Sookyung Kang

Sie reiste 4'800km, um frei beten zu können

Schon als 17-Jährige stand Sookyung Kang in Nordkorea vor einer grossen Entscheidung: Wollte sie ihre Träume erfüllen, oder bei ihrer Familie bleiben?

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Sookyung Kang (Bild:barnabasfund.org)
Sookyung Kang wuchs in der Provinz Ryanggang im Norden von Nordkorea auf. Eigentlich hatte sie eine behütete Kindheit und bekam nicht viel vom Druck seitens der Regierung mit.

Ihr Onkel war Christ und als Missionar in Nordkorea tätig. «Er riskierte sein Leben und lebte jeden Tag als wäre es sein letzter», erinnert sich Sookyung. Dann wurde er dabei erwischt und landete im Gefängnis. «Als ich meinen Onkel im Gefängnis besuchte, um ihm essen zu bringen, erkannte ich nach und nach, wie Nordkorea wirklich ist.»

Viel von der Bibel kopiert

Auch das junge Mädchen glaubte an Jesus Christus. Doch immer mehr wurde ihr bewusst, wie schwer die Regierung den Christen das Leben macht. «Das System versorgt niemanden mit den Grundbedürfnissen wie Essen, Schlaf und Sicherheit und zwingt dich dadurch, dass du dich nur darauf konzentrierst, diese Grundbedürfnisse zu stillen.» Der christliche Glaube und die Freiheit, die Christen durch ihn erleben, geht direkt gegen die Ideologie der Anführer des Landes – und deshalb gehen sie so streng gegen Christen vor. «Das nordkoreanische Regime versucht, die Menschen zu kontrollieren, indem sie gezwungen werden, die Anführer zu vergöttern. Das Regime hat sogar viel von der Bibel kopiert…»

All dem wollte die damals 17-jährige Sookyung entkommen. Doch die Entscheidung fiel ihr nicht leicht. Sie betete: «'Ich möchte träumen können. Ich möchte das Leben leben können, das ich ausgewählt habe. Aber ich möchte meine Familie nicht verlassen. Was soll ich tun?' – Zuletzt entschied ich mich für meine Träume und die Freiheit…»

Endlich in Freiheit

Sie machte sich 2011 auf die lange Reise, zunächst nach China, wo sie in Kontakt mit der Organisation «Liberty in Northkorea» kam. Diese schützte sie vor der Polizei und Menschenhändlern und brachte sie sicher nach Südkorea. Dort endlich erlebte sie die Freiheit, nach der sie sich so gesehnt hatte. «Ich war so dankbar dafür, dass ich in Südkorea Gott loben und preisen konnte, wie ich wollte. Ich war unendlich dankbar dafür. Und ich glaube nicht, dass ich nicht aus einem bestimmten Grund nach Südkorea gekommen bin.»

Heute, neun Jahre später, bereitet sie sich auf Grosses vor. Sie möchte in den USA einen weiteren Uni-Abschluss machen, um später ein Netzwerk zwischen Nord- und Südkorea sowie den USA aufzubauen. Ihr Wunsch ist es, dabei mitzuhelfen, Nordkorea wieder aufzubauen. «Ich bereite mich darauf vor, das ist meine Vision. Freiheit bedeutet, deinen Glauben frei ausdrücken zu können!»

Zum Thema:
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Datum: 03.12.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Post

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