Turkvölker erreichen

«Gott steht zu seiner Gemeinde und tut Wunder»

Der geistliche Aufbruch unter den Turkvölkern schreitet weiter voran. «Gruppen wachsen, erleben Jüngerschaft, teilen und multiplizieren sich», sagt der Projektleiter beim Hilfswerk «HMK Hilfe für Mensch und Kirche».

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Trotz zunehmender Repression will auch die junge Generation in Zentralasien ihren Mitmenschen die Frohe Botschaft zugänglich machen.
Die Turkvölker umfassen 40 Ethnien in Zentral- und Westasien sowie in Sibirien und Südosteuropa bis hin zu den Uiguren in China. «Mit dem Istanbul-Türkisch, mit dem ich daheim aufgewachsen bin, komme ich da fast überall durch», berichtet Eno, langjähriger Projektleiter für die Turkvölker des international tätigen Hilfswerks «HMK Hilfe für Mensch und Kirche» mit Sitz in Thun. «Mit Kultur und Leuten bin ich gut vertraut. Dies vereinfacht die Gemeindegründungen, doch erschwert werden sie durch die Regierungen.» Die meiste Zeit des Jahres ist Eno entlang der Seidenstrasse unterwegs und steht den einheimischen Gemeindegründungsnetzwerken zur Seite.

Gemeindegründungsinitiativen

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Entlang der Seidenstrasse sind die Turkvölker zu Hause – von Osteuropa bis Zentralasien, Sibirien und Westchina.
Eno erklärt: «Unsere Teams trainieren die einheimischen Gläubigen für Gemeindegründungen. Sogenannte apostolische Teams werden gegründet, die dann in verschiedenen Regionen oder Volksgruppen Netzwerke von Hausgemeinden starten. Diese apostolischen Teams erhalten Zuwachs, bilden wiederum selber Leute aus mit dem Ziel, sich wieder zu teilen. So generieren wir Arbeiter, die wir aussenden in neue Gebiete, um neue Gemeindegründungsinitiativen zu starten.

«In Bulgarien existieren über 150 christliche, türkischsprachige Gemeinden, in keinem anderen Land gibt es mehr», so Eno. Aber es gibt auch eine grosse Bevölkerungsabwanderung in Richtung Westen. Inzwischen stehen 500 Dörfer leer, sind also sogenannte Geisterdörfer, und weitere 500 Dörfer haben zehn oder weniger Einwohner. Die Bevölkerung schrumpfte von zehn auf sechs Millionen Menschen. «Doch jene Christen, die abgewandert sind – nach Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden – haben mittlerweile dort begonnen, Gemeinden zu gründen; inzwischen sind es rund 40 Gemeinden in Westeuropa. Unser Anliegen ist es, dass sie auch die türkischen Völker in Westeuropa erreichen.»

Es gäbe Turkvölker, die mit dem Evangelium noch völlig unerreicht seien, wo sich noch niemand engagiere. «Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, dass wir bewusst zu diesen Volksgruppen gehen – sind sie auch noch so klein – um sie in ihrer Muttersprache zu erreichen.»

Die grösste unerreichte Nation

Eno beobachtet auch geistliche Aufbrüche in der Türkei, wo bis jetzt lediglich 6'000 Gläubige bekannt sind, was bei einer Bevölkerung von 80 Millionen Menschen verschwindend wenig ist. In 45 von 81 Provinzen existiere immer noch keine einzige Gemeinde. «Doch wir erleben, wie Menschen zum Glauben an Jesus Christus finden, sich taufen lassen, ein neues Leben beginnen und jüngerschaftlich miteinander unterwegs sind. Das gibt uns Hoffnung – auch für die Türkei!»

Krim sendet selbst aus

Seit rund zehn Jahren ist Eno mit seinem Netzwerk auch auf der Krim aktiv: «Als wir dort mit unserem Engagement angefangen haben, war uns eine Handvoll von gläubigen Krimtataren bekannt. Die Volksgruppe war damals verschlossen für das Evangelium.» Die Krimtataren haben in ihrer Geschichte immer wieder Schlimmes erlebt, jüngst die russische Invasion. Jesus sei für sie etwas Russisches gewesen. Doch das habe sich nun geändert: «Inzwischen gibt es 900 Christen auf der Halbinsel. Das Training, das sie durch unsere Netzwerke erhalten haben, geben sie jetzt selbst einer Gruppe von 50 Krimtataren weiter, damit diese wiederum das Evangelium weitergeben und beginnen, Gemeinden zu gründen.»

Gott steht zu seiner Gemeinde

Eno kommt auch auf die Situation der Christen in Zentralasien zu sprechen: «Die Repression nimmt vielerorts zu, worunter christliche Gemeinden zu leiden haben. So steigen etwa die Hürden für eine offizielle Registrierung, ansonsten sich die Gemeinden in der Illegalität befinden. Viele Gläubige müssen damit rechnen, jederzeit inhaftiert zu werden.» Eno erzählt von der Stürmung eines christlichen Hochzeitsfestes durch die Polizei. «Vier Jugendliche wurden massiv verprügelt und ins Gefängnis geworfen. Laptops und Handys wurden konfisziert, einige der Gläubigen wurden in den Medien verunglimpft, ein Mann wurde als Sektierer verhöhnt, seinen beiden Töchtern wurde der Uniabschluss verwehrt.»

Inmitten aller Schwierigkeiten sei es schön, persönlich mitzuerleben, wie dutzende Menschen zum Glauben an Christus finden. «Gott steht zu seiner Gemeinde und tut gewaltige Wunder», so Eno. «Bei der Stürmung des Hochzeitsfestes erlitt der Jugendarbeiter der Gemeinde einen Herzinfarkt. Die Ärzte meinten, er müsse dringend operiert werden, weil er einen zweiten Infarkt nicht überleben würde. Als Team beteten wir um Heilung und beim nächsten Arztbesuch meinte der Arzt: 'Dein Herz ist völlig in Ordnung'.»

Zur Webseite:
HMK Hilfe für Mensch und Kirche

Zum Thema:
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Datum: 19.08.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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