Hilfseinsatz unter Flüchtlingen

«blessed»: nicht nur Kleidermarke, sondern auch Hilfswerk

Der Name scheint Programm: Die Kleidermarke «blessed» ist immer wieder für eine Überraschung gut. Ihre jüngste Aktion: Menschen helfen – von Athen bis Österreich. Thomas Feuz sprach mit «blessed»-Gründer Simon Georg.

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Blessed-Geschäftsführer Simon Georg
Simon Georg, Sie haben einen Hilfseinsatz geleistet. Worum ging es Ihnen?
Simon Georg: Wir wollten nicht spenden, sondern Menschen helfen, Leben teilen.

Von der Idee zur Tat?
Das war ein langer Weg. Die Idee wurde Anfang 2015 wach. Mein erster Eindruck: zu wenig Zeit, zu grosses Risiko. An einem Jugendevent in Thun erhielt ich eine klare Bestätigung, dass über Neujahr 2015/2016 etwas passieren sollte. Dann ging alles ganz schnell. Innerhalb weniger Wochen konnten wir ein Fahrzeug und Chauffeure organisieren, ein Team bilden, Material und Geld sammeln… Ein Riesenwunder!

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Mit dem «blessed»-Truck unterwegs nach Athen
Welche Dimension hatte Ihre Hilfeleistung?
Der Einsatz startete am 26. Dezember und dauerte 14 Tage. Unser Plan war, in Athen die Teams von OM (Operation Mobilisation) und JmeM (Jugend mit einer Mission) vor Ort zu unterstützen. Schliesslich blieben wir nur eine Woche in Athen und fuhren dann über die Balkanroute zurück in die Schweiz. Unser Fahrzeug – ein umgebautes Feuerwehrauto mit dem Kastenaufbau eines früheren Gefängniswagens – war vollgestopft mit Hilfsgütern. Lebensmittel und Wasser kauften wir vor Ort. In Athen sortierten wir in einem internationalen Lager Hilfsgüter, putzten die Toilettenanlagen, waren einfach da. Unterwegs nach Norden durften wir erfahren, dass wir stets die richtigen Hilfsgüter im richtigen Augenblick bereit hatten: Kleider, Schuhe, Jacken, Schlafsäcke.

Die schönste und die traurigste Erfahrung?
Die vielen Lebensgeschichten. Und einzelne Menschen, die ihr Herz für die Botschaft des Evangeliums aufmachten. Traurig war der Anblick der Wirtschaftsflüchtlinge. Einige rissen uns das Material aus den Händen, ohne ein Dankeschön. Oder reiche Flüchtlinge, die mit dem Taxi von Grenze zu Grenze reisen und uns nur mitleidig belächelten.

Führt «blessed» das Segens-Engagement für Flüchtlinge fort?
Diese Frage hat uns auf der Fahrt immer wieder bewegt. Ich persönlich bin offen, brauche aber ein klares «Go» von Gott.

Was fordert Sie heraus und lässt Sie Mitverantwortung wahrnehmen?
«blessed» ist nicht nur eine Kleidermarke, sondern ein kleines Hilfswerk. Davon zeugen unsere Schule und eine erste christliche Gemeinde in Bangladesch. Wir wollen weiterhin ein Segen sein.

Zur Webseite:
«blessed»-Onlineshop

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Datum: 19.02.2016
Autor: Thomas Feuz
Quelle: Livenet / idea

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