In 10 Jahren verdreifacht
In diesem Land wächst die christliche Bevölkerung am schnellsten
Nepal ist ein Land, in dem die Mehrzahl Hindus sind. Das Land ist berühmt für seine hohen Gipfel – jetzt erreicht die Zahl der Christen im Land neue Höhen: Sie hat sich in zehn Jahren verdreifacht. Heute leben in Nepal über 350'000 Christen.
Zu viele Regeln
Haary Pandey wuchs in einer Familie auf, die diese Hindu-Praktiken strikt befolgte; aber schon als Teenager machte es ihm Mühe, dass es einfach zu viele Regeln gab, die es zu beachten galt. «Wenn jemand in der Familie starb, mussten wir unsere Köpfe kahlscheren und durften 12 oder 13 Tage lang nichts essen», erzählte er gegenüber CBN News. «Als ich Hindu war, glaubte ich nicht an die Götter, betete aber trotzdem zu ihnen.» Haary hoffte, dass durch das Befolgen der Rituale die Götter ihm aus seinen Problemen helfen würden.
Dann verschlechterte sich aber seine finanzielle Lage, und er musste im Ausland bei einem Onkel leben, der seine Ausbildung finanzierte. Dort hörte er zum ersten Mal von Jesus und begann, immer wieder einmal in der Bibel zu lesen. Als er fünf Jahre später in seine Heimat zurückkehrte, hatte er in einem christlichen Jugendcamp eine Begegnung mit Gott. «Ich konnte es nicht glauben, dass der Heilige Geist in mich kam. Seit diesem Moment wächst mein Glaube mehr und mehr, und ich muss immer wieder sagen: 'Wow, Gott ist lebendig, Gott lebt!'»
Vor 60 Jahren noch keine Christen
Nach Angaben des US-Statistiknetzwerks «World Christian Database» wächst die Zahl der Christen in Nepal derzeit so schnell wie in kaum einem anderen Land der Erde. 1951 gab es im damaligen Königreich Nepal gar keine Christen; 1961 waren es 458. Im Jahr 2001 wies die Statistik bereits 102'000 Christen auf, zehn Jahre später waren es bereits mit 375'000, mehr als dreimal so viel. Die ersten Nepalis wurden Christen, als sie als Soldaten im Dienst von britischen und indischen Streitkräften standen. Sie kamen zum Glauben und kehrten dann zu ihren Familien heim. 2006 wurde der Hinduismus als Staatsreligion offiziell abgeschafft und 2008 die Republik ausgerufen; im September 2015 wurde in einer neuen Verfassung festgehalten, dass Nepal ein säkulärer Staat ist – dies gegen den erbitterten Widerstand von Hindu-Nationalisten. Die extremistische Hindu-Organisation «Hindu Morcha Nepal» bezeichnet das Christentum als den «grössten Störfaktor der nationalen Einheit»; deshalb wolle man es «ausrotten». Sie forderte alle Christen auf, das Land zu verlassen.
Auch heute noch ist es in Nepal strafbar, jemand zum Übertritt in eine andere Religion zu bewegen.
Ein Beispiel: der Global Outreach Day (G.O.D.)
Dennoch werden immer mehr Nepalesen Christen. Als Beispiel sei der «Global Outreach Day» aufgeführt, der in Nepal auf besonders grosses Echo stiess. Im Jahr 2013 erreichten 6'400 Gemeinden gemeinsam fast alle der 5,4 Millionen Haushalte mit dem Evangelium. 10 Millionen der 30 Millionen Hindus erhielten ein Traktat. Als Frucht dieses Grosseinsatzes wurden 4'631 Gemeinden und Gruppen gegründet und 76'394 Menschen wurden zu den Gemeinden hinzugefügt. 2014 fanden weitere 71'000 Menschen zum Glauben. 2015 musste der G.O.D. wegen des verheerenden Erdbebens verschoben werden. Aber in der zweiten Hälfte des Jahres arbeiteten wiederum Christen aus 7'000 Gemeinden zusammen; 6'631 Hausgemeinden wurden gegründet und 22'000 Personen getauft.
Von den 26,5 Millionen Nepalesen sind 75 Prozent Hindus, 16 Prozent Buddhisten, fünf Prozent Christen und vier Prozent Muslime.
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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / CBN News / idea