An arabische Christen denken
Für Frieden von Bethlehem, Gaza und Jerusalem beten
Sein Familienname stammt aus den palästinensischen Gebieten, «meine Familienlinie war schon immer christlich. Wegen des Krieges wanderte meine Familie in die USA aus, als ich noch ein Kind war», erklärt Marwan Aboul-Zelof. In San Diego aufgewachsen, besucht er eine christliche Gemeinde, die Israel liebt…
«Mit meinem palästinensischen Hintergrund war ich von einigen Dingen verwirrt, aber ich habe die zionistische Position der Gemeinde nicht in Frage gestellt», erinnert sich Marwan Aboul-Zelof.
Der Abrahamische Bund (1. Mose Kapitel 12), Paulus' Liebe zu seinen ethnischen Brüdern (Römer Kapitel 9-11) und die regelmässige Erinnerung an die Erfüllung der Prophezeiungen «waren für mich genug, um den Zionismus zu unterstützen. Es wäre keine Übertreibung, wenn ich sagen würde, dass ich ein Jahrzehnt lang fast jeden Sonntag hörte, wie wichtig es ist, zu Israel zu stehen; dass sie Gottes auserwähltes Volk sind.» Gleichzeitig sei es aber wichtig, auch an die arabischen Christen zu denken. Die Haltung insbesondere der USA führe dazu, dass es für Christen schwieriger sei, arabischen Muslimen das Evangelium nahezubringen.
Der israelisch-palästinensische Konflikt hat eine lange Geschichte und bricht, wie wir gerade sehen können, immer wieder aus. Deshalb stellt Marwan die Frage: «Wo kommt die Kirche ins Spiel? Gibt es eine Rolle zu spielen und eine Position einzunehmen?»
«Welt zerbrochen»
«Als diejenigen, die verstehen, dass unsere Welt zerbrochen ist, sollten wir mit dem Evangelium mutig sein und in anderen Angelegenheiten gnädig nuanciert. «Als ein Gläubiger und Diener des Evangeliums mit palästinensischen Wurzeln ist es nicht mein Ziel, die Kirche davon zu überzeugen, pro-palästinensisch zu werden. Ich melde mich nicht zu Wort, weil ich Familie habe, die in Bethlehem, Gaza und Haifa lebt – und ich habe Freunde in ganz Israel.»
Ihm sei wichtig, dass die christlichen palästinensischen Brüder und Schwestern nicht ignoriert werden – was diese sehr verletzt. «Es sind Gläubige, die Jesus treu sind, seit Jesus da gelebt hat.»
Feindschaft niederreissen
Jesus habe sein Blut vergossen, um einen neuen Menschen zu schaffen und die trennende Mauer der Feindschaft zwischen Juden und Heiden niederzureissen.
«Juden halten an ihrer Seite fest, weil sie Jesus nicht kennen. Muslime halten an ihrer Seite fest, weil sie Jesus nicht kennen. Aber wir kennen Jesus, und unsere grosse Freude ist es, die Botschaft eines neuen und ewigen Reiches zu verkünden, in das alle eintreten können.»
Arabische Gläubige versammeln sich seit Hunderten von Jahren in denselben Gebäuden und an denselben Orten. «Lasst uns nicht nur für den Frieden in Jerusalem beten, sondern auch für Gaza und Bethlehem. Lasst uns beten und dafür arbeiten, dass Christus in dieser Region angebetet wird. Mögen wir heute mit unserer Hoffnung auf Christus leben und unsere Augen auf das neue Jerusalem richten.»
Zum Thema:
Schwere Tage in Jerusalem: «Es laufen gegenwärtig zwei Kriege»
Palästinensischer Pater: «Jerusalem soll ein Haus des Gebets sein»
Talk über Eskalation in Israel: «Bei jedem Einschlag schauen wir, ob wir Freunde dort haben»
Autor: Marwan Aboul-Zelof / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / gekürzte Übersetzung: Livenet
Kommentare