Syrien: Licht kommt ins Dunkel
«Selig sind die Friedensstifter»
Christliche Literatur ist unter syrischen Flüchtlingen sehr begehrt. Partnern verschiedener Hilfswerke ist aufgefallen, dass Überlebende der Kriegswirren grosses Interesse an der Bibel zeigen.
Christliche Bücher bringen Licht ins Dunkel, analysiert die Organisation «Open Doors» und zitiert eine Passage aus der Bergpredigt von Jesus: «Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heissen.» Einheimische Partner verteilen Essen, Bibeln und Literatur zu Ehe und Familie. Zu diesem Thema gebe es erst wenige Schriften im Land.Ein 37-jähriger Mann aus Al Qusayr sei beispielsweise in eine sichere Gegend geflohen. Im Laufe regelmässiger Besuche habe er sich entschieden, Nachfolger von Jesus zu werden. Ein Schritt, den inzwischen auch seine Familie unternommen hat. Er wird zitiert: «Die Bücher über christliches Familienleben haben mir so viele Fragen beantwortet. Wir haben sofort allen unseren Freunden davon erzählt.»
Gebet für Al-Kaida
Insbesondere Jugendliche seien an den Bibeln interessiert, die manchenorts unter erheblicher Gefahr verteilt werden. Eine Christin namens Hanna* aus Damaskus wird in einer Mitteilung von «Open Doors» zitiert: «Vor kurzem hatten wir zwei Tage des Betens und Fastens in unserer Gemeinde. Dabei haben wir gebetet: 'Wir Christen aus Syrien tun Busse über die Sünden unseres Volkes; über all die Worte, Taten und Gedanken gegen den Willen Gottes. Wir tun Busse über die Sünden unserer Regierung. Wir vergeben den Regierungen des Westens und des Ostens, den Kämpfern der Syrischen Armee sowie der Freien Syrischen Armee, den Hisbollah- und Al-Kaida-Kämpfern. Wir vergeben den Mördern und denen, die zu Mord aufrufen. Wir treten in die Bresche für unser Land und bitten dich, Herr, um deinen Segen und deine Gnade für die Menschen hier.'»
Die Bibel ist begehrt
Den Hunger nach der Botschaft der Bibel stellt auch das Hilfswerk «World Compassion» fest, das syrischen Flüchtlingen im Nordirak beisteht. Eric English, Planungs-Direktor des Werks, erklärt, dass Nahrung und Bibeln verteilt werden. Dies zusammen mit einheimischen Pastoren. Auch erfolge die Zusammenarbeit mit Flüchtlingen und Mitgliedern der kurdischen Regierung.
Eric English: «Es ist erstaunlich: Die Bibel geht schneller weg als das Essen. Sie sind sehr hungrig nach der Botschaft von Jesus Christus.» Es sei wichtig, dass Christen den Menschen in der Zeit dieser nationalen Tragödie beistehen. Viele der Muslime, denen er begegnet ist, seien nicht radikalisiert. «Sie sind sehr offen gegenüber dem Evangelium.»
*Name geändert
Zum Thema:
Wo Jesus ist, ist Hoffnung.
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Open Doores / World Compassion