Verfolgung und Glaubensmut

Der Dschihadismus überzieht Afrika

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Dorf in Burkina Faso (Bild: Pixabay)
Die Massakrierung der christlichen Bewohner eines ganzen Dorfes in Burkina Faso und der neue Dschihadisten-Einfall vom Juni nach Mosambik haben der Welt gezeigt, dass Afrika nach den Schreckensjahren im Irak und Syrien zum Hauptverfolgungsgebiet von Christen geworden ist. 

Das ist kein Zufall, denn es sind zahlreiche Ableger und Ausläufer der im Orient niedergekämpften Terrormilizen Al-Kaida, Al-Nusra und vor allem «Islamischer Staat» (IS), die in den Schwarzen Erdteil ausgewandert sind und jetzt dort ihr Unwesen treiben. Ihnen ist es anzulasten, dass in Afrika die Christenverfolgung 2020 im Vergleich zum Vorjahr um ein ganzes Drittel zugenommen hat. 

Hauptverfolgungsgebiet nach wie vor Nigeria

Über 90 Prozent der christlichen Märtyrer – 4333 von 4761 Todesopfern – waren in Nigeria zu beklagen. Dort wütet vor allem die christen- und bildungsfeindliche «Boko Haram». Ihr programmatischer Name bedeutet sinngemäss übersetzt «Bibel und Bücher ein Gräuel». Neuerdings ist aber auch Boko Haram mit aus Mossul und Rakka entwichenen IS-Kämpfern verbündet. Und die bisherige afrikanische Opferbilanz für 2021 sieht noch bedrohlicher aus.  

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Bulus Yikara in Gefangenschaft der Dschihadisten
Die Dschihadisten «spezialisieren» sich zunehmend auf das Entführen von evangelischen Pfarrern und Predigern. So verschleppte eine Bande der «Westafrikanischen Provinz des Islamischen Staates» (ISWAP) schon zu Weihnachten 2020 Pfarrer Bulus Yikura von der nigerianischen «Brüderkirche» (Ekklesiyar Yan'uwa a Nigeria). In der ersten Zeit wurde er vor die Wahl zwischen Übertritt zum Islam und Märtyrertod gestellt. Er musste die orange Hinrichtungstracht des IS tragen, wiederholt wurde ihm ein Schlachtmesser an die Kehle gesetzt. Eine Exekutionsdrohung folgte auf die andere.

Ein Pfarrer wird freigekauft

Dann gingen die Dschihadisten auf ein Loskaufangebot ein. Wie die nigerianische Zeitung «Sahara Reporters» berichtete, hatten auch in der weiteren Gegend von Yikuras Gemeinde Pemi in der Provinz Chibok Christen aller Bekenntnisse von ihren kärglichen Mitteln zusammengelegt, um den Brüder-Pfarrer frei zu kaufen.

Am 3. März 2021 konnte er endlich nach über zweimonatiger Drangsal und Todesnot zu seinen Kirchenmitgliedern und Familienangehörigen zurückkehren. Sie verehren ihn seitdem als einen bewährten Zeugen für den Herrn Jesus.

Kidnapping zur Terrorfinanzierung

Auch Boko Haram greift zunehmend zu solchen Kidnappings, um seinen Terror zu finanzieren. Sollte das Lösegeld ausbleiben oder zu spät kommen, haben sie immerhin eine ganze Christengemeinde um ihren geistlichen Vater gebracht. Wenn es gelingt, werden auch ganze Gruppen von Christen entführt. So wieder am 26. März dieses Jahres, als schwerbewaffnete Muslimmilizen auf Motorrädern an der Strasse von Kaduna nach Kafanchan einen Kleinbus stoppten: Acht christliche Männer und Frauen waren auf der Fahrt zum Gottesdienst.

Ihre christlichen Glaubensgeschwister aus dem ganzen Umkreis brachten in den folgenden Wochen 50 Millionen nigerianische Nairas auf, das entspricht über 100'000 Schweizerfranken. Dann kamen sie frei, doch hat die bange Zeit ihrer Gefangenschaft ihren Glauben vertieft. Auch ihre Helferinnen und Helfer aus der Todesnot sind aus dieser Erfahrung christlichen Zusammenhaltens geläutert hervorgegangen. Das soll nicht die Verbrecherschaft der Islamisten beschönigen, zeigt aber, dass Jesus auch grösste irdische Übel in Heil verwandelt. 

Eine Blutspur und mutige Bekenner

Häufig werden Nigerias Christen zu Opfern ganzer islamischer Nomadenstämme wie der Fulbe. Sie haben bereits Tausende von Opfern auf dem Gewissen. Ihr letztes Opfer war wieder in diesem tragischen März 2021 der mit Machetenhieben getötete Christ Bitros Cholomma. Er hinterliess seine Frau und vier Kinder.

Diese schreckliche Liste lässt sich seitdem durch ganz Afrika weiterverfolgen. Vom Baptistenpastor Johann Giang Bitrusiz in Niger bis nach Somalia, Kenya, die Republiken Zentralafrika und die Demokratische Republik Kongo. Doch überall gibt es auch mutige Zeugen für das Evangelium.

Zum Thema:
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Datum: 18.06.2021
Autor: Heinz Gstrein
Quelle: Livenet

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