Wo Christen leiden

«Verfolgung schiebt die Kirche vorwärts»

Immer mehr Christen werden weltweit verfolgt. Laut aktuellen Statistiken stirbt alle sechs Minuten ein Christ. Gemeindeleiter haben längst ihre Strategie verändert, um sich darauf vorzubereiten. Doch die Verfolgung hat auch positive Effekte.

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Gläubige Chinesen beim Gebet
Im Dezember wurden neue Zahlen veröffentlicht, und sie sind erschreckend: 2016 wurden 90'000 Christen weltweit getötet – das bedeutet, dass alle sechs Minuten ein Christ wegen seines Glaubens sterben muss(te). Und Experten warnen, dass diese Zahlen, die seit 2015 etwas gesunken sind, in diesem neuen Jahr wieder ansteigen werden. «Es existiert eine zunehmende Intoleranz und direkter Druck gegen Christen, manchmal auch gegen andere Personen, die vielleicht keine Christen sind, aber einfach nicht Teil der regierenden Gruppe», erklärt Noel Becchetti vom Missionswerk Asian Access.

Positive Effekte der Verfolgung

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Patoren und Gemeindemitarbeiter stehen zusammen im Gebet für verfolgte Christen.
Doch so schrecklich dies ist, hat es zwei positive Effekte: Zum einen kommen Christen in der «freien» Welt zusammen und beten für ihre Mitchristen, die unter der Verfolgung leiden. Dies eint die Kirche weltweit und gibt ein Zeugnis nach aussen hin. Zum anderen wächst die verfolgte Kirche extrem schnell.

Beispielsweise in Nepal. «Nepal erlebt nach heftiger Verfolgung eine relativ friedliche Zeit und die Kirche Nepals ist dramatisch gewachsen, von wenigen hundert Christen vor 30 Jahren auf fast zwei Millionen», berichtet Becchetti, der bei Asian Access die Ausbildung neuer Leiter überwacht und dadurch viele Kontakte zu Gemeindeleitern Asiens hat. Als er die lokalen Gemeindeleiter nach dem Grund des Wachstums fragte, antworteten sie ihm: «Unsere Kirche ist durch die Verfolgung gewachsen. Sie hat uns stark gemacht und geeint!»

Plan B

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In Sitzungen werden die Veränderungen bei der offiziellen und formellen Kirche in ein informelles Modell der Kirche besprochen.
Die aktuelle Lage weltweit lässt viele Gemeindeleiter Asiens in die Zukunft schauen und vorsorgen, gerade in Ländern, in denen es derzeit für Christen eher ruhig ist. Laut Becchetti sagen sich viele Pastoren, dass ihre Hauptkirche vermutlich bald nicht mehr offiziell funktionieren darf, dass ihr eventuell die Erlaubnis entzogen wird, als Kirche aktiv zu sein. Deshalb sollten sie schon jetzt anfangen, einen Plan B auszuarbeiten.

Von einem Freund, der ebenfalls Pastor in Asien ist, erzählt Becchetti: «Sein Gemeindenetzwerk hat bereits ein völlig neues System von Hausgemeinden gestartet… Sie gehen also vom Modell der offiziellen, formellen Kirche zu einem bewusst informellen Modell, das von Ehepaaren geleitet wird, die zuvor für diese Arbeit ausgebildet und angeleitet wurden.» Auf diese Weise ist die Kirche vorbereitet, sollte es dazu kommen, dass offizielle Gemeinden geschlossen oder verboten werden.

Druck erzeugt «geistliche Energie»

In Indien indes gibt es Gemeindeleiter, die sich fast vermehrten Druck wünschen. So kämpfe die Kirche hier an vielen Orten mit Korruption und Integritätsproblemen, erklärt Becchetti. Dies habe wiederum Auswirkungen auf die neue Generation, die sich aufgrund dieser Probleme bewusst von der christlichen Kirche abwendet. Deshalb glauben die lokalen Leiter: «Wenn der Druck stärker wird, dann nutzt Gott das auf irgendeine Weise und es entsteht eine Art geistliche Energie, die andernfalls nicht existieren würde.»

Denn Verfolgung, so Becchetti, «geschieht manchmal in der Geschichte in Gesellschaften und in gewissen Kulturen. Es geschehen Dinge und der Druck, so beängstigend er auch sein mag, schiebt die Kirche vorwärts, nicht rückwärts!

Zur Webseite:
Rays of Light, Matters for Prayer

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Datum: 05.01.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN

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