«Niemand, der sie beschützt»

Myanmar: Nonne stellt sich Polizeigewalt entgegen

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Protest in Myanmar (Bild: Wikimedia / CC-BY-SA 4.0)
In Myanmar hatten 100 Studenten in einem Konvent Schutz vor Schüssen der Polizei gesucht. Eine katholische Nonne stellte sich mutig der Gewalt entgegen.

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Schwester Ann kniet vor den Polizisten nieder.
«Schiesst nicht auf sie, tötet nicht die Unschuldigen, schiesst lieber auf mich», rief Schwester Ann Thawng den Polizisten entgegen und kniete allein mitten auf der Strasse nieder. Beeindruckt vom Mut der Frau stoppten die Soldaten ihren Vormarsch und ihre Schüsse.

Über 100 Demonstranten hatten im Konvent von Myitkyna Schutz vor den Schlägen und Kugeln gesucht. Als die Polizei vorrückte, rannte die Nonne zwischen die Fronten, wandte sich erst mit erhobenen Händen den Studenten zu, kehrte sich dann der Polizei entgegen und kniete nieder.

In einem Interview mit dem britischen TV-Sender Sky erklärte Schwester Ann, was sie zu der mutigen Tat bewogen hatte: «Es gibt niemanden, der die Menschen in Myanmar beschützt», sagte sie unter Tränen. «Sie müssen sich selber schützen und helfen und können niemandem mehr vertrauen. Niemand ist in Sicherheit. Die Polizei verprügelt unliebsame Demonstranten, verhaftet und tötet sie.»

Christen für friedliche Lösung

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Schwester Ann
UCANews berichtet, dass Hunderte von Christen in Mandalay auf die Strasse gegangen sind, um für eine friedliche Lösung der Situation aufzurufen. «Wir müssen uns mit Versöhnung und Dialog bewaffnen», erklärte der Erzbischof von Yangon (Rangun). «Diesen Berg müssen wir mit Geduld und Toleranz besteigen; das Böse muss verschwinden, aber es kann nicht mit einem anderen Bösen bekämpft werden.»

Myitkyina ist die Hauptstadt des überwiegend von Christen bewohnten Bundesstaates Kachin im Norden des Landes. Die Polizei geht vielerorts mit Tränengas und scharfer Munition gegen Demonstranten vor, die gegen den Militärputsch vom 1. Februar protestieren. Mindestens 50 Menschen sind bisher erschossen worden. Die Zivilbevölkerung lässt sich aber durch die Gewalt nicht davon abhalten, eine Rückkehr zur Demokratie zu fordern.

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Datum: 11.03.2021
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Godreports

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