25 Jahre nach dem Völkermord
«Die Kirchen leisten einen wichtigen Dienst»
Vor 25 Jahren geschah in Ruanda der Völkermord zwischen Hutu und Tutsi. Seither wurde vieles an Versöhnungsarbeit geleistet. Namentlich die Kirchen leisten einen wertvollen Dienst beim Aufbau des Landes und dem Stillen von seelischen Bedürfnissen.
Während säkulare humanitäre Hilfsorganisationen Ruanda nach dem Völkermord im Jahr 1994 längst wieder verlassen haben, sind christliche Organisationen weiterhin vor Ort geblieben. Sie wollen den körperlichen und seelischen Bedürfnissen der Einwohner helfend begegnen.«Die Kirche spielte eine sehr wichtige Rolle bei der Heilung nach dem Völkermord», analysiert Ananias Sentozi, Leiter von «World Vision Ruanda». «An erster Stelle stehen Seele, Herz und Emotionen der Menschen», erläutert Sentozi. Dazu gebe es keine kompetentere Organisationen oder Personen, welche diese Bedürfnisse besser ansprechen können als die Kirchen, christliche Werke und die Christen generell.
Gemeinden bringen Menschen zusammen
Schon als der Völkermord vor 25 Jahren noch wütete, gehörte «World Vision» zu den wenigen internationalen Organisationen, die vor Ort waren und versuchten, das Leben von Einheimischen zu verbessern.
Neben dem Bereitstellen von Alltagsgegenständen wie Töpfen, Pfannen, Lebensmitteln, Wasser und Unterkünften arbeitete das Werk mit christlichen Gemeinden zusammen, um biblische Werte zu vermitteln und das vom Krieg versehrte Land wieder aufzubauen.
Einsatz für Frieden
Die christlichen Gemeinden bringen die Menschen zusammen, beobachtet Ananias Sentozi. «Sie predigen über Vergebung, vereinen Menschen und sie beten um Heilung.» Genau das, was die Menschen im Land noch immer brauchen. Als die Gewalt nachliess, setzten sich die Kirchen mitfühlend bei der Wiederherstellung ein. «Die Kirchen übten Mentoring- und Coaching-Aufgaben aus.»
Christliche Gemeinden und Werke setzten sich dafür ein, dass die Volksgruppen wieder zusammenfanden und in Frieden vorangehen konnten.
Der Völkermord geschah vom 6. April bis Mitte Juli 1994.
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Autor: Jessilyn Lancaster / Daniel Gerber
Quelle: Charisma News / Übersetzung: Livenet