«Untergrund-Drucker»
Wycliffe ermöglicht Bibeldruck in verschlossenen Ländern
Eine Druckanlage, die in Länder geschmuggelt und im Geheimen genutzt werden kann? Genau das hat Wycliffe Associates entwickelt. Nun können
Christen die Bibel nicht nur auf dem Handy lesen, sondern auch in der
Hand halten. Der Erfolg ist schon nach einem Jahr sichtbar.
Drucken nach Bedarf
Also disponierte das Missionswerk, das sich eigentlich auf die Übersetzung der Bibel konzentriert, um. Es wurde eine Druckanlage konzipiert, die kompakt genug ist, um transportiert und auch in verschlossene Länder geschmuggelt zu werden, und doch genügend Potential hat, um Tausende Kopien des Neuen Testamentes zu drucken. «Es ist ein 'Print on Demand'-System (Drucken nach Bedarf), das sich anpasst und schnell verstecken lässt», erklärt Reeves weiter. «Unsere Brüder und Schwestern benutzen es, um frisch veröffentlichte Bibelteile an Orten zu drucken, an die wir sonst keine Bibeln bringen könnten.»
190'000 Exemplare in einem Jahr
Die Druckanlagen werden bereits in diversen Ländern im Nahen Osten, in Indonesien, Äthiopien und im Nord-Osten Nigerias benutzt – und das mit grossem Erfolg. «Unsere Brüder im Nahen Osten haben im vergangenen Jahr über 190'000 Exemplare veröffentlicht, sowohl Bücher als auch Broschüren – und das in nur einem Jahr, seitdem sie das Equipment haben.» Auf diese Weise gelangen viele Christen an Orten, in denen es keine Bibeln gibt, an das Wort Gottes.Der hohe Preis
Doch selbst wenn die Druckerei ebenfalls im Untergrund geschieht, ist es ein riskantes Unterfangen. «Anfang des Jahres ist ein Druck-Ort im Nahen Osten aufgeflogen und vier Brüder wurden auf der Stelle getötet», berichtet Reeves. Dennoch sind die dortigen Christen bereit, das Risiko auf sich zu nehmen. «Wir werden ihnen einen neuen Drucker schicken, weil sie weiter drucken wollen!»
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN