An arabische Christen denken

Für Frieden von Bethlehem, Gaza und Jerusalem beten

Zoom
Marwan Aboul-Zelof und seine Frau (Instagram @theurbanarab)
Sein Familienname stammt aus den palästinensischen Gebieten, «meine Familienlinie war schon immer christlich. Wegen des Krieges wanderte meine Familie in die USA aus, als ich noch ein Kind war», erklärt Marwan Aboul-Zelof. In San Diego aufgewachsen, besucht er eine christliche Gemeinde, die Israel liebt…

«Mit meinem palästinensischen Hintergrund war ich von einigen Dingen verwirrt, aber ich habe die zionistische Position der Gemeinde nicht in Frage gestellt», erinnert sich Marwan Aboul-Zelof.

Der Abrahamische Bund (1. Mose Kapitel 12), Paulus' Liebe zu seinen ethnischen Brüdern (Römer Kapitel 9-11) und die regelmässige Erinnerung an die Erfüllung der Prophezeiungen «waren für mich genug, um den Zionismus zu unterstützen. Es wäre keine Übertreibung, wenn ich sagen würde, dass ich ein Jahrzehnt lang fast jeden Sonntag hörte, wie wichtig es ist, zu Israel zu stehen; dass sie Gottes auserwähltes Volk sind.» Gleichzeitig sei es aber wichtig, auch an die arabischen Christen zu denken. Die Haltung insbesondere der USA führe dazu, dass es für Christen schwieriger sei, arabischen Muslimen das Evangelium nahezubringen.

Der israelisch-palästinensische Konflikt hat eine lange Geschichte und bricht, wie wir gerade sehen können, immer wieder aus. Deshalb stellt Marwan die Frage: «Wo kommt die Kirche ins Spiel? Gibt es eine Rolle zu spielen und eine Position einzunehmen?»

«Welt zerbrochen»

«Als diejenigen, die verstehen, dass unsere Welt zerbrochen ist, sollten wir mit dem Evangelium mutig sein und in anderen Angelegenheiten gnädig nuanciert. «Als ein Gläubiger und Diener des Evangeliums mit palästinensischen Wurzeln ist es nicht mein Ziel, die Kirche davon zu überzeugen, pro-palästinensisch zu werden. Ich melde mich nicht zu Wort, weil ich Familie habe, die in Bethlehem, Gaza und Haifa lebt – und ich habe Freunde in ganz Israel.»

Ihm sei wichtig, dass die christlichen palästinensischen Brüder und Schwestern nicht ignoriert werden – was diese sehr verletzt. «Es sind Gläubige, die Jesus treu sind, seit Jesus da gelebt hat.»

Feindschaft niederreissen

Jesus habe sein Blut vergossen, um einen neuen Menschen zu schaffen und die trennende Mauer der Feindschaft zwischen Juden und Heiden niederzureissen.

«Juden halten an ihrer Seite fest, weil sie Jesus nicht kennen. Muslime halten an ihrer Seite fest, weil sie Jesus nicht kennen. Aber wir kennen Jesus, und unsere grosse Freude ist es, die Botschaft eines neuen und ewigen Reiches zu verkünden, in das alle eintreten können.»

Arabische Gläubige versammeln sich seit Hunderten von Jahren in denselben Gebäuden und an denselben Orten. «Lasst uns nicht nur für den Frieden in Jerusalem beten, sondern auch für Gaza und Bethlehem. Lasst uns beten und dafür arbeiten, dass Christus in dieser Region angebetet wird. Mögen wir heute mit unserer Hoffnung auf Christus leben und unsere Augen auf das neue Jerusalem richten.»

Zum Thema:
Schwere Tage in Jerusalem: «Es laufen gegenwärtig zwei Kriege»
Palästinensischer Pater: «Jerusalem soll ein Haus des Gebets sein»
Talk über Eskalation in Israel: «Bei jedem Einschlag schauen wir, ob wir Freunde dort haben»

Datum: 27.05.2021
Autor: Marwan Aboul-Zelof / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / gekürzte Übersetzung: Livenet

Kommentare

Wieviele Christen würden heute den AT-Propheten und vor allen Jesus Christus Israelbashing vorwerfen? Welche meiner Aussagen mögen für pisteuo wohl unhaltbar sein? Ich finde, ohne Argumente etwas kategorisch abzulehnen und stattdessen unbegründete Unterstellungen zu machen, nicht zielführend. Aber ich verstehe, dass es nicht einfach ist langjährig Geglaubtes in Frage zu stellen. Doch steht ziemlich viel auf dem Spiel und ich meine, es lohnt sich, die Wahrheit zu suchen.
Lieber pisteuo! Wie bereits angeboten, können wir gerne gerne gründlicher diskutieren: gebe direkt WorteZumLeben.jimdofree.com ein und da kannst du, und alle die möchten, mehr über meine Gedanken erfahren und mir über Kontakt eine Nachricht übermitteln. Wie gesagt: kein Groll oder Abneigung gegen Menschen, sondern Gerechtigkeit und Gleichbehandlung für alle Menschen! Das Aufdecken von Mythen und Aufzeigen der Wahrheit ist das beste Rezept gegen negativen und positiven Rassismus.
Gibt es jetzt Nonstop-Israelbashing von Piit? Wenn du nur schon beherzigen würdest, was dieser Marwan sagt, würdest du merken, wie unhaltbar deine Aussagen sind. Warum bringst du deinen tiefen Groll nicht vor Gott?
"Wo kommt die Kirche ins Spiel? Gibt es eine Rolle zu spielen und eine Position einzunehmen?" fragt sich Marwan. Leider spielen die christlichen Unterstützer des Zionismus eine nicht zu unterschätzende Rolle für eine politische Agenda der Ungerechtigkeit. Dazu muss man lediglich die Geschichte seit Ende des 19. Jahrhunderts in Palästina anschauen und die Gesetzgebung im modernen Staat 'Israel'. Statt oberflächlich alles, was sich Israel oder Jude nennt, als irgendwie 'göttlich', 'unantastbar' und 'nicht-in-Frage-zu-stellen' o.ä. anzusehen, sollten wir die Bibel gründlicher lesen und uns kompromisslos für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen. Die Wahrheit macht frei, Rassismus ist unbiblisch!

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich neu, um diesen Artikel zu kommentieren.
Anmelden
Mit Facebook anmelden

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Adressen

CGS ECS ICS

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...