Für Flüchtlingskinder

SAT-7 plant ersten überregionalen arabischen Schulfernsehkanal

Millionen Kinder aus den Kriegsgebieten in Syrien und im Irak sollen nach Jahren endlich wieder Schulunterricht erhalten – und das mitten in der Krisenregion sowie in Flüchtlingslagern in den Nachbarländern.

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Moderatorin des christlichen Fernsehsenders SAT-7 Türk
Der christliche Fernsehsender SAT-7 (Nikosia) plant im 20. Jahr seines Bestehens die Eröffnung des ersten überregionalen arabischsprachigen Schulfernseh-Satellitenkanals für die Arabische Welt, unter dem Namen: «SAT-7 Education». Das teilte der Nordeuropa-Direktor des Senders, Kurt Johansen (Christiansfeld, DK), bei einem Besuch des christlichen Hilfswerks DMG in Sinsheim mit. Hier bat er die Christen in Deutschland «um tatkräftige Unterstützung dieses wichtigen Projektes».

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Schulfernsehen für Flüchtlingskinder
In den wachsenden Flüchtlingslagern rund um die Kriegsgebiete im Nahen Osten gebe es drei bis vier Millionen Kinder, von denen viele teilweise seit Jahren keinen Schulunterricht mehr erhalten. Es wachse eine verlorene Generation ohne Bildung und Zukunftschancen heran, erklärte der SAT-7-Mitarbeiter den Verantwortlichen der DMG. Die Not sei erschütternd. In Syrien seien 4'500 Schulen durch Krieg zerstört oder hätten den Unterricht eingestellt, weil Lehrer auf der Flucht sind. In der momentan hart umkämpften Stadt Aleppo erhielten höchstens noch sechs Prozent der verbliebenen Kinder Unterricht. Diesem Missstand will SAT-7 in seinem Jubiläumsjahr 2016 mit einem neuen arabischsprachigen Satellitenfernsehkanal begegnen, der rund um die Uhr kreative, fröhliche, interaktive Schulstunden ausstrahlen wird.

«Bildung ist überaus wichtig, um der jungen Generation ein Selbstwertgefühl und Hoffnung zu vermitteln», sagte Johansen. «Sie schützt die Kinder vor möglicher Radikalisierung und trägt somit aktiv zum Frieden bei.» Unterricht übers TV-Gerät mache im Nahen Osten auch deshalb Sinn, weil die meisten Kinder in Flüchtlingscamps Zugang zu Satellitenfernsehen und viel Zeit hätten. Für den Start des neuen Kanals benötige SAT-7 rund 1,6 Millionen Euro, die Hälfte dieses Betrages sei bereits durch Sponsoren und Spenden zusammengekommen, sagte Johansen. Der neue Bildungskanal soll arabischsprachige Flüchtlingskinder im Alter von vier bis 15 Jahren in Nordafrika, Nahost, Süd- und Mitteleuropa erreichen. Übrigens: SAT-7 kann auch in Deutschland über Satellit und Youtube gesehen werden.

Der Fernsehsender von Christen aus Nahost für die Christen dort hat bereits Erfahrung mit Schulprogrammen. Seit März 2015 strahlen sie über ihren Kinderkanal «SAT-7 Kids» täglich 90 Minuten anschaulichen Fernsehunterricht für Vier- bis Siebenjährige aus: Arabisch- und Englischstunden, Mathe, Biologie, Ethik und kindgerechte Lebenshilfe, um den kleinen Zuschauern bei der Verarbeitung ihrer Kriegserlebnisse zu helfen. Die spielerischen Schulstunden sind von viel Lebensfreude geprägt und sollen im neuen Kanal auf die weiterführenden Schulklassen für Kinder ab acht Jahren ausgeweitet werden. SAT-7 plant den Start des Schulfernsehens mit einer Werbekampagne: Auf Plakaten in Flüchtlingslagern und übers staatliche Fernsehen sollen Eltern im gesamten Nahen Osten auf den neuen Kanal aufmerksam werden, der ihren Kindern die Schule ermöglicht. SAT-7 bittet um Spenden für dieses Projekt [aufs DMG-Spendenkonto mit Stichwort: «P84100 SAT-7»].

Iran: 500 Zuschauerreaktionen pro Stunde

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Kurt Johansen von SAT-7 bei der DMG
Obwohl der iranische Staat verboten hat, Satellitenschüsseln an Häusern anzubringen, sind die persischsprachigen Fernsehprogramme von SAT-7 ein voller Erfolg. Der Kanal «SAT-7 Pars» mit von persischen Christen erstellten Sendungen für Christen im Iran und Afghanistan erhalte zehntausende Zuschauerreaktionen jeden Monat. «Stündlich erreichen uns über die sozialen Medien und telefonisch 500 Fragen auf unsere Sendungen – wir haben nicht mehr genug Mitarbeiter, um allen zu antworten», berichtete Johansen. Die meisten zeigten sich erfreut und interessiert an der Bibel.

Im Iran gebe es ein stark wachsendes Interesse am christlichen Glauben. Beispielsweise habe sich eine Zuschauerin aus dem Nordiran gemeldet mit den Worten: «Ich bin 22 Jahre alt und war in Drogen verstrickt. Eines Nachts träumte ich von Jesus … Durch SAT-7 Pars erkannte ich, dass die Bibel wirklich Gottes Wort ist, und ich glaube inzwischen fest an Jesus …» SAT-7 strahlt Talkshows und Programme über die biblischen Bezüge der Geschichte des Iran aus, persische Christen erzählen von ihrem Glauben. Darüber hinaus produzieren sie theologische Programme in Persisch, weil Christen und Kirchen im Iran und Afghanistan sonst kaum die Chance auf eine theologische Ausbildung haben. 

Türkische Sendung über Eröffnung einer evangelischen Kirche

Der jüngste Kanal von SAT-7 ist türkischsprachig und seit einem Jahr rund um die Uhr über «Türksat 4A» auf Sendung. Ein Team von 20 türkischen Christen produziert auf einem 800m²-Studiogelände in Istanbul Programme für die christliche Minderheit in der Türkei, rund 150'000 Menschen, sowie für Türkischsprachige in Zentralasien und Europa. Sie senden Dokumentationen über die christliche Geschichte der Türkei, beispielsweise die Reisen des Apostels Paulus, christliche Musik, Lobpreis, Kinder-, Jugend- und Frauensendungen sowie Liveshows, bis hin zu Comedy.

«Auch in der Türkei erleben wir im Moment Grosses», so der SAT-7-Regionalleiter. Beispielsweise sei in Mardin, im Südwesten nahe des syrischen Kriegsgebietes, eine evangelische Kirche eröffnet worden. Und Christen hätten es erstmals in der Vorweihnachtszeit gewagt, in den Strassen von Istanbul öffentlich Weihnachtslieder für Passanten zu singen. «Über solche Ereignisse berichten wir», erklärte Johansen, «um die christliche Minderheit im türkischen Sprachraum zu ermutigen.» Viele Gemeinden in der Türkei hätten keinen Pastor und nur wenig Mitarbeiter. «Wir wollen ihnen beistehen. Unsere Programme zeigen den oft einsamen türkischen Christen, dass sie Teil einer grossen Gemeinschaft sind.»

20 Jahre Sendungen für Nahost, Arabien, Nordafrika

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Mitarbeiter bei SAT-7
SAT-7 ist ein christliches Netzwerk, das über sieben Zeitzonen hinweg auf fünf (bald sechs) Kanälen via Satellit Fernsehprogramme in 24 Länder des Nahen Ostens, der Arabischen Halbinsel und Nordafrika ausstrahlt und Millionen Zuschauer erreicht. 80 Prozent der Programme werden von einheimischen Christen direkt im Nahen Osten produziert.

1995 als Nichtregierungsorganisation gegründet, sind die ersten Sendungen am 31. Mai 1996 ausgestrahlt worden, damals mit allereinfachster Technik und kaum Knowhow. Heute sorgen 200 Mitarbeiter dafür, dass SAT-7 840 Stunden die Woche professionell auf Sendung ist. «Was wir erlebt haben, ist ein einziges Wunder», erklärte Kurt Johansen. Es gab manche Widerstände gegen den christlichen Sender in der Arabischen Welt: Mehrfach sind Studios geschlossen, Material konfisziert und manchmal sogar Mitarbeiter verhaftet worden. Dennoch ging die Arbeit stetig voran. Alleine über den Youtube-Kanal sind die christlichen Videos von SAT-7 inzwischen mehr als 34 Millionen Mal geschaut worden.

Zum Thema:
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Datum: 22.02.2016
Autor: Theo Volland
Quelle: Livenet / DMG

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