger, über unseren Glauben zu sprechen», so Jordan-Wolf.
Zusätzlich zur Umfrage bieten die Organisationen einen Kurs an, in dem Christen in sechs Video-Sessions darin geschult werden, ihren Glauben anderen Menschen weiterzugeben.
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Evangelical Focus